Birkenhain 9


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Kapitel 9

Die oeffentliche Bestrafung

Jens und Frank hatten sich sehr gut im 'Birkenhain eingelebt. Natuerlich konnten nicht von heute auf morgen zwei Musterknaben aus ihnen werden. Immer mal wieder kam es vor, dass sie irgendeine Regel nicht beachteten oder sonst unangenehm auffielen. Die Folgen waren dann natuerlich der Entzug der Goldkarte und eine Bestrafung. Frank musste etwas oefter wie sein Bruder diese Folgen ertragen. Aber sie hatten es beide in den vergangenen 3 Monaten geschafft, nicht in den 'Traenenraum zu muessen. Dieses erklaerte gerade der Direktor seinen beiden Besuchern, die er dann bat in einem Nebenraum zu warten. Dann griff er zum Haustelefon.

Jens und Frank hatten gerade die Schulaufgaben beendet, als ihnen Herr Segal auf dem Hof entgegen kam. "Ach, da seid ihr beiden ja. Der Direktor erwartet euch sofort in seinem Buero", sagte ihr Erzieher.

Die beiden rissen entsetzt die Augen auf und Frank fragte verstoert: "Der Direktor, was sollen wir denn da?"

Herr Segal liess die beiden im Unklaren darueber und sagte: "Am besten ist es, wenn ihr hingeht, dann werdet ihr es schon erfahren. Und nun ab mit euch, lasst den Direktor nicht so lange warten."

Unterwegs sagte Frank: "Weisst du, was los ist? Hat der vielleicht irgendeinen Anlass und will uns versohlen."

Jens sagte: "Ich weiss auch nicht, aber ich habe von noch keinem gehoert, dass er auch zwischendurch Pruegel austeilt. Wenn, dann bei denen die dreimal in der Woche aufgefallen sind. Das sind wir diese Woche noch nicht und zum anderen macht er das auch Samstagsmorgens im 'Traenenraum."

Mit etwas weichen Knien klopften sie an der Tuer des Bueros und betraten nach dem 'Herein das Zimmer. Der Direktor begruesste die beiden Zoeglinge und sagte dann: "Geht mal nach nebenan in den Raum."

Die Jungen wussten zwar nicht, was auf sie zukam, befolgten aber dennoch die Anordnung. Nachdem Jens die Tuer geoeffnet hatte, gab es einen kurzen Moment des Schweigens, indem die beiden Jungen zuerst mal realisieren mussten, was sie sahen.

Jens war es, der ausrief: "Muttiiiii, Vatiiii."

Dann flog er auf seine Eltern zu und umarmte sie. Dann sprintete auch Frank los und alle vier Mitglieder der Familie lagen sich in den Armen. Jens liefen Freudentraenen uebers Gesicht und auch Frank bekam feuchte Augen. Nachdem sie sich alle wieder etwas beruhigt hatten, erklaerte ihnen ihr Vati, dass es ueblich sei, dass nach der Haelfte der Zeit die Eltern kommen durften.

Es wurde ein schoener Nachmittag, wo die beiden Jungen natuerlich alles wissen wollten, was zu Hause alles los war. Aber auch ihre Eltern hatten viele Fragen und alle waren recht zufrieden, als sie sich wieder verabschieden mussten.

Ihr Vati hatte mit einigen Schwierigkeiten beim Abschied gerechnet und versuchte die beiden zu troesten. Zu seinem Erstaunen sagte Frank aber: "Ach, Vati, zu Hause ist es natuerlich viel schoener, aber wir haben nun mal damals diesen Bloedsinn gemacht und erhalten hier jetzt unsere verdiente Bestrafung."

Jens pflichtete ihm bei: "Ja, Frank hat recht, Vati, aber die zweite Halbzeit werden wir auch noch ueberstehen. Und wenn man sich etwas bemueht, dann ist es hier auch gar nicht so schlimm."

Somit verlief die Verabschiedung doch besser, als der Vater der beiden gedacht hatte, und er freute sich ueber die Einsicht seiner beiden Jungen. Trotzdem mussten die beiden Jungen doch die ein oder andere vorwitzige Traene wegwischen, als ihre Eltern durch den Lieferanteneingang nach draussen gingen.

