Zwei Söhne Teil 3


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Zum besseren Verstehen der Geschichte lesen sie zuerst bitte Teil 1+2

Auch hier muss ich darauf aufmerksam machen, dass auf Grund der Gesetze, dieses Maerchen nur fuer Erwachsene bestimmt ist. Ich freue mich ueber jede Anregung und positive, aber auch kritische Bemerkungen. Ohne die Zustimmung des Autors darf die Geschichte nicht an anderen Stellen veroeffentlicht werden.

3. Die besondere Party

Am naechsten Vormittag arbeitete Herr Aster in seinem Arbeitszimmer, seine Frau war zum Einkaufen gefahren und die beiden Jungen hatten bis jetzt mit 'ihrem' Kaetzchen draussen gespielt. Jetzt sah Herr Aster wie sie lange miteinander sprachen und dann ins Haus gingen. Kurze Zeit spaeter klopfte es an der Tuer seines Arbeitszimmers. Er rief: "Ja", und Micha steckte vorsichtig seinen Kopf durch die Tuer.

"Vati", sagte er, "duerfen wir dich stoeren?"

"Natuerlich ihr Zwei, aber ich finde es schoen, dass ihr angeklopft habt. Wenn ich jetzt also Besuch haette oder am telefonieren waere, haette ich nicht 'Ja' gerufen. Wenn ich also nicht gestoert werden wollte, wuerde ich euch das mitteilen. Also, was habt ihr auf dem Herzen?", fragte Herr Aster.

Jetzt redete Thimmy weiter: "Vati, wir haben eben darueber nachgedacht, wem das Kaetzchen wohl gehoert. Vielleicht gehoert es einem anderen Kind, das jetzt sehr traurig ist."

Herr Aster sagte: "Schoen, dass ihr daran denkt. Mutti und ich haben auch schon darueber gesprochen, und Mutti bringt heute, an den 'Schwarzen Brettern' in den Geschaeften der Gegend, einen Zettel an, wo draufsteht, dass wir ein Kaetzchen gefunden haben. Zusaetzlich schaut sie ob dort vielleicht schon jemand eine Nachricht angebracht hat, der das Kaetzchen vermisst. Und wir schauen auch die naechsten Tage in die Zeitung, ob dort vielleicht eine Suchmeldung steht. Mehr koennen wir nicht tun, das Kaetzchen hat keine Taetowierung oder aehnliches, woraus wir den Besitzer ermitteln koennen. Aber vielleicht hat es auch schon lange draussen gelebt, und findet es bei euch so schoen, dass es nicht wieder weglaeuft. Ich denke dass Kaetzchen weiss auch ganz genau, dass ihr die beiden seid, die ihm geholfen haben. Also warten wir mal ab."

Jetzt sagte Micha: "OK, wir haben aber noch etwas."

"Na dann schiesst mal los", munterte Herr Aster die beiden auf.

Micha sagte: "Es ist zwar eher eine Sache die wir gleich mit Mutti besprechen wollen, aber du sollst es auch wissen. Mutti macht immer so schoene Sachen zum Essen und sie hat da ja viel Arbeit mit. Da haben wir uns eben ueberlegt, dass wir es genau wie frueher im Heim machen und ihr helfen wollen. Den Tisch decken, abspuelen helfen, Muell raustragen und solche Dinge."

Herr Aster war recht erstaunt darueber, dass sich die Jungen freiwillig zur Hausarbeit bereiterklaerten, und sagte: "Das ist ein ganz toller Gedanke, ueber den ich mich sehr freue, und Mutti bestimmt auch." Er strich seinen Beiden ueber den Kopf und sagte lachend: "Na, ihr zwei Hausmaenner, dann spielt mal noch schnell ein bisschen, bevor die Arbeit beginnt. Oder habt ihr sonst noch etwas auf dem Herzen?"

