Ein paar Worte vom Autor: Dieser und auch die anderen Texte von mir sind reine Phantasien. Sie sind fuer Erwachsene, die eine flagellantische Neigung haben, und sollen sie unterhalten und ihnen eventuell fuer Rollenspiele Anregungen geben. Dass jugendliche Personen in diesen Texten vorkommen, hat einzig mit dem Bestreben zu tun, ein solches flagellantisches Szenario "realistisch" zu gestalten. Ich halte autoritaere Mittel in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere die Pruegelstrafe, fuer ein Armutszeugnis der Erziehenden und lehne sie rundweg ab. Erst recht halte ich nichts von _s_e_x_uellen Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen. In einer solchen Beziehung kann das Kind nur der unterlegende Teil sein. Dies widerspricht aber der Forderung nach der Gleichberechtigung saemtlicher Beteiligter einer _s_e_x_uellen Beziehung - was eigentlich eine Selbstverstaendlichkeit sein sollte. Wie viele Schwule finde ich Jungen hin und wieder sehr reizvoll, aber bei ernsthafter Ueberlegung ist klar, dass eine Beziehung, die ueber reine Freundschaft hinausgeht, nicht wirklich erwogen werden kann.
Wer also in meinen Geschichten ein Plaedoyer fuer die Pruegelstrafe oder gar fuer Paedophilie sieht, und deshalb mit mir Kontakt aufnehmen will, sollte es lassen. Alle anderen sind herzlich eingeladen, mir zu schreiben.
Die Jugenbande - rauhe Sitten und echte Freundschaft
Teil II
Leider hiess es am Montag wieder: Ab in die Penne! Ich musste die ganze Zeit an den Tag zuvor denken. Soviel war geschehen. Ich schwelgte so in der Erinnerung, dass ich die Frage eines Lehrers zweimal ueberhoerte. Eine derartige Unaufmerksamkeit wurde auf unserem Gymnasium nicht ungestraft hingenommen. Ich musste zum Lehrer kommen und erhielt mit dem Rohrstock sechs Hiebe. Da es noch nicht einmal ein Tag her war, dass ich die fuenfzig Stueck bekommen hatte, waren sie besonders schmerzhaft. Doch nur zwei Unterrichtsstunden spaeter passierte dasselbe. Folgerichtig wurde ich mit weiteren sechs bedacht. Und da der Lehrer durch die Eintraege im Klassenbuch sehen konnte, dass ich an dem Tag schon mal aus dem gleichen Grund bestraft worden war, brummte er mir noch eine Strafarbeit auf. Ich musste bis zum naechsten Tag hundertmal den Satz "Ich habe im Unterricht aufmerksam zu sein" schreiben.
Ich war bisher nicht gerade als Tagtraeumer bekannt. Deshalb fragte mich Hagen, der zu unserer Clique gehoerte, auf dem Nachhauseweg, warum ich die Fragen der Lehrer nicht gehoert hatte.
"Ach, ich musste dauernd an gestern denken", rutschte es mir heraus. Sofort merkte ich, dass ich mich verplappert hatte.
"Was war denn gestern?", fragte Hagen natuerlich.
"Och, nichts besonderes eigentlich", log ich.
"Erzaehl' keinen Scheiss!"
"Nein, echt nicht."
"Ist es ein Geheimnis?"
Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich schwieg.
"Du bist doch mein Freund", versuchte er mich zu einer Antwort zu bewegen.
Ich schwieg weiter.
"Das ist gemein von dir. Wenn du mir nicht traust, kannst du mir gestohlen bleiben!"
Das tat weh. Ich dachte angestrengt nach.
"Es ist nicht gegen dich", sagte ich schliesslich, "aber ich habe es geschworen."
"Wem? Was?"
"Kann ich nicht sagen."
"Ich sag doch, du traust mir nicht. Und du willst mein Freund sein?"
"Hagen, ich kann nicht ... jetzt nicht."
"Wann dann?"
"Weiss ich nicht. Die naechsten Tage vielleicht."
"Morgen!", verlangte er.
"Kann ich nicht versprechen."