Es war einige Tage spaeter, als der Direktor wie jeden Morgen, wenn er kam, die Aufsicht fragte, ob es etwas Besonderes gegeben habe.

Heute Morgen sagte ihm Herr Harder, der in der letzten Nacht fuer die Gesamtaufsicht zustaendig war: "Nun, Herr Fardas, dem Hans Feller scheint es bei uns nicht zu gefallen. Er wollte sich letzte Nacht aus dem Staub machen. Um die Umzaeunung zu ueberwinden, hatte er sich recht gut mit Stricken eingedeckt. Er hat aber nichts von unseren Waermebildkameras gewusst und so konnten wir den Vogel sofort wieder einfangen. Er hat sich zwar noch gewehrt und dabei den Kollegen Seidel am Kopf verletzt, aber jetzt sitzt er in der Arrestzelle."

Der Direktor sagte: "Da sitzt er erstmal gut. Sie haben ja wahrscheinlich schon Ihren kompletten Bericht in den Computer gegeben. Ich werde mich da gleich drum kuemmern."

In seinem Buero trank der Direktor erst mal einen Kaffee, bevor er sich den ausfuehrlichen Bericht durchlas. Dann klickte er die Akte des Jungen an und las, dass er 17 Jahre alt war. Er war unter anderem hier, da er in seinem Heimatort juengere Schueler unter Androhung von Schlaegen dazu gebracht hatte, Geld oder Sachgegenstaende an ihn abzuliefern. In einigen Faellen hatte er auch Jungen zusammengeschlagen, die sich gewehrt hatten oder aber tatsaechlich nichts anzubieten hatten, was sie ihm geben konnten.

'Fuer einen 17-jaehrigen schon allerhand, dachte der Direktor. Er stellte zu seinem Erstaunen fest, dass Hans schon 2 Monate hier war, aber immer darauf geachtet hatte, nie mehr als zweimal in der Woche aufzufallen. Somit kannte er die 'Samstagsbestrafungen noch gar nicht. Der Direktor gab einige Dinge in den Computer ein und traf dann einige Vorbereitungen. 'Den Burschen werde ich mir gleich erst mal anschauen, dachte er.

Zum Mittagessen ging der Direktor in den grossen Speisesaal, laeutete eine Glocke, die fuer solche Zwecke dort hing, und als Ruhe eingekehrt war, sagte er: "Heute Nachmittag um 16:00h haben sich alle draussen im Hof zu versammeln."

Dann verliess der Direktor den Saal, weitere Erklaerungen wuerden die Jungen heute Nachmittag bekommen. Das waere fast gar nicht notwendig gewesen, denn die Sache mit dem Fluchtversuch hatte sich schon so gut wie bei allen Jungen herumgesprochen.

Thorsten erklaerte auch an seinem Tisch, an dem auch Jens und Frank sassen: "Das gibt mal wieder ne oeffentliche Bestrafung. Ist schon verflixt lange her, bestimmt schon 4 oder 5 Monate. In der Haut von dem moechte ich nicht stecken."

Direktor Fardas war direkt weitergegangen zum Buero von Herrn Seidel. Dieser trug einen dicken Kopfverband, und der Direktor erkundigte sich nach seinem Befinden. Das Angebot des Direktors, nach Hause zu gehen, lehnte Herr Seidel ab. Dies konnte der Direktor ganz gut verstehen, denn sein Mitarbeiter wollte bestimmt die Bestrafung des Taeters heute Nachmittag nicht verpassen.

Dann ging er zu Herrn Harder, den staerksten seiner Mitarbeiter und nahm auf dem Weg in die Arrestzelle noch Herrn Jasper mit, der auch recht grosse Muskelpakete aufzuweisen hatte. Gemeinsam betraten sie die Arrestzelle. Der Direktor kam sofort zur Sache und fragte: "Hans, gibt es irgendetwas, was du zu dem Vorfall letzte Nacht zu sagen hast?"

Dieser schaute den Direktor trotzig an und quetschte hervor: "Nee, dazu habe ich nichts zu sagen, Herr Direktor."