Die beiden Jungen waren zufriedengestellt und flitzten wieder in den Garten. Herr Aster lehnte sich in seinen Buerosessel zurueck und dachte: >Kann ich immer noch nicht glauben. Bei uns zu Hause hat es doch immer Ärger gegeben, wenn wir im Haushalt helfen sollten. Das muessen zwei ganz besondere Jungen sein.<

Die Jungen, die auf dem Rasen mit dem Kaetzchen herumtollten erschraken in diesem Augenblick, als sie eine kraeftige Stimme hoerten: "Hallo, dann seid ihr also die beiden tapferen Jungen, die diesem armen Kaetzchen am Donnerstag geholfen haben." Die Jungen mussten den Kopf in den Nacken legen um den Sprecher der Worte ansehen zu koennen. Sie waren etwas verlegen und wurden rot.

Das hoerte sich so an, als ob sie etwas ganz besonderes gemacht haetten, dabei war das doch fuer sie selbstverstaendlich gewesen. Thimmy sagte deshalb auch nur: "Ich bin Thimmy und das ist mein Bruder Micha, wir sind zur Probe, Pflegekinder von Herrn Aster. Wenn sie zu ihm moechten, er war eben noch in seinem Arbeitszimmer. Ich bringe sie gerne zu ihm."

"Zu Herrn Aster wollte ich auch, aber zuerst einmal wollte ich euch kennenlernen, und wissen, wie es euch geht. Ich bin Herr Dirtz, der Vater von den beiden Jungen, die euch zusammengeschlagen haben. Ich bin sehr boese darueber, dass meine beiden das gemacht haben, aber ich garantiere euch, dass ich sie hart dafuer bestrafen werde. Ist denn nun mit euch alles einigermassen in Ordnung, oder tut es noch sehr weh?", fragte Herr Dirtz.

"Es tut manchmal noch ganz schoen weh, aber Mutti gibt mir dann immer einen Tee, und danach geht es wieder", sagte Thimmy.

"Es ist immer schlimm, wenn Mutti die Verbaende wechseln muss, und sie hat gesagt das wuerde auch noch einige Tage so bleiben, aber unsere Mutti ist ja Krankenschwester und hilft uns dann wenn es zu weh tut", ergaenzte Micha.

"Na, dann kommt doch bitte mal mit zu meinem Wagen, und helft mir etwas tragen. Ich habe da naemlich auch so ein paar Dinge, dass man nicht so sehr an die Schmerzen denkt", sagte Herr Dirtz.

Die Jungen sahen sich etwas verstaendnislos an, folgten dann aber Herrn Dirtz. "Euer Vati hat mir gestern Abend erzaehlt, dass ihr im Heim nur ganz wenig Spielzeug hattet, und jetzt auch noch keine Zeit war, um welches zu kaufen, deshalb habe ich gedacht, bringe ich euch mal einiges vorbei".

Damit liess er die Kofferraumhaube seines Wagens hochklappen und sagte: "Dieses hier schenke ich euch, als kleines Trostpflaster fuer die Schmerzen die ihr habt. Raeumt alles aus und bringt es ins Haus. Ich nehme hier diesen schweren Fernseher und gehe dann zu euerm Vati. Die anderen Sachen sind leicht und das werdet ihr wohl schaffen".

Herr Dirtz nahm den Fernseher, ging ins Haus und liess zwei mit offenem Mund dastehende Jungen zurueck. Das gab es doch gar nicht, dass war ja wie in einem Spielzeuggeschaeft. So viel Spielzeug hatten die beiden noch nie gesehen und schon gar nicht besessen. Und jetzt sollte alles ihnen gehoeren, dass konnte doch nur ein Traum sein.

Micha stellte als erster fest, dass es kein Traum war und sagte: "Mensch, Thimmy, dass soll jetzt alles unser Spielzeug sein. Sieh mal, was da fuer tolle Sachen bei sind!" Jetzt wurde auch Thimmy wach und vorsichtig nahm er das ein oder andere Teil in die Hand.

Roland Dirtz sass inzwischen im Arbeitszimmer von Herrn Aster. Er hatte schon einen 'arbeitsreichen' Morgen hinter sich. Zum Glueck waren seine Soehne mit der Vorbereitung ihrer gemeinsamen Geburtstagsparty beschaeftigt. Diese hatte er ihnen erlaubt, wozu sie sogar das grosse Wohnzimmer benutzen durften. Gegen Abend, wenn die Party beginnen wuerde, war es so geplant, das seine Frau zu ihrer Schwester fuhr. Heute morgen hatte er mit ihr ausfuehrlich ueber seine, jetzt aus dem Ruder laufenden, Soehne gesprochen. Er hatte festgestellt, dass seine Frau viele Bosheiten seiner Soehne in Kauf genommen hatte, ohne ihm davon zu berichten.