"Gut, dann uebermorgen."
"Vielleicht."
"Das ist keine Antwort."
"Hagen, ich verspreche dir, ich werde tun, was ich kann."
Er dachte kurz nach. Dann fragte er: "Ehrenwort?"
"Ehrenwort!"
"Gut", sagte er versoehnlich. "Ich hoffe, du haeltst dich dran."
Voller Empoerung sagte ich: "Hagen!". Zweifel an unserem Ehrenwort hielten wir Jungen fuer beleidigend.
"Ist ja gut", lenkte er ein. "Aber du benimmst dich in letzter Zeit so seltsam; steckst nur noch mit Fritz, Otto und Arthur zusammen. Man koennte meinen, ihr wollt mit uns anderen nichts mehr zu tun haben."
Noch brachte er diese Tatsache und das Geheimnis nicht in Verbindung, aber Hagen war nicht dumm.
"Ich bin immer noch der alte. Ehrenwort ist Ehrenwort!", betonte ich.
"Ich glaub' dir ja! Du erzaehlst mir also bald alles?"
"Ja."
Er gab sich damit endlich zufrieden.
Nach einem kurzen Aufenthalt zu Hause, ging ich zu Arthur und erzaehlte ihm von dem Vorfall mit Hagen.
"Richard schoepft auch schon Verdacht", sagte er, als ich mit meiner Schilderung fertig war. "Ich denke, wir sollten die anderen besuchen und darueber entscheiden, ob wir die beiden aufnehmen wollen."
Wir holten also Otto und Fritz ab. An unserem Platz im Wald hielten wir "Bandenratschlag". Wir kamen schnell ueberein, dass Hagen und Richard aufgenommen werden sollten. Beide waren seit langem unsere Freunde.
Fuer die Pruefung brauchten wir noch etwas. Das eine uebernahm wieder Fritz. Das andere sagte ich zu. Dann gingen wir durch den Wald, auf der Suche nach einem geeigneten Objekt fuer die Mutprobe der beiden Kandidaten.
Zuhause angekommen, setzte ich mich an die Strafarbeit. Das war muehselig und oede, aber ich hatte noch weniger Lust auf zwanzig Rohrstockhiebe; die gab es naemlich, wenn man eine Strafarbeit "vergessen" hatte.
Gleich in der ersten grossen Pause sprach mich Hagen an.
"Nun, was ist jetzt?"
"Komm' heute um drei Uhr zu mir."
"Und dann erzaehlst du mir alles?"
"Ja, und mehr als das."
"Was soll das heissen?"
"Wirst du schon sehen", sagte ich und setzte ein geheimnisvolles Laecheln auf.
Er versuchte, mehr aus mir herauszubekommen, aber er biss auf Granit. Schliesslich gab er es auf und versprach zu kommen.
Hagen kam puenktlich. Ich sah ihm an, dass er vor Neugier platzte.
"Sag' jetzt endlich, was los ist", sagte er sofort.
"Erst musst du mir bei deinem Ehrenwort versprechen, dass du niemandem etwas davon erzaehlst, was du erfahren wirst."
"Ich verspreche es, Ehrenwort"
"Gut, ich gehoere zu einer verschworenen Bande", verkuendete ich stolz.
"Und Otto, Arthur und Fritz gehoeren auch dazu", ergaenzte er. Wie gesagt, Hagen war nicht dumm.
"Richtig", es waere Unsinn gewesen, ihm 'was vorzuluegen, "und wenn du willst, kannst du mitmachen."
"Klar, will ich!"
"Du musst aber eine Pruefung bestehen. Die Pruefung besteht aus sieben Proben."
"Macht nichts."
"Dann komm' mit!" Wir gingen zum Treffpunkt. Richard und die anderen waren schon da. Wir Gruender stellten uns den Kandidaten gegenueber. Dann trat Arthur einen Schritt vor.
"Ihr beide habt euer Ehrenwort gegeben, ueber alles, was die Bande betrifft, zu schweigen", stellte er fest. Beide nickten. "Ihr werdet sieben Proben zu bestehen haben. Die erste Probe ist die der Demut. Kniet euch hin!"