"Gut", sagte der Direktor, dass du eine harte Bestrafung zu erwarten hast, ist dir wohl klar. Das Ausmass werde ich dir spaeter mitteilen. Jetzt werden Herr Harder und Herr Jasper dich fuer die Bestrafung heute Nachmittag vorbereiten."

Der Direktor laechelte und verliess die Zelle.

Herr Harder erklaerte dem Zoegling: "Du kannst waehlen, ob du genau das tust was wir sagen, das ist der einfache Weg fuer dich, oder du gehst den schweren Weg, dann werden wir dich dazu zwingen, das zu tun, was wir sagen. Also, komm mit."

Widerwillig folgte Hans den beiden Erziehern, gegen die kam er doch nicht an und mit Herrn Harder war er ja schon in der Nacht aneinandergeraten. Sie gingen in den 'Empfangsraum, wo der Friseur schon wartete.

"Hose ausziehen und auf den Tisch legen", bellte Herr Harder den Zoegling an.

Hans befolgte die Anweisung und wollte sich gerade auf den Ruecken legen, als Herr Harder sagte: "Nein, nein, mein Freund, auf den Bauch legen."

Widerwillig drehte Hans sich herum. Herr Harder sagte: "Oh, da ist ja schon wieder ne ganze Menge. Dann machen Sie mal ihre Arbeit, aber schoen gruendlich. Der Direktor hat es naemlich nicht gerne, wenn auf den Strafflaechen noch Haare sind. Alles muss schoen glatt sein, wie bei einem Baby."

Der Friseur begann sofort damit, auf den Hintern und den gesamten Beinen Rasierschaum aufzutragen. Wenn die beiden Erzieher nicht im Raum gewesen waeren, so waere Hans aufgesprungen und haette dem Friseur was auf die Schnauze gehauen. So aber blieb er liegen und liess die Prozedur ueber sich ergehen. Der Friseur nahm sich viel Zeit und machte seine Arbeit sehr genau, er wollte ja nicht, dass der Direktor einen Grund zur Klage hatte. Sogar aus der Kerbe des Hinterns entfernte er jedes auch noch so kleine Haerchen.

Dabei ging er nicht gerade sanft mit dem Zoegling um, so dass dieser jetzt schon ein paar Mal zusammenzuckte. Anschliessend, und das gehoerte nun mal zu seinem Service dazu, verteilte er ueber die ganze Flaeche Rasierwasser. Hans schrie auf, denn diese Behandlung auf den zarten, soeben rasierten Koerperteilen brannte gewaltig. Am schlimmsten war es, als der Friseur die Schenkelinnenseiten und die Pokerbe mit der 'erfrischenden Substanz bearbeitete. Dann klatschte der Friseur kraeftig mit der flachen Hand auf das Hinterteil des Zoeglings und sagte: "So, fertig."

Die beiden Erzieher brachten Hans wieder in die Arrestzelle, und Herr Jasper sagte mit einem Blick auf die Uhr: "Na, so eineinhalb Stunden hast du ja noch. In der Zeit kannst du dir ja ausmalen, welche Bestrafung unser Direktor fuer dich vorgesehen hat. Viel Spass, bis gleich."

Hans war wuetend, wieso hatte das heute nacht denn nicht geklappt, er hatte doch alles so genau geplant. Dann stiegen doch allmaehlich Gedanken ueber die bevorstehende Bestrafung in ihm auf. Dass er im Hof oeffentlich bestraft wurde, das war ihm klar. Bisher hatte er so was aber noch nicht miterlebt. Er wusste nur vom Erzaehlen der anderen, die schon laenger hier waren, dass es ganz schoen hart sein wuerde. Aber die hatten doch immer von der Birke gesprochen, so ein paar Zweige konnten doch nicht so sehr weh tun. Ach, es wuerde bestimmt nicht so schlimm werden, troestete er sich und konnte sogar noch etwas schlafen.