Sie wollte ihn einfach nicht, neben seiner schweren Arbeit, noch mit diesen Angelegenheiten belaestigen. Als sie aber einmal mit dem Erzaehlen begonnen hatte, brach alles aus ihr heraus und sie berichtete weinend immer schlimmere Dinge von Ihren Soehnen. Er war erschuettert ueber alle die Dinge, die sie ihm erzaehlte. Aber er hatte nicht sofort losgepoltert, sondern blieb bei seinem Plan, den er noch in der spaeten Nacht, nach dem Gespraech mit Richard, gefasst hatte. Zusaetzlich hatte er noch weitere Informationen, unter anderem von den Lehrern seiner Soehne, eingeholt.

Auch diese Informationen brachten ihn in Rage, aber bis heute Abend wuerde er sich wohl noch zurueckhalten koennen. Er sagte jetzt zu Richard: "Ich moechte dich, Linda und die beiden Jungen gerne heute Abend zur Geburtstagsparty meiner Soehne einladen. Sie wissen zwar nichts davon, aber sie werden wohl nichts dagegen haben, wenn ich die Gaesteliste etwas ergaenze."

Richard sah seinen Besucher verdutzt an. Dieser lachte und erklaerte dann ausfuehrlich seinen Plan. Als er das Arbeitszimmer verliess lachten beide und Roland ermahnte ihn noch: "Vergesst aber das Kaetzchen nicht, mal sehen ob das Experiment klappt. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, ich bin da sehr fexibel."

Im Flur traf er auf Thimmy und Micha, die auf ihn gewartet hatten. Micha raeusperte sich und sagte: "Wir sind uns nicht genau im klaren darueber, ob wir ihre tollen Geschenke annehmen koennen. Denn dafuer, dass wir dem Kaetzchen geholfen haben, muessen wir doch keine Geschenke bekommen, dass war doch selbstverstaendlich und das wuerden wir immer wieder machen."

Herr Dirtz legte seine riesigen Haende auf die Koepfe der Jungen und sagte: "Ihr muesst keine Geschenke bekommen, aber mir hat das sehr gut gefallen, dass ihr euch so mutig fuer das Kaetzchen eingesetzt habt. Und die Geschenke sind doch auch ein Trostpflaster fuer eure Schmerzen, an denen meine beiden Jungen Schuld sind. Ihr koennt die Sachen ruhig annehmen, denn meine beiden Jungen werden sie nicht mehr brauchen."

Er hatte am Morgen seinen Jungen gesagt, dass er noch eine Überraschung vorbereiten wolle und sie somit nicht vor Beginn der Party wieder in ihr Zimmer koennten. Die beiden wussten bis daher wohl nur, dass es erfreuliche Überraschungen gab. Die Vermutung wurde noch dadurch verstaerkt, als Frank zufaellig sah, dass sein Vater mit Ihrem alten Fernseher in der Hand aus ihrem Zimmer kam.

Das liess ja nur folgende Schlussfolgerung zu, die er auch sofort seinem Bruder mitteilte: "Du, der Alte hat sich doch endlich dazu durchgerungen uns einen neuen Fernseher zu schenken. Er ist dieses Jahr besonders grosszuegig, jeder eine Mofa, und dann noch einen Fernseher."

Guenther tat so als sei es selbstverstaendlich und sagte: "Das wird auch endlich Zeit, dass wir mal eine vernuenftige Kiste bekommen. So richtig mit allem drum und dran und Hifi-Sound. Los, jetzt steh hier aber nicht rum, wir haben noch viel zu tun. Das wird die affengeilste Party, die es je gegeben hat. Unsere Miezen und Freunde werden noch in ein paar Jahren davon sprechen." Wie recht er doch hatte.

