K a p i t e l V i e r
D a s z w e i t e V e r h oe r - F o r t s e t z u n g
Sanchez begann an den Reglern des Geraetes zu drehen und kurz darauf spuerte der Junge den intensivsten Schmerz, den er jemals empfunden hatte. Es war, als staeche man ihm mit gluehenden Nadeln in die Brustwarzen. Er schrie so laut er konnte und warf den Kopf in den Nacken so das Schweisstropfen aus seinen Haaren in alle Richtungen flogen. Sanchez drehte den Regler wieder zurueck und der Schmerz verebbte. Keuchend hing der Junge in den Ketten.
"Wo sind Hernando und Joana Garcia? War gehoert noch zu den Rebellen?"
Pedro schuettelte den Kopf: "Ich weiss es nicht!"
Sanchez drehte am Regler.
"Aaaaaarrrrr!"
Schweiss tropfte von Pedros Kinn.
"Wir koennen dieses Spiel noch sehr lange so weiter spielen!", sagte Sanchez im Tonfall eines strengen Oberlehrers.
"Aber ich weiss doch nicht, wo sie sind!", beteuerte Pedro. "Ich weiss es wirklich ni..... aaaaaarrrr!"
Sanchez hatte den Strom wieder aufgedreht und der muskuloese Koerper des Jungen zuckte in wilden Kraempfen. Er war voellig mit glitzerndem Schweiss bedeckt und von seinen durch die Klammern verletzten Brustwarzen lief in duennen Rinnsalen etwas Blut herunter.
Wieder stellte Sanchez seine Fragen und wieder gab Pedro keine Antwort.
So ging es etwa zehn Minuten lang weiter. Danach hing Pedro nur noch schlaff da, den Kopf auf der Brust und vor Schmerz wimmernd. Selbst wenn Sanchez jetzt weiter gefragt haette, haette er nicht mehr die Kraft gehabt, zu antworten.
K a p i t e l F ue n f
D i e N a c h t u n d d e r n ae c h s t e T a g
Noch immer unbekleidet wurde Pedro in eine kleine Zelle gebracht, die gerade so gross war, dass er sich ausgestreckt auf den Boden legen konnte. In einer Ecke war ein Loch im Boden, in das er seine Notdurft verrichten konnte und hoch oben in der gegenueberliegenden Wand war ein kleines vergittertes Fenster. Nachdem die Waerter die Zellentuer zugeschlagen hatten, trat Pedro an das Fenster, zog sich an den Gitterstaeben hoch und blickte hinaus. Aber alles, was er sehen konnte, war Dunkelheit - keine Lichter, keine Haeuser, keine Sterne. Er liess sich wieder fallen und kauerte er sich in eine Ecke. Nach den vorangegangenen Strapazen schlief der Junge auch auf dem kalten, harten Steinboden sofort ein.
Nachdem Pedro nur wenige Stunden geschlafen hatte, wurde er schon wieder geweckt, indem ein Eimer Wasser ueber ihm entleert wurde. Ein dunkelblonder, muskuloeser Waerter zog den hustenden und prustenden Jungen an den Haaren hoch und legte ihm Handschellen an. Er stiess in vor sich her aus der Zelle heraus, wo bereits ein zweiter Waerter, es war der dunkelhaarige junge Mann vom Vortag, auf ihn wartete. Die beiden packten ihn an den Armen und fuehrten ihn den Gang hinunter. Schliesslich erreichten sie einen gekachelten Raum, in dem Duschkoepfe an der Decke installiert waren. Waehrend der dunkelhaarige Waerter Pedro noch immer festhielt, drehte der andere an einem Rad an der Wand und aus einigen der Duschen stroemte Wasser. Sie befahlen Pedro, sich unter das Wasser zu stellen, aber er hatte kaum einen Tropfen abbekommen, da zuckte er schon zurueck.
"Das Wasser ist ja eiskalt!", sagte er.
Keiner der Waerter antwortet. Stattdessen trat der dunkelblonde vor und boxte Pedro unvermittelt in den Magen. Der andere Waerter fing den Jungen auf, als dieser nach vorne taumelte, und hielt ihn noch einen Moment an den Schulter fest, um sicherzugehen, dass er sich auf den Beinen wuerde halten koennen.
"Sei doch nicht so brutal zu dem armen Burschen", fuhr er seinen Kollegen an, doch dieser lachte nur und entgegnete: "So so, Jorge, Du willst also was von dem Kleinen? Hast lange keinen mehr im Bett gehabt, was?"