Puenktlich um 16.00h versammelten sich die etwa 60 Jungen im Alter von 12 - 17 Jahren im Hof der Korrekturanstalt. Es war eine Art Buehne errichtet worden, so dass jeder Zoegling den Ablauf der Bestrafung genau verfolgen konnte. Auf dieser Buehne stand schon das 'Pony und eine grosse Wanne, in der 2 grosse, stabile Birkenruten auf ihren Einsatz warteten. Auf dem Tisch lag der dickste von den 'Aufwaermgurten und daneben noch ein dicker, langer Rohrstock. Alleine schon beim Anblick dieser Utensilien lief so manchem Jungen ein kalter Schauer den Ruecken runter.

Direktor Fardas stieg auf die 'Buehne, machte kurz eine Sprechprobe durch das Mikrofon, das auch extra mit einigen Lautsprechern hinausgebracht worden war, und eroeffnete dann die oeffentliche Bestrafung.

Er sagte: "Ich muss euch allen leider etwas Zeit von eurer Freizeit nehmen. Der Grund hat sich wohl mittlerweile herumgesprochen. Bedanken fuer die Kuerzung eurer Freizeit koennt ihr euch bei Hans Feller, der dort drueben gerade aus seiner Arrestzelle gebracht wird."

Wie auf ein Stichwort erschien Hans, der von Herrn Harder und Herrn Jasper begleitet wurde, auf dem Hof. Zoegernd bestieg er die Buehne, wo er sich mit dem Gesicht zu seinen Kameraden drehen musste. Dann begann der Direktor mit dem Strafgericht: "Heute Nacht hat Hans versucht, aus der Anstalt zu fliehen. Ich betone extra 'versucht, da es hier keine Moeglichkeit gibt zu entkommen. Als ihn einige Betreuer daran gehindert haben, hat er unseren Herrn Seidel mit einer Holzlatte so schwer an den Kopf geschlagen, dass sich dieser im Krankenhaus behandeln lassen musste."

Ein 'Oh und 'Ah war aus der Menge der Jungen zu hoeren, denn sogar die Zoeglinge, die schon recht lange hier waren, hatten eine solche schwere Tat noch nicht erlebt. Direktor Fardas machte ein Handzeichen und sofort waren die Jungen wieder ruhig.

Dann erklaerte er die Bestrafung: "Alleine schon der Fluchtversuch haette zu einer harten Bestrafung gefuehrt. Jetzt kommt also noch eine weitere harte Bestrafung dafuer hinzu, dass Hans sich einem Erzieher widersetzt und ihn sogar verletzt hat."

Wieder ging ein Raunen durch die Zuschauermenge, das musste ja tatsaechlich ganz schlimm werden. Der Direktor sagte dann: "Ich habe lange darueber nachgedacht, wie euer Kamerad zu bestrafen ist. Ich habe saemtliche Faktoren, also auch das Alter von Hans, dabei beruecksichtigt."

Er wandte sich dann an den Übeltaeter, der schon ein ganzes Stueck blasser im Gesicht geworden war. Der Direktor sagte dann: "Hans, ich habe die beiden Delikte zusammengefasst und du wirst wie folgt bestraft werden: Zuerst bekommst du mit dem Gurt 20 Schlaege auf den Hintern, anschliessend 20 Schlaege mit dem Gurt auf deine Oberschenkel. Dann wirst du 30 Schlaege mit der Birke bekommen, gleichzeitig auf den Hintern und die Oberschenkel. Zum Abschluss bekommst du 20 Schlaege mit dem Rohrstock auf den Hintern."

Hans waere beinahe zusammengebrochen, das durfte doch nicht wahr sein, das wuerde er ja nie aushalten. Nein das ging nicht, anschliessend muesste er ins Krankenhaus. Auch die anderen Jungen waren erschrocken ueber dieses hohe Strafmass.

Direktor Fardas war aber noch nicht fertig: "Wegen der unglaublichen Schwere deiner Taten, wird mir kuenftig jeder Regelverstoss oder sonstige Auffaelligkeiten von dir gemeldet. Darueber 'unterhalten wir uns dann Samstags im Disziplinarraum. Fuer dich gilt also kuenftig nicht mehr die Regel, dass man erst nach drei Verstoessen Samstags bei mir antreten muss, sondern fuer jedes Vergehen sehen wir uns dann dort."