Beide sahen sich unschluessig an.
"Wollt ihr nun in die Bande, oder nicht?", fragte Fritz.
Hagen kniete sich hin. Richard tat es ihm nach.
"Senkt euer Haupt!", befahl unser Zeremonienmeister.
Beide kamen der Aufforderung nach, zudem hatten beide unwillkuerlich die Haende an die Hosennaht gelegt. Ich war beruehrt von der Szene. Und irgendwie wuenschte ich mich an ihrer Stelle.
"Sprecht mir nach: 'Ich elender Wurm bitte demuetig darum, der 'Schwarzen Bande' beitreten zu duerfen.'"
"Ich elender Wurm bitte demuetig darum, der 'Schwarzen Bande' beitreten zu duerfen", wiederholten sie leise.
"Geht's noch leiser?", fragte Fritz ironisch.
"Ihr muesst eure Bitte laut und vernehmlich vortragen", sagte Arthur weit gewaehlter.
"Ich elender Wurm bitte demuetig darum, der 'Schwarzen Bande' beitreten zu duerfen", diesmal in der richtigen Lautstaerke.
"Verbeugt euch vor den Mitgliedern der 'Schwarzen Bande'. So tief, dass eure Koepfe den Boden beruehren."
Die zwei Jungen kruemmten ihre Ruecken vor uns und drueckten ihre Gesichter ins Gras.
Arthur liess sie vor unseren Fuessen kauern. Fritz und Otto grinsten. Arthur schien es kalt zu lassen. Mir war allerdings heiss vor Aufregung. Ich konnte meinen Blick von den Ruecken der Jungen kaum abwenden. Insbesondere Hagens Ruecken, ueber den breite Hosentraeger liefen, faszinierte mich.
Schliesslich fand es Arthur genug: "Ich duerft jetzt aufstehen."
Wie mochte ihnen zumute sein, fragte ich mich. Ich hatte immerhin gewusst, was mich als Pruefung erwartet. Sie standen noch unter dem Eindruck der ersten Probe. Ihnen war die Demutsuebung offensichtlich ziemlich peinlich gewesen. Darueber hinaus glaubte ich, Furcht, aber auch Neugier erkennen zu koennen.
"Kommt mit!", sagte Arthur.
Wir fuehrten sie zu einem besonders grossen Baum, den wir tags zuvor ausgesucht hatten.
"Als Probe des Mutes habt ihr diesen Baum zu besteigen", erklaerte Arthur. "Hagen, du faengst an." Hagen zoegerte nicht einen Moment. Behende kletterte er, so hoch er konnte. Ich hatte nichts anderes erwartet.
Herunter liess er sich mehr Zeit.
"Jetzt du, Richard", forderte Arthur ihn auf.
Auch der liess es sich nicht zweimal sagen, aber es dauerte laenger, er war nicht so geschickt wie Hagen. Er hatte gut drei Viertel bewaeltigt, als er stockte und hinunter schaute.
"Noch ein Stueck weiter!", rief Fritz.
Er nahm sich ein Herz und bewaeltigte auch das letzte Stueck.
"Mutprobe bestanden", fasste Arthur zusammen, als Richard wieder unten war. Wir gingen wieder zu unserem Treffpunkt zurueck. Unterwegs raunte mir Fritz zu: "Fuer die naechsten muessen wir uns 'was anderes ausdenken, das war zu leicht." Ich war anderer Meinung. Man hatte schliesslich bei Richard sehen koennen, dass es Mut kostete, so hoch zu klettern. Und Hagen war nun mal ein Teufelskerl.
Es folgte die 'Probe der Ueberwindung'. Nach kurzem Ekel vor den Regenwuermern brachten es beide recht ordentlich hinter sich. Nur bekamen sie keinen Schnaps zur "Magenberuhigung".
"Es folgt die 'Probe der Disziplin'", verkuendete Arthur und wies beide an, die Hosen herunter zu lassen und die Hemden anzuheben. Ich zog die Arbeitshandschuhe an, die ich aus dem Gartenschuppen zuhause mitgebracht hatte, und riss einige Bueschel Brennesseln ab. Als ich mich damit den zwei Jungen naeherte, sah ich ihr blankes Entsetzen.