Die Jungen, die nun zusammen mit vielen anderen Dingen ihren Fernseher bekommen hatten, waren jetzt beruhigt, durch das was Herr Dirtz ihnen gesagt hatte und bedankten sich immer wieder fuer die Geschenke. Das taten sie sogar noch, als sie ihn zum Wagen begleiteten, bis er eingestiegen war.

In beiden Familien herrschte am Nachmittag ein reges Treiben. Bei den Asters wurde zuerst einmal Linda von dem Vorschlag der Jungen ueberrascht, dass sie im Haushalt mithelfen wollten. Nicht nur wegen der Arbeitsentlastung freute sie sich sehr darueber. Sie meinte auch das dieses 'gemeinsam an einem Strang ziehen' eine Familie noch staerker zusammenfuegt.

Im Haushalt von Herrn Dirtz liefen die Vorbereitungen fuer die Party auf Hochtouren. Herr Dirtz hatte zwar manchmal Schwierigkeiten damit, immer noch den ahnungslosen, dummen Vater zu mimen, aber die Party wuerde ihn dafuer schon entschaedigen. Herr Dirtz machte jetzt noch einige 'Hausbesuche', bei denen, die er vormittags nicht erreicht hatte. Gut das seine Jungen wenigstens die Party so gut geplant hatten und sogar eine Gaesteliste erstellt hatten. Das war jetzt ausserordentlich hilfreich. Es lief fuer ihn alles nach Plan und vorteilhaft war auch, dass seine Soehne noch einmal einkaufen gingen. Sie meinten, dass die Getraenke doch nicht reichen wuerden.

Als sie wiederkamen erklaerte ihnen ihr Vater: "Der Andreas hat angerufen und mich gebeten euch auszurichten, dass ihr ab 16,45 Uhr nicht ins Wohnzimmer kommen sollt. Sie wollen hier wohl noch eine Überraschung fuer euch vorbereiten. Also wartet ihr dann am besten in der Kueche."

Zu dieser Zeit gingen die beiden dann auch in die Kueche. Sie waren so gespannt, was dass wohl fuer eine Überraschung sein sollte. Wenn die erst noch etwas vorbereiten mussten, konnte das ja nur was Megageiles sein. Herr Dirtz liess nach und nach die Gaeste herein, auch die, die er eingeladen hatte.

Dann war es endlich soweit. Er ging in die Kueche und verkuendete seinen Soehnen feierlich, dass sie kommen sollten. Irgendwie waren seine Soehne so aufgeregt, wie Kinder am Heiligen Abend. Was wuerde das bloss fuer eine Überraschung sein? Sie waren erstaunt, dass gar nichts zu hoeren war. Was wuerde jetzt passieren? Bestimmt das grosse Hallo, jeder wuerde ihnen die Hand druecken und ihre Miezen wuerden sie abkuessen. Dann oeffneten sie die Wohnzimmertuer und prallten entsetzt zurueck.

Einige Meter, genau ihnen gegenueber, standen Thimmy und Micha. Linda hatte gute Arbeit geleistet und die Pflaster und Verbaende der beiden Jungen etwas vergroessert. Das machte doch einen viel besseren Eindruck. Die anderen Gaeste, die beiden Freundinnen von Guenther und Frank, noch drei Teenagerpaerchen, Herr und Frau Aster und zum Erstaunen der beiden auch ihre Mutter, bildeten ein Spalier.

Ihre Mutter wusste zwar, dass es heute Abend auch laut werden wuerde, aber die Musik wuerde sie fuer die vielen Monate entschaedigen, in denen sie die Frechheiten und Gemeinheiten ihrer Soehne stumm ertragen hatte. Keiner der Gaeste ruehrte sich und keiner sagte etwas. Das einzige Geraeusch machte das Kuehlaggregat des Kuehlschranks. Es war fast eine gespenstische Szene, die Herr Dirtz inszeniert hatte.