Wieder ging ein entsetztes Raunen durch die 60 Jungen. So etwas haette keiner fuer moeglich gehalten. Einige bedauerten schon etwas ihren Kameraden, aber es gab auch einige juengere Insassen, die es dem Hans sogar goennten. Er hatte sie naemlich hier in der Anstalt auch schon tyrannisiert. Nur aus Angst vor ihm hatte niemand den Erziehern etwas gesagt. Hans hatte tatsaechlich sehr viel Glueck, dass Direktor Fardas von diesen Dingen nichts wusste, denn bei solchen Vergehen, wo aeltere andere juengere Kameraden tyrannisierten, reagierte der Direktor auch sehr allergisch.

Hans wurden allmaehlich schon die Augen feucht und er wollte etwas machen, aber was? Sollte er protestieren? Quatsch, das wuerde gar nichts nuetzen. Oder sollte er vielleicht um eine mildere Strafe betteln? Nein, das kam noch weniger in Frage, vor den ganzen anderen Jungen um Gnade flehen. Was sollten die denn von ihm denken. Mensch, er war doch fast erwachsen. Also entschloss er sich die Strafe ueber sich ergehen zu lassen, wobei er dem Direktor nicht den Gefallen tun wollte, laut zu schreien.

Der Direktor sagte dann: "Also zieh deine Hose aus, leg dich auf das Gestell und lass dich festschnallen."

Dann blickte der Direktor in die Menge der Zuschauer und sagte: "Die Bestrafung, die ihr jetzt erleben werdet, soll euch allen als Warnung dienen. Ihr werdet alle aufmerksam die Bestrafung verfolgen. Ich moechte nicht, dass jemand wegschaut oder die Augen schliesst. Eure Erzieher und ich werden darauf genau achten. Wenn wir jemanden ertappen, der das macht, der kann dem Hans hier oben sofort Gesellschaft leisten."

Der Direktor setzte sich dann so auf einen Stuhl, dass er das Gesicht von Hans und die zuschauenden Zoeglinge gut beobachten konnte. Hans war inzwischen so festgeschnallt, dass er nur noch ein kleines Bisschen seinen Hintern anheben konnte, sonst sich aber nicht bewegen konnte. Er wunderte sich darueber, dass der Direktor sich auf den Stuhl gesetzt hatte. Er hatte aus den Erzaehlungen gehoert, dass bisher der Direktor die Bestrafungen immer selbst durchgefuehrt hatte. Sollte das etwa bedeuten....?

Sein Gedanke wurde bestaetigt, als der Direktor sagte: "Die Bestrafungen werden heute Herr Harder und Herr Jasper durchfuehren, ich fuehle mich heute nicht besonders wohl."

Ein allgemeines Raunen und Gelaechter machte die Runde. Nur Hans hatte nun wirklich nichts zu Lachen. Auch das noch, die beiden mit ihren Muskelpaketen wuerden jetzt seine Kehrseite gerben. Schlimmer konnte es ja wohl nicht kommen.

Jetzt nahm Herr Jasper den harten, dicken Ledergurt, stellte sich in Position und knallte ihn kraftvoll auf die frisch rasierten Hinterbacken des Zoeglings. Hans hatte seine Zaehne aufeinander gebissen und seine Haende zu Faeusten geballt. Er stiess geraeuschvoll die angehaltene Luft aus und konzentrierte sich auf den naechsten Schlag. Na, das ging ja noch, aber 20 Stueck, ob er das aushalten konnte? Herr Jasper liess sich Zeit, der Schmerz sollte sich erst mal ausbreiten und dann wuerde er erst den naechsten Schlag verabreichen. Der Zoegling sollte jeden Schlag voll auskosten koennen.

Die anderen Zoeglinge beobachteten teilweise mit angehaltenem Atem oder offenem Mund den Fortgang der Zuechtigung. Es war mucksmaeuschenstill. In regelmaessigen Abstaenden hoerte man wie das Leder durch die Luft schwirrte um dann mit einem lauten 'Spack auf die Hinterbacken zu knallen. Ab dem zehnten Schlag wurden die stoehnenden Laute von Hans schon lauter und sein Hintern begann auf der Unterlage zu huepfen. Traenen rannen ihm schoen laengst ueber das Gesicht, aber er hatte bisher nicht laut geschrieen.