"Muss das sein?", fragte Richard, aber der Ton seiner Frage verriet, dass er sich nicht ernsthaft Hoffnungen darauf machte, wir wuerden von unserem Vorhaben ablassen.
"Ihr werdet mit den Nesseln eingerieben, und dann duerft ihr euch eine halbe Stunde lang nicht kratzen. So werden wir sehen, ob ihr Selbstdisziplin ueben koennt."
"Eine halbe Stunde", sagte Hagen, mehr zu sich, denn an jemanden anderen gewandt.
"Klemmt die Hemden unter euren Achseln fest und lasst die Arme nach unten haengen", gab Arthur seine letzten Anweisungen. Dass die Arme nach unten gerichtet sein sollten, war eine Idee von mir gewesen. So waren die Haende in verfuehrerischer Naehe zu den juckenden Stellen.
Ich teilte die beiden Bueschel in etwa gleich grosse Haelften, damit beide in den "Genuss" frischer Brennesseln kamen. Dann rieb ich jeden vorne mit den Nesseln ein, von Bauchnabel bis zu den Knien. Wobei ich zwar den Genitalbereich ausliess, aber die besonders empfindlichen Innenseiten der Oberschenkel extra lange bearbeitete.
Wir vier setzten uns. Arthur schaute auf seine Uhr.
Nachdem die Roetungen vom Reiben abgeklungen waren, war erstmal
nichts zu sehen. Doch dann begann das Schauspiel. Buehne war zuerst die Gesichter der beiden. Richard verzog seine Miene. Hagen biss sich auf die Unterlippe. Langsam zeigten sich Hautreaktionen.
Otto sass mit offenem Mund da. Arthur schien die zwei Jungen distanziert, mit kuehlem Interesse zu beobachten. Fritz hatte sein unvermeidliches Grinsen.
Hagen saugte jetzt an seiner Unterlippe, so dass sie tiefer im Mund verschwand. Gleichzeitig blinzelte er. Richard kniff die Augen zusammen und rollte leicht mit dem Kopf.
"Wie lange noch?", fragte er gequaelt.
Arthur schaute auf die Uhr: "Neunzehn Minuten."
"Scheisse!", kommentierte Richard die Antwort.
Ich glaubte, die ersten Pusteln auf den Oberschenkeln erkennen zu koennen.
Hagen schloss die Augen und senkte den Kopf. Richards Haende fingen an, sich zu bewegen.
"Aah, wie das juckt", sagte er.
"Halts Maul!", fuhr Hagen ihn an.
Die Zeit verstrich. Sicherlich rann sie fuer Hagen und Richard viel zu langsam. Vom Zusehen kriegte ich ploetzlich auch ein juckendes Gefuehl, unterliess es aber, mich zu kratzen. Das waere zu gemein gewesen, vor den Augen der Leidenden.
Hagen hatte die Augen wieder geoeffnet und blinzelte fast ohne Unterbrechung. Ihm standen Traenen in den Augen und er hatte nun die Haende zu Faeusten geballt. Richard schlug sich mit den Haenden auf die Seiten der Oberschenkel.
"Gilt das?", fragte Otto Arthur.
"Ist kein Kratzen", antwortete Fritz anstelle des Gefragten.
Hagen oeffnete nun die Faeuste und schloss sie, wieder und wieder. Ploetzlich fing Richard an, mit den Hosen um den Knoecheln leicht zu huepfen. Fritz kicherte. Richard hoerte auf mit dem Huepfen. Statt dessen wand er sich verkrampft hin und her. Hagen war mittlerweile rot angelaufen. Richard gab ein leichtes Winseln von sich, das sich wiederholte und schliesslich in einen Dauerton ueberging. Hagen schnaufte hoerbar.
"Die Zeit ist um", erloeste sie Arthur endlich.
Sofort kratzten sich die beiden wie wahnsinnig.
"Aah" und "Ooh", Toene der Erleichterung begleiteten ihr entfesseltes Tun.