Er stand hinter seinen Soehnen und fragte noch freundlich: "Wollt ihr eure Gaeste denn nicht endlich begruessen?" Die beiden blieben wie angewachsen stehen, bis sie einen gewaltigen Schlag ins Kreuz verspuerten und ins Zimmer stolperten. Herr Dirtz schloss die Tuer und stellte sich vor seine missratenen Soehne. Als diese den Zorn im Gesicht ihres Vaters sahen, wurden sie um einige Zentimeter kleiner. Ihr Vater drehte sich einmal nach beiden Seiten der Gaeste um, deutete dann auf seine Soehne und sagte: "Das sind eure zwei Freunde..., miese Lumpen..., die juengere Kinder krankenhausreif pruegeln, und Tiere quaelen." Herr Dirtz legte eine Pause ein, um seinen Worten noch mehr Betonung zu geben.

Guenther, der 17-jaehrige, wollte diese Pause fuer eine Erklaerung nutzen. Er wusste zwar nicht, wie er was erklaeren sollte, setzte aber an, um zu sprechen: "Aber wir...", weiter kam er nicht.

Sein Vater hatte blitzschnell ausgeholt und ihn mit seiner riesigen Hand ins Gesicht geschlagen. Der Schlag haette ihn beinahe von den Fuessen gerissen und er schmeckte Blut im Mund. Begleitet wurde der Schlag von der ersten Reaktion ihrer Gaeste, die kraeftig applaudierten.

Jetzt sprach Herr Dirtz weiter, gefaehrlich leise: "Ich habe dir, so glaube ich, nicht erlaubt den Mund aufzumachen. So, meine 'lieben' Herren Soehne, kommen wir zur Sache. Hoert mir ganz genau zu, ich wiederhole nichts. Ihr werdet feststellen, dass einige Dinge, die ihr mal bekommen habt, nicht mehr da sind. Die Mofas, die ich euch vor ein paar Tagen geschenkt habe, sind unter Verschluss, genau so, wie andere Sachen, Handys usw. In eurem Zimmer ist also fast nur noch eure Kleidung. Die Schmuseteddys, die ihr frueher gehabt habt, habe ich auf dem Dachboden gefunden, und die liegen in den Koffern, die um die Ecke im Flur stehen."

Herr Dirtz raeusperte sich und sagte dann: "Ihr sollt ja wenigstens ein Andenken mitnehmen koennen. Nachdem ich alles erklaert habe, biete ich euch zwei Moeglichkeiten. Jetzt muss ich aber erst mal meine Kehle anfeuchten. Ich denke, sie haben auch Durst", wandte er sich an die Gaeste. An seine Soehne gerichtet sagte er: "Und ihr bleibt hier stehen und ruehrt euch keinen Millimeter. Miteinander sprechen koennt ihr." Herr Dirtz genoss es jetzt, seine zwei Soehne, schon fast vor Angst schlotternd, dort stehen zu sehen.

Das Spalier der Gaeste loeste sich auf und jeder versorgte sich mit einem Getraenk und mit einigen Knabbereien. Keiner kuemmerte sich um die beiden 'Gastgeber', von deren sonst so gesunde Gesichtsfarbe nichts mehr zu sehen war. Blass, als waere alles Blut aus ihren Gesichtern gewichen, standen sie da. Man haette beinahe den Eindruck gehabt, es sei eine ganz normale Party, wenn da nicht die zwei kuemmerlichen Gestalten gestanden haetten.

Guenther drehte seinen Kopf zur Seite und sah, dass sein Bruder schon waessrige Augen hatte. Aber auch er war kurz davor loszuheulen. "Verstehst du, was der Alte vor hat? Eben die Andeutungen: 'Andenken mitnehmen', 'Koffer' und 'zwei Moeglichkeiten'," fragte er seinen Bruder.

Frank zuckte die Achseln: "Ich denke der will uns vor die Tuer setzen. So wie heute habe ich ihn noch nie erlebt. Die werden wohl alles von den beiden da erfahren haben."

Guenther fragte aengstlich: "Meinst du, die haben das mit der Katze auch erzaehlt?"

Frank nickte: "Warum sollten sie das nicht erzaehlt haben? Aber hoer mal, wenn der uns rausschmeisst, hast du wenigstens etwas Geld auf deinem Sparbuch?"

"Wovon soll ich denn was gespart haben, du Bloedmann. Was machen wir bloss, wenn er uns tatsaechlich rauswirft. Hast du eine Ahnung, wo wir hin sollen?", entgegnete Guenther. Frank zuckte nur noch die Schultern und liess resigniert seinen Kopf haengen.