Herr Jasper beendete dann den ersten Teil der Bestrafung mit zwei harten, gezielten Schlaegen, wobei jedes mal das Gurtende genau in der Pokerbe landete. Das brachte Hans dann doch dazu, unterdrueckt aufzuschreien. Sogar einige andere Zoeglinge, die auch schon solche Schlaege erhalten hatten und wussten wie verflixt schmerzhaft diese waren, stoehnten aus Sympathie mit. Der Herr Direktor betrachtete sich den Hintern des Zoeglings genauer. Er war zufrieden, kein heller Fleck war mehr zu sehen und das Hinterteil war mehr als gut durchblutet.

Nach knapp fuenf Minuten nahm Herr Harder den Gurt in die Hand und bemuehte sich, den jetzt noch hellen Oberschenkeln des Zoeglings ebenfalls eine andere Farbe zu geben. Hans stoehnte immer lauter, als das Leder auf seine Oberschenkel knallte. Herr Harder hatte sich zuerst nur auf die Oberflaeche der Schenkel konzentriert. Jetzt ging er dazu ueber, so zu schlagen, dass der Gurt auch jedes mal die Schenkelinnenseiten traf. Dieses hatte zur Folge, dass Hans immer noch unterdrueckt aufschrie und an seinen Fesseln zerrte.

Dann war auch diese durchblutungsfoerdernde Massnahme beendet und man goennte Hans wieder eine kleine Pause. Bevor es jetzt ernst wurde, durfte er sogar ein Glas Wasser trinken. Hans hatte es bisher hinbekommen, dass er noch nie mit der Birke verpruegelt worden war. Er hatte zwar gehoert, dass das wohl das Schlimmste war, was einem hier passieren konnte aber er konnte sich ueberhaupt nicht vorstellen, dass es so schlimm werden wuerde.

Dann war es soweit. Herr Jasper nahm das gefuerchtete Instrument aus der Wanne und liess sie durch die Luft sausen. Ein lautes 'Swoosch war bis in den letzten Winkel des Hofes zu hoeren. Die Jungen, die schon Bekanntschaft mit diesem Zuechtigungsinstrument gemacht hatten, fassten sich automatisch an ihre Hinterbacken. Auch Frank, der sich noch recht gut daran erinnern konnte. Er sagte zu Thorsten: "Mensch, wenn ich daran denke, dass ich damals nach der Pruegel vom Harder schon einige Tage auf dem Bauch geschlafen habe und das war nur die kleinste Birke. Jetzt nehmen die aber die groesste, und dann 30 Stueck."

Thorsten stiess ihn an und sagte: "Mensch sei still, und schau nach vorne, oder willst du auch unbedingt auf die Buehne?"

Sofort war Frank still und verfolgte jetzt wieder das Geschehen auf der Buehne.

Herr Jasper hatte sich jetzt direkt hinter Hans gestellt. Dann holte er aus und liess die Birke von oben herunter sowohl ueber den Hintern als auch ueber die Oberschenkel des Zoeglings zischen. Hans war total geschockt von diesem unbekannten, fuerchterlichen Schmerz, der sich auf seiner ganzen Kehrseite breit machte. Er stiess einen unterdrueckten Schrei aus und japste erschrocken nach Luft. Verflixt, wie konnte dieses bloede Ding nur so weh tun, das uebertraf alle seine Vorstellungen.

Jetzt war in regelmaessigen Abstaenden das 'Swoosch der Birke zu hoeren. Zweimal hatte Hans gegen seinen Willen schon laut aufgeschrieen, und die Schmerzen wurden immer unertraeglicher. Nach den ersten 15 Schlaegen war die Kehrseite des Zoegling ueber und ueber mit feinen Striemen uebersaet, und an einigen Stellen traten schon kleine Blutperlen hervor.

Die feinen Birkenzweige trafen aber auch jede Stelle des Hinterns und der Oberschenkel. Schlimm war es, wenn die verfixten Zweige genau in der Pokerbe, den Innenseiten der Schenkel oder den empfindlichen Übergang vom Hintern zu den Oberschenkeln trafen.