Richard liess sich einfach auf den Hintern fallen und kratzte weiter. Hagen machte zweimal den Versuch, sich die Hosen wieder anzuziehen, aber das Verlangen war zu gross. Beim dritten Mal schaffte er es und gab wieder dem Drang nach. Richard sass auf seinem nackten Hintern und fuhr mit seinen Fingernaegeln die Oberschenkel rauf und runter.
"Das war hoellisch!", er heulte fast.
"Aber ihr habt die Probe bestanden", sagte Arthur aufmunternd.
Richard beruhigte sich.
"Ich schlage vor, wir machen eine Pause, bis sie fuer die naechste Probe bereit sind", sagte ich.
Hagen rieb nur noch die Schenkel gegeneinander. Und auch Richard kam langsam zum Ende.
"Wie geht's weiter?", wollte Hagen wissen.
"Die 'Probe des Gehorsams'", gab Arthur zur Antwort, "Stellt euch wieder hin."
Richard zog sich jetzt erst wieder die Hosen an. Dann standen die beiden zusammen vor uns.
"Jeder von uns wird euch einen Befehl geben", sagte Arthur, "ihr muesst ihn befolgen, egal was es ist."
Das sagte ihnen natuerlich noch nichts.
"Ich schlage vor", fuhr Arthur fort, "Otto faengt an."
Der grinste und sagte: "Fuenfzig Kniebeugen!"
Aus den Augenwinkel sah ich, wie Fritz enttaeuscht den Mund verzog.
"Ihr habt es gehoert", sagte Arthur nuechtern.
Beide streckten die Arme nach vorn.
"Otto, du zaehlst ihnen vor", legte Arthur fest.
"Und eins!", kam das Kommando.
Brav gingen sie in die Knie und wieder hoch.
"Und zwei! ... und drei! ..."
Otto genoss es, dass jemand nach seiner Pfeife tanzen musste. Und ich konnte es verstehen. Als Junge hatte man damals vielen zu gehorchen, der Mutter, dem Vater, den Lehrern, ja eigentlich jedem Erwachsenen. Diskutiert wurde da nicht. Jeder erwartete von einem, dass man widerspruchslos spurte. Andernfalls drohten Konsequenzen. Bei Otto kam dazu, dass sich auch noch sein grosser Bruder als Erzieher aufspielte. Anlaesslich dieser Probe konnte Otto wahrscheinlich erstmals so etwas wie Macht ueber andere spueren.
Ich fuehlte hingegen etwas anderes. Ich merkte, dass mir die Bewegungen der Jungen gefielen. Die beiden hatten bald rote Koepfe und atmeten schwer. Ihre Anstrengungen spuerte ich fast koerperlich. Hier draussen im Wald hatte es eine ganz andere Wirkung auf mich, als in der bloeden Turnstunde. Merkwuerdigerweise war ich stolz auf die Jungen, die vor uns die Kniebeugen machten. Ihre jugendliche Kraft, die sie dabei ausstrahlten, schien sich auf mich auszudehnen, und dadurch fuehlte ich mich mit ihnen aufs innigste verbunden.
"... und fuenfzig", schloss Otto.
Kurz danach sprach mich Arthur an: "Lutz, du bist dran."
"Kommt her!", befahl ich. Sie kamen auf mich zu. "Leckt mir die Schuhe sauber! Jeder einen."
"Du spinnst ja wohl!", entfuhr es Hagen.
"Wenn ihr nicht gehorcht, werdet ihr nicht Mitglieder", sagte Fritz.
Eine Weile regte sich keiner. Dann kniete sich Richard vor mich hin. Hagen folgte kurz darauf.
"Fangt an!", sagte ich.
Sie beugten sich vor. Das war es eigentlich, worauf es mir ankam. Ich wollte, wie bei der Demutsprobe am Anfang, noch einmal ihre gebeugten Ruecken sehen. Und wieder stellte sich bei diesem Anblick ein Gefuehl seltsamer Erregung bei mir ein.
Hagen hoerte als erster auf.
"Bist du zufrieden mit ihrem Ergebnis?", fragte mich Arthur.