Herr Dirtz hatte ein sehr gutes Timing. Mit seinen Andeutungen, hatte er seine Soehne erst mal in Unruhe versetzt. Jetzt mussten sie wohl ihre schwierige Lage erkannt haben und somit wollte er weitermachen. "Liebe Gaeste", sagte er, und alle stellten sich im Halbkreis um ihn und seine Soehne. Er wandte sich jetzt an diese und sagte: "Die erste der zwei Moeglichkeiten, von denen ich vorhin sprach, ist folgende: Ihr nehmt die beiden Koffer, packt eure Sachen und verschwindet. Dazu habt ihr genau 5 Minuten. Wenn Ihr dann nicht draussen seid, werfe ich euch raus. Ich will dann nie wieder etwas von euch hoeren oder sehen."

Frank konnte jetzt nicht mehr. Er schlug die Haende vor das Gesicht und weinte. "Hoer auf zu flennen, sonst gebe ich dir gleich erst mal einen Grund um loszuheulen", herrschte ihn sein Vater an. Schlagartig hoerte Frank auf und schaute aengstlich seinen Vater an.

Dieser setzte die psychische Demoralisierung seiner Soehne fort: "Die zweite Moeglichkeit ist die: Es ist zwar schon ein halbes Jahr her, aber ihr werdet euch bestimmt noch daran erinnern, wie ich euch frueher bestraft habe? Ich denke, dass ihr den Ablauf auch wohl noch genau in Erinnerung habt. Also: zweite Moeglichkeit: Ihr habt, genau wie vor einem halben Jahr, in 5 Minuten hier zum Strafempfang anzutreten und um eine harte Bestrafung zu bitten. Und ich verspreche euch, sie wird hart. So, die Zeit laeuft."

Seine Soehne schauten sich entgeistert an und diesmal war es Frank, der noch etwas zu retten versuchte: "Bitte, Vater, das kannst du...," aber auch er konnte seinen Satz nicht vollenden und wurde durch einen harten Schlag ins Gesicht gestoppt.

Sein Vater sagte nur: "Das geht alles von eurer Zeit ab." Jetzt verliessen die beiden fluchtartig das Wohnzimmer, warfen einen kurzen Blick auf die beiden Koffer, die in der Ecke standen und rasten in ihr Zimmer. Auch wenn sie es eben noch nicht glauben konnten, jetzt hatten sie den Beweis. Ihr Vater hatte gruendlich 'aufgeraeumt', und nur das im Zimmer gelassen, was man unbedingt braucht. Jetzt konnte auch Guenther seine Traenen nicht mehr zurueckhalten und er warf sich schluchzend auf das Bett.

Frank liefen jetzt zwar auch wieder die Traenen uebers Gesicht, aber ihm toenten noch die Worte seines Vaters im Kopf: 'So, die Zeit laeuft'. Deshalb schniefte er auch: "Mensch, Guenther, zum Heulen haben wir jetzt keine Zeit. Lass uns ueberlegen, wo wir hingehen koennen."

Guenther erhob sich: "Ich weiss es doch nicht, verdammt noch mal."

Frank meinte eine Loesung gefunden zu haben, aber er hatte nicht den Verstand um weiterzudenken: "Unsere Schlafsaecke sind doch gut gepolstert, in denen kann man doch sogar im Winter draussen schlafen."

Guenther lachte veraechtlich auf: "Mensch, hast du etwa schon deinen Verstand versoffen, du altes Kamel? Wovon sollen wir denn leben, wir muessen doch auch mal was essen und trinken. Sollen wir uns das etwa jeden Tag zusammenklauen? Wir kommen doch noch nicht einmal an die Mofas, damit wir die wieder verkaufen koennen."

Frank bestaetigte: "Scheisse, du hast recht, dann bleibt uns nur noch die andere Moeglichkeit."

Guenther sagte: "Verflixt, wenn ich daran denke, wie er uns letztes Mal durchgepruegelt hat, wir konnten doch ein paar Wochen nicht richtig sitzen."