Jetzt trat Herr Harder an die Wanne und nahm eine frische Birkenrute heraus. Auch er stellte sich direkt hinter den Zoegling, mass die Entfernung und liess das Zuechtigungsinstrument heruntersausen. Er dachte an seinen verletzten Kollegen und korrigierte noch mal seine Position. Beim naechsten Schlag hallte ein lauter Aufschrei ueber den Hof, denn Herr Harder hatte sich genau das Gebiet zwischen den Beinen ausgesucht. Der Hintern wuerde ja sowieso gleich noch mit dem Rohrstock bearbeitet.

Immer wieder trafen jetzt die Zweige auf die empfindlichsten Teile des Zoeglings. Herr Harder hatte eine gute Zielgenauigkeit, so dass die Birkenzweige hauptsaechlich in der Pokerbe und dann an den Schenkelinnenseiten entlang auftrafen. Er variierte immer etwas, einmal ein Schlag von der Mitte nach links, der naechste Schlag dann von der Mitte nach rechts ruebergezogen.

Diese Schlaege waren jetzt fuer Hans zuviel, dass konnte er nicht mehr aushalten. Er schrie so laut, dass vermutlich die Tiere im angrenzenden Birkenhain die Flucht ergriffen.

Bei den letzten fuenf Schlaegen mit der Birke schrie Hans in Verzweifelung: "Biiiiiitte, aufhoeoeoeoeren, ich kann nicht mehr, biiiiiitte, aufhoeoeoeoeren."

Dann kam Hans noch ein Gedanke und er schrie: "Mir tut es auch sehr leid, dass ich Herrn Seidel verletzt habe, biiiiiitte, aufhoeoeoeoeren, bitte hoeren Sie auf."

Herr Seidel, der das ganze natuerlich auch beobachtete, grinste zufrieden. Aber Herr Harder liess sich durch die Schreie und das Flehen des Zoeglings nicht beeindrucken und knallte auch die letzten fuenf mal die Birke auf die empfindlichsten Gebiete der Kehrseite von Hans. Und nochmal gellten die markerschuetternden Schreie des Zoeglings auf.

Hans schluchzte wie ein Kleinkind, als der Direktor ihm in der Pause etwas zum Trinken gab. Vor der Bestrafung haette er sich lieber die Zunge abgebissen, jetzt jedoch sagte Hans, wobei er versuchte seine Schluchzer zu unterdruecken: "Herr Direktor, mir tut es wirklich leid, was ich in der letzten Nacht gemacht habe. Ich bedauere es sehr, dass ich Herrn Seidel verletzt habe und werde mich auch bei ihm noch entschuldigen. Ich werde ganz bestimmt nie wieder einen Fluchtversuch unternehmen. Aber bitte, Herr Direktor, erlassen Sie mir die weitere Bestrafung, bitte Herr Direktor."

Direktor Fardas war recht zufrieden und sagte: "Ich finde es schoen, dass du einsichtig bist und dir das Ganze leid tut. Auch finde ich es sehr gut, dass du dich bei Herrn Seidel entschuldigen moechtest und keinen Fluchtversuch mehr unternehmen willst."

Direktor Fardas machte eine kleine Pause und Hans hoffte, dass er ihm jetzt die Reststrafe erlassen wuerde. Aber Direktor Fardas sagte: "Aber wenn ich einmal eine Bestrafung festgelegt habe..., bleibt es auch dabei."

Entsetzt schaute Hans den Direktor an, das konnte doch nicht sein Ernst sein, das ging doch nicht, das wuerde er nie ueberleben. Aber der Direktor war so erfahren, dass er genau wusste, was so eine 17-jaehrige Kehrseite vertragen kann. Er liess den Zoegling noch einige Minuten weiter schluchzen, bevor er seinen Mitarbeitern ein Zeichen gab, mit der Bestrafung weiterzumachen.