Ich sah auf meine Schuhe. Sie waren sauber, also sagte ich: "Ja."
"Dann bin ich wohl dran", sagte Arthur.
"Aber danach ich", warf Fritz ein.
"Ja, du kommst auch noch zu deinem Recht", bekam er zur Antwort. Arthur stand auf und nahm einen Stock vom Boden. Dann ging er ein Stueck. "Bei Fuss!" rief er "Aber auf allen Vieren."
Hagen stoehnte, ging aber auf die Haende und kroch zu Arthur. Richard folgte brav auf dieselbe Weise. Er liess jeden einmal den Stock apportieren wie einen Hund. Sie mussten ihn im Mund tragen und schliesslich Maennchen machen.
"Ihr koennt gleich auf den Knien bleiben", sagte Fritz als Arthur mit den beiden fertig war. Fritz ging zu ihnen, drehte sich um und zog die Hosen runter. Mit den Hosen in den Haenden befahl er ihnen, ihm den Hintern zu kuessen: "Einmal auf jede Backe."
Nun, sie waren bis dahin allem gefolgt, also machten sie auch das.
Es folgte die 'Probe der Tapferkeit'.
"Am besten, wir fangen mit Richard an", bestimmte Arthur, nachdem er ihnen erklaert hatte, was die Probe bedeutete. Er holte den Rohrstock hervor und sagte dem etwas aengstlich aussehenden Jungen, welche Position er einnehmen sollte.
"Diesmal will ich als erster", forderte Fritz.
"Ganz wie du willst", meinte Arthur und uebergab ihm den Stock.
Voller Tatkraft zog Fritz Richard die Hosen so stramm, wie es nur ging.
"Bist du bereit?", fragte Arthur Richard noch.
Das leise "Ja", das der von sich gab, nahm Fritz als Startsignal. Auf den ersten Hieb folgte ein Ausruf, der mehr Ueberraschung als Schmerz ausdrueckte. Doch danach zeigte Richard so gut wie keine Reaktionen mehr. Ich war beeindruckt.
Aber es folgten ja noch die Hiebe auf den Nackten. Die uebernahm Arthur. Und nun zeigte Richard Reaktionen. Er zuckte und winselte. Einmal schien es so, als ob er die Haende schuetzend vor den Hintern halten wollte. "Das darf der nicht!", rief Otto.
"Was?", fragte Arthur, der sich ganz auf Richards Hinterbacken konzentriert hatte.
"Er hat die Haende vom Boden genommen."
"Soll ich aufhoeren, Richard?", fragte Arthur. "Es sind noch zwoelf."
"Nein", antwortete der angestrengt, "die steh' ich noch durch."
Arthur machte weiter. Und Richard beherrschte sich. Im Gegensatz zu meinem Glied.
Schliesslich war es fuer Richard vorueber. Er rieb sich den Hintern.
"Mein armer Arsch", stellte er fest und befingerte ihn weiter.
"Hagen", das eine Wort von Arthur genuegte, und jener kam auf uns zu, nahm die geforderte Stellung ein.
Arthur teilte Otto fuer die Hiebe auf den Hosenboden ein. Bei Hagens Hosentraeger brauchte Otto nichts strammziehen. Falls jemand von uns eingedenk der allerersten Tapferkeitsprobe Bedenken hatte, dass Otto die Hiebe nicht richtig ausfuehrte, so waren die unberechtigt. Hagen musste sich sichtbar zusammennehmen.
Fuer die Hiebe auf den Nackten hatte Arthur mich ausgewaehlt. Ich nahm den Rohrstock in die Hand und stellte fest, dass ich ihn vor lauter Aufregung nicht ruhig halten konnte. Ich atmete ein paarmal tief durch.
"Worauf wartest du so lange", fuhr mich Fritz an.
Ich schlug zu. Hagen zog hoerbar Luft ein. Ich liess mir Zeit zwischen den Hieben. Nahm immer Mass, holte aus und musste mich zusammennehmen, um den jeweiligen Hieb sauber zu setzen. Dann wartete ich, bis die neue Strieme aufleuchtete.