Erschreckt liess Jorge den Jungen los.
"Du spinnst ja!", rief er. "Hoer mit dem Quatsch auf. Wir nehmen jetzt den Schlauch, wenn er nicht duschen will."
Wieder umfasste er Pedro, aber diesmal hob er ihn ein Stueck hoch. Der dunkelblonde Mann hob Pedros Arme ueber seinen Kopf und haengte die Kette zwischen den Handschellen ueber einen an der Decke angebrachten Haken. Dann traten beide Maenner zurueck, nahmen einen Schlauch und begannen Pedro mit einem harten, kalten Wasserstrahl abzuspritzen. Durch seine Versuche, dem Strahl auszuweichen, begann Pedro, an seinen Ketten hin- und herzuschwingen und sie schnitten in seine Handgelenke. Nach fuenf Minuten stellten die Waerter das Wasser ab, liessen den Jungen herunter und gaben ihm ein rauhes Handtuch. Nachdem er sich, durch die Handschellen behindert, fertig abgetrocknet hatte, warf im Jorge ihm ein Paar enge graue Shorts zu und forderte ihn auf, sie anzuziehen. Dann wurde er in einen anderen Raum gebracht, in dem ein Tisch und ein Stuhl standen. Auf dem Tisch sah Pedro einen Teller mit einem Stueck Brot und einer grauen Gruetze. Jorge bedeutete Pedro sich hinzusetzen und dieser begann gierig zu essen.
Pedro hatte nicht bemerkt, dass der andere Waerter inzwischen gegangen war und er nun mit Jorge allein war. Erschrocken zuckte er zusammen als dieser ihm sanft die Haende auf die Schultern legte.
"Pst. Sei bloss ruhig.", sagte Jorge. "Ich will nicht, dass uns jemand hoert."
Er massierte Pedros vom Haengen schmerzenden Schultern.
"Das mit dem Schlauch tut mir leid. Es gibt in den Gefangenenduschen leider kein warmes Wasser."
Er dreht den vor Angst zitternden Jungen mitsamt seinem Stuhl zu sich um, fasste mit der Hand zaertlich sein Kinn.
"Du musst keine Angst vor mir haben. Es tut mir leid, dass ich Dich so brutal behandeln musste."
Er laechelte Pedro verlegen an. Und dieser traute sich das erste Mal, seinem ehemaligen Peiniger direkt ins Gesicht zu sehen und erblickte zwei tiefe, warme, braune Augen.
"Ich muss den Schein waren, aber ich werde versuchen zu verhindern, dass Dir allzu sehr weh getan wird."
Jorge streichelte Pedro zaertlich ueber die Schultern und die Brust und trat dann zurueck neben die Tuer. Eine Minute spaeter betraten zwei Wachen das Zimmer und forderten Pedro auf, mit ihnen zu kommen. Jorge blieb wo er war und als Pedro an ihm vorbeigefuehrt wurde, verzog er keine Miene.
Man fuehrte Pedro auf den Hof des Gefaengnisses und erlaubte ihm, zehn Minuten lang auf- und abzugehen. Er genoss das Gefuehl der warmen Sonne auf seiner Haut. Nach einigen Minuten sah er einige Personen auf der anderen Seite des Hofes auftauchen. Es waren mehrere Personen in Militaeruniform und ein unbekleideter junger Mann. Als Pedro ein zweites Mal hinsah, erkannte er seinen Freund. Auch Juan hatte Pedro erkannt und ohne nachzudenken wollte er auf ihn zurennen, aber ein Waerter brachte ihn durch einen gezielten Stoss zu Fall. Aus der Ferne sah Pedro Juan schwer auf den Boden fallen. Der Waerter zog einen schwarzen Stab aus dem Guertel und hielt ihn gegen Juans Bauch. Man sah einen kleinen blauen Blitz und Juan heulte auf vor Qual. Die Waerter hoben seinen schlaffen Koerper auf und schleiften ihn zurueck ins Gebaeude.