Herr Jasper ergriff entschlossen den langen, dicken aber trotzdem sehr flexiblen Rohrstock, machte einen Lufthieb, stellte sich jetzt rechts hinter den Zoegling, nahm Mass und knallte das Zuechtigungsinstrument auf die schon sehr wunden Hinterbacken. Die naechsten Minuten war ein unmenschliches Geschrei auf dem Anstaltshof zu hoeren, immer wieder gemischt mit dem 'Swisch wenn der Stock die Luft durchschnitt und dem 'Spack wenn er auf das nackte Fleisch knallte.

Hans versuchte verzweifelt sich loszureissen, aber die Gurte hielten seine Arme und Beine eisern fest. Endlich waren die ersten 10 Schlaege vorueber und Hans schoepfte gierig nach Luft. Er heulte jetzt, wie er es nie fuer moeglich gehalten haette. Eine lange Pause wurde ihm nicht gegoennt, dann nahm Herr Harder den Rohrstock und stellte sich auf die linke Seite des Zoeglings. Er war der Meinung, dass Hans diese Bestrafung nie vergessen sollte, nahm Mass und knallte den Rohrstock genau in die Pofalte, wo die Schenkel an den Hintern grenzten. Dieses war seiner Meinung nach immer noch das empfindlichste Gebiet fuer Schlaege, die man quer auf die Kehrseite platzierte.

Und nochmal waren jetzt die Schreie des Zoeglings sogar weit vom Gelaende der Anstalt entfernt zu hoeren. Es waren wohl die schlimmsten Schlaege, die Hans heute erhalten hatte, da das Fleisch von der Birke ja schon teilweise aufgerissen war. Den allerletzten Schlag fuehrte Herr Harder mit solch einer Kraft aus, dass einige meinten, das ganze Gestell waere vom Boden gehuepft. Aber es war nur der Hintern von Hans, der sich trotz der Fesselung ein Stueck von der Unterlage abhob.

Hans war total am Ende und heulte in sich hinein. Aber die Tortur war noch nicht ganz vorueber. Erneut durchzog ihn ein fuerchterlicher Schmerz, und er spuerte Haende auf seinem wunden Fleisch. Der Direktor erklaerte ihm: "Das ist nur ein Desinfektionsmittel, womit Herr Harder und Herr Jasper deine Kehrseite behandeln. Wir wollen doch nicht, dass sich da etwas entzuendet. Du wirst dann gleich auch auf die Krankenstation gebracht, wo du wohl ein paar Tage bleiben und weiter versorgt wirst."

Nachdem diese erste Wundbehandlung erfolgt war, stand der Direktor auf und sagte: "Ich hoffe, dass diese Bestrafung, die ihr miterlebt habt, allen als Warnung dient. Jetzt moechte ich, dass ihr alle Reihe fuer Reihe hier entlang kommt und euch die bestrafte Kehrseite eures Kameraden aus der Naehe anschaut. Wer hier vorbeigegangen ist, hat dann weiter seine Freizeit."

Das war eine zusaetzliche Schmach fuer Hans, mit der er nicht gerechnet hatte. Die Jungen setzten sich langsam in Bewegung und folgten der Anweisung des Direktors. Viele Jungen rissen entsetzt den Mund auf, als sie die verletzten Koerperpartien ihres Kameraden aus der Naehe sahen.

Helle Stellen waren schon mal gar nicht mehr zu sehen. Die gesamte Flaeche war dunkelrot bis schwarz, kreuz und quer ueberzogen von unzaehligen feinen Striemen, die die Birken hinterlassen hatten. Dann waren auf den Hinterbacken die 20 dicken Striemen des Rohrstocks deutlich zu erkennen. Unzaehlige kleine, hellrote Bluttropfen verzierten das Ganze.

Dann war endlich alles vorbei. Hans wurde losgeschnallt und von Herrn Jasper und Herrn Harder gestuetzt zur Krankenstation gefuehrt, denn alleine gehen konnte Hans nicht mehr. Er schwor sich, nie wieder einen Fluchtversuch aus der Anstalt zu wagen oder einen Erzieher anzugreifen. Mit Grauen dachte er an seine Verschaerfungen, dass er jetzt fuer jedes Vergehen Samstags in den 'Traenenraum musste.


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