Frank ergaenzte: "Und da war er noch nicht einmal so wuetend wie heute. Und die Alte ist auch nicht weggefahren, ich habe so ein Gefuehl, als ob die geplaudert hat. Mensch, wenn die ihm alles erzaehlt hat, was alles vorgefallen ist, dann sehe ich schwarz."

Guenther wollte jetzt Staerke zeigen, da er ja ein Jahr aelter war: "Viel schlimmer wie damals kann es ja fast nicht werden, aber ich sehe keine andere Moeglichkeit, als das wir uns dem Familiengericht stellen. Unsere Gaeste, wird der Alte jetzt auch bestimmt rausgeschmissen haben. Aber, Moment mal, warum hat er sie denn ueberhaupt reingelassen, und die scheinen doch auch alle informiert zu sein. Verstehst du das?"

Frank sagte verzweifelt: "Nee, ich weiss ueberhaupt nichts mehr, aber wir sollten auf die Zeit achten. Wenn der Alte uns vor die Tuer setzt, dann koennen wir uns auf ein paar gebrochene Knochen gefasst machen."

"Es sind nur noch 1 1/2 Minuten, also los, Klamotten aus, die bloeden Hosen an, und die Scheiss Pruegel-Sachen vom Schrank," sagte Guenther.

Waehrend sie sich jeder eine sehr duenne, knappe Turnhose und ein kurzes T-Shirt anzogen, sagte Frank: "Wenn wir so richtig auf Bereuen und Einsicht machen, und sagen, dass es uns leid tut, dann wird es vielleicht nicht so hart."

"In Ordnung" sagte Frank indem er die Zuechtigungsinstrumente vom Schrank nahm. "Los jetzt."

In ihrer Eile bemerkten sie gar nicht, dass im Wohnzimmer noch Stimmengewirr zu hoeren war. Sie erstarrten foermlich als sie die Tuer aufrissen und noch alle Gaeste anwesend waren. Sie wurden vor Scham dunkelrot im Gesicht. Sie, 16 und 17 Jahre alt, standen hier in kurzen, knappen Hoeschen und mit Zuechtigungsinstrumenten in der Hand. Und im Zimmer waren ihre Freundinnen und besten Kumpels mit ihren Miezen. Dazu noch das fremde Ehepaar (Asters) die beiden Jungen, die sie zusammengeschlagen hatten, und ihre eigenen Eltern. Alle hatten ein Getraenk in der Hand und schienen sich gut zu amuesieren. Guenther und Frank haetten sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen.

Herr Dirtz sah auf die Uhr und bemerkte mit einem Grinsen: "Das ist ja fast eine Sensation, dass meine Soehne mal puenktlich sind. 10 Sekunden vor der Zeit sogar." Die Gaeste lachten und setzten sich auf die, rund um einen Sessel und einem Tisch, bereitgestellten Sitzgelegenheiten. Zusaetzlich war wegen der 'Bewegungsfreiheit' von Herrn Dirtz noch viel Platz gelassen worden.

Herr Dirtz winkte die beiden jetzt zu sich heran: "Wir hoeren?", war seine Aufforderung.

Seine Soehne kamen in die Mitte des Kreises und legten die mitgebrachten Zuechtigungsinstrumente auf den Tisch. Dann starrten sie den Teppich an und der Mund von Guenther ging ein paar mal auf und zu, aber er brachte kein Wort heraus. Erst als sich Herr Dirtz umdrehte und die reichlich vorhanden Zuechtigungsinstrumente durchsuchte, kraechzte Guenther: "Bitte..., Wir..., Wir bitten...". Sein Bruder kam ihm zur Hilfe: "Um eine harte Strafe, fuer das was wir getan haben, Herr!"

"Aha", sagte Herr Dirtz, "aber was ist denn das, was ihr getan habt. Ich denke eure Gaeste sind sehr interessiert daran, dieses zu hoeren."

Frank nahm all seinen Mut zusammen und sagte mit fast fester Stimme: "Herr, koennen wir das Ganze nicht innerhalb der Familie regeln?" Herr Dirtz laechelte seine Soehne an, so dass diese schon Mut bekamen und meinten, ihr Vater wuerde ihrer Bitte zustimmen.