K a p i t e l s e c h s
J o r g e u n d P e d r o
Nachdem die Wachen den mitternaechtlichen Rundgang beendet hatten und fuer eine Stunde nicht wieder vorbeikommen wuerden, schlich Jorge leise in Richtung von Pedros Zelle. Er oeffnete die Tuer, schluepfte in den Raum und schloss sie dann wieder leise hinter sich. Schweigend betrachtete er einen Moment lang den Koerper des Jungen, der nach dem Vorfall auf dem Gefaengnishof mit ueber den Kopf ausgestreckten Armen an die Wand seiner Zelle gefesselt worden war. Er knoepfte sein Uniformhemd auf und entbloesste seinen muskuloesen Oberkoerper. Dann trat er vor ihn und stiess Pedro leicht an, um ihn zu wecken. Dieser zuckte zusammen vor Schreck und weil er weitere Zuechtigungen fuerchtete. Schnell legt Jorge ihm die Hand auf den Mund und nahm sie erst weg, als sicher war, dass Pedro ihn erkannt hatte. Dann begann er, die Fesseln des Jungen zu loesen. Als er auch den zweiten Arm befreit hatte, viel ihm der Junge fast in die Arme. Jorge fing ihn auf und half ihm, sich auf die Pritsche zu setzen. Er nahm neben ihm Platz und fasste ihn bei den Schultern, drueckte ihn an sich.
"Es tut mir so leid. Ich wuenschte, ich koennte Dich hier irgendwie rausbringen. Wir wuerden zusammen fliehen, uns verstecken, versuchen, ueber die Grenze zu kommen oder uns den Rebellen anschliessen."
Pedro sah ihn nur leicht benommen an. Dann fragte er: "Wie geht es Juan?"
"Wer ist Juan?"
"Der Junge, der gemeinsam mit mir verhaftet wurde. Der, dem ich heute auf dem Hof begegnet bin."
"Sie haben ihn in die Folterkammer gebracht, um ihn zu bestrafen. Ich weiss nicht, was da mit ihm passiert ist."
Pedros Augen fuellten sich mit Traenen, als er daran dachte, dass Juan gefoltert wuerde.
"Kennst Du ihn gut?", fragte Jorge.
"Ja. Er ist mein Freund. Ich liebe ihn."
"Heisst das, ihr seid ein Paar?", fragte Jorge mit enttaeuschter Stimme.
Pedro nickte.
"Oh, das wusste ich nicht. Es tut mir leid ich... ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht."
In diesem Moment fiel der Schein einer Taschenlampe durch die Gitterstaebe und gleich darauf wurde die Zellentuer aufgeschlossen.
K a p i t e l s i e b e n
J o r g e s F o l t e r u n g
Nachdem ihn die Waerter in Pedros Zelle gefunden hatte, war Jorge ins Buero des Kommandanten gebracht worden. Dieser hatte sich den Sachverhalt angehoert und angeordnet, dass der junge Mann im Beisein aller voruebergehend entbehrlichen Aufseher mit zehn Peitschenhieben auf Brust und Bauch bestraft werden sollte.
Am naechsten Morgen stieg Jorge mit zitternden Knien die Stufen zu der Plattform hinauf. Dort musste er sein Hemd ausziehen und seine Handgelenke wurden mit einem Seil zusammengebunden und dieses dann am Pfosten hochgezogen, bis Jorge nur noch auf den Zehenspitzen stand. Ein weiteres Seil wurde mehrfach um seine Hueften und den Pfahl geschlungen, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte und ein Beissholz wurde ihm zwischen die Zaehne geschoben. Dann zog ihm ein junger Soldat die Hosen aus, so dass Jorge nun nackt bis auf die schwarzen Militaerstiefel auf dem Podest stand.
Nun kletterte Sanchez hinauf. Er stellte sich neben den gefesselten Soldaten und blickte zu den Zuschauern hinab.
"Dieser Soldat hat es mit einem Gefangenen getrieben und er hat versucht, die Verhoere zu sabotieren. Dafuer wird er zehn Hiebe mit dem Riemen empfangen."
Dann entrollte er einen langen Lederriemen, den er bereits in der Hand gehalten hatte. Er holte damit aus und liess ihn mit einem lauten Knall auf Jorges nackte Brust niederfahren. Dieser biss hart auf das Holzstueck und versuchte, den brennenden Schmerz zu ertragen.
"Dies soll Euch eine Warnung sein!", rief er.
Damit drehte sich Sanchez wieder zu Jorge um, von dessen heller, schweissnasser Brust sich der ersten Striemen feuerrot abhob.
Fortsetzung folgt...
Schreibt mir was ihr von meiner Geschichte haltet. Fuer Anregungen bin ich dankbar.