Dass ich die Probe so in die Laenge zog, wurde mir erst klar, als Hagen mich nach dem Ende ansprach.
"Das hast du wohl genossen?"
"Wieso?", mehr brachte ich nicht 'raus.
"Na, weil du zwischen den Schlaegen so lange Pausen gemacht hast."
"Hab' ich gar nicht gemerkt", sagte ich ehrlich.
"Ist auch egal, sind ja dadurch nicht mehr geworden", sagte Hagen, der gerade die Hosentraeger wieder uebers Hemd zog.
"Und was kommt nun?", fragte Richard.
"Die 'Probe der Manneskraft'", sagte Arthur.
"Was soll denn das sein?", wollte Richard wissen.
"Ihr muesst einen vorwichsen, um zu zeigen, dass ihr es schon koennt", erlaeuterte Fritz seine Lieblingsprobe.
"Na, das lass ich mir gefallen", kommentierte Hagen grinsend.
"Und das ist dann die letzte, nicht wahr?", fragte Richard, noch ein wenig unsicher.
"Genau", antwortete Arthur.
"Quatscht nicht rum", draengte Fritz. "Holt die Luemmel raus!"
Hagen und Richard knoepften die Hosen auf und fingen an. Darauf schien Fritz nur gewartet zu haben, denn er schloss sich sofort an. Otto sah Fritz ueberrascht an. Der merkte es.
"Was guckste so bloed?", sagte er zu Otto. "Sollen denn nur die ihren Spass haben?" Und wichste froehlich weiter.
Da auch mein Luemmel, wie Fritz ihn genannt hatte, seit den Rohrstockhieben nach Befriedigung verlangte, machte ich mit. Und nach kurzem Zoegern vervollstaendigten Arthur und Otto die Runde.
Sechs Jungen hatten an dem Tag gemeinsam Spass mit ihren Schwaenzen. Es herrschte Hochstimmung, und das nicht nur, weil Hagen und Richard die Pruefung erfolgreich beendeten.
Wir waren laengst wieder sittsam angezogen, als die beiden neuen Mitglieder ihren Schwur ablegen sollten. Arthur las ihnen die Regeln der 'Schwarzen Rolle' vor. Anschliessend fragte er sie, ob sie zum Schwur bereit seien. Natuerlich bejahten sie. Dann holte er den Totenschaedel.
"Also, habt den ihr", stellte Richard fest.
"Alle Achtung", meinte Hagen, "war ganz schoen mutig von euch, den zu ... aeh ... holen."
"Allerdings!", sagte Otto.
"Das war unsere Mutprobe", erlaeuterte Arthur.
Hagen nickte anerkennend.
"Toll", sagte Richard. Schliesslich tropfte auch ihr Blut auf die Schaedeldecke, und damit waren sie in die Bande aufgenommen.
Das letzte Stueck Weg nach Hause begleitete mich nur noch Hagen, da er ganz in der Naehe wohnte. Mir lag noch etwas auf der Seele, also fragte ich ihn.
"War's schlimm, dass ich Pausen zwischen den Hieben gemacht habe?"
"Mach' dir keine Gedanken, Lutz", antwortete er. "Ich fand es sogar besser, auch wenn's laenger gedauert hat. Wenn die Schlaege kurz hintereinander kommen, tut es mehr weh, finde ich."
"Na dann", sagte ich, noch etwas unglaeubig.
"Zerbrech dir nicht deinen Kopf ueber meinen Arsch!" Er hatte dabei die Worte "Kopf" und "Arsch" betont und lachte ueber das Wortspiel.
Ich musste mitlachen.
"Ich finde es toll, dass wir jetzt zusammen in einer Bande sind", sagte ich.
"Ich auch", stimmte er mir zu. "Aber die Pruefung war ganz schoen hart."
"Und du hast sie mit Anstand absolviert", sagte ich. "Kannst stolz darauf sein."
Er laechelte: "Bin ich auch."
Wir waren bei ihm zu Hause angekommen.
"Also, bis morgen", sagte ich.
"Bis morgen."
Ich ging nach Hause.