Ihr Vater sagte dann: "Das ist aber nicht die feine Art, erst Gaeste einladen, und dann wieder ausladen. Und die Muehe, die Ihr euch fuer die Party gemacht habt, war ganz umsonst. Aber ich mache euch einen Vorschlag, was aber nur eure Gaeste betrifft. Ihr habt 10 Minuten Zeit, um eure Gaeste davon zu ueberzeugen, dass sie wieder gehen sollen. Aber das Hausrecht, dass ist glaube ich klar, habe ich. Und ich habe nichts dagegen, wenn wir die Party weiterfeiern. In der Zeit duerft ihr auch etwas trinken, aber natuerlich keinen Alkohol, der ist fuer kleine Kinder nichts."

Herr Dirtz verstand es fabelhaft seine Soehne zuerst einmal psychisch zu bestrafen. Die Gaeste lachten laut auf, standen wieder auf und fuellten ihre Glaeser nach. Die beiden Suender beachtete niemand. Guenther ging direkt auf seine Freundin zu und sagte: "Inge, bitte entschuldige, ich werde dir spaeter alles erklaeren. Wenn unser Alter was erzaehlt hat, das stimmt alles nicht, aber bitte...." Die Angesprochene hatte Guenther fast bis auf Reichweite herankommen lassen. Als er jetzt noch einen Schritt nach vorne machte, holte sie aus und versetzte ihm eine Ohrfeige, so dass sich alle fuenf Finger auf der Wange abzeichneten. Und es war auch noch die selbe Seite, die schon Bekanntschaft mit der Hand von Herrn Dirtz gemacht hatte.

Seine Freundin funkelte ihn boese an und sagte: "Mit jemandem, der Schwaechere zusammenschlaegt und hilflose Tiere quaelt, will ich nichts mehr zu tun haben. Also verzieh dich und komm mir nicht noch einmal zu nah. Und, du wolltest vermutlich versuchen, mich zum weggehen zu ueberreden." Sie lachte ihn an, und versetzte ihm einen verbalen Tiefschlag: "Ich werde nicht gehen, und ich nehme gerne das Angebot deines Vaters an, die 'Party' weiterzufeiern." Damit drehte sie sich um und liess ihren bedroeppelten Ex-Freund einfach stehen.

Auch Frank lernte die Handschrift seiner Freundin kennen, die ihn laut als Schwein titulierte. Auch die anderen Gaeste konnten von Guenther und Frank nicht zum Weggehen bewegt werden. Eines der anderen Maedchen spuckte Frank sogar ins Gesicht, was mit lautem Applaus von den anderen Gaesten belohnt wurde.

Herr Dirtz sprach kurz mit Micha und Thimmy, dann erklaerte er die 'Pause' fuer beendet und seine Soehne stellten sich wieder vor ihm auf. "Eure Gaeste haben anscheinend grosses Vergnuegen an der Party", stellte er sueffisant fest. Dann ging er zum Tisch und nahm einen verflixt duennen Rohrstock in die Hand. Er nannte ihn den Aufmunterungsstock, den er bisher auf den Haenden seiner Soehne angewandt hatte, wenn sie seine Fragen nicht beantworteten oder waehrend der Bestrafung etwas falsch machten.

Er sagte dann: "Zuerst einmal solltet ihr unseren Gaesten zeigen wie ihr bei einer Bestrafung zu stehen habt. Ich werde dieses eine Mal noch nachsichtig sein, denn in einem halben Jahr kann man ja mal etwas vergessen. Aber nur dieses eine Mal, ich rate euch, dass ihr euch sehr gut erinnert."

Sicher wussten die beiden noch, wie sie zu stehen hatten, wenn ihr Vater bei der Bestrafung mit ihnen sprach, oder wenn sie zuschauen mussten, wie ihr Bruder bestraft wurde. Ihre Haende flogen foermlich nach oben und sie verschraenkten sie hinter dem Kopf. Es war ein Anblick, der sogar Micha und Thimmy zum schmunzeln brachte.

Dann erklaerte Herr Dirtz: "So, jetzt wird es ernst. Du Frank beginnst, und ich gebe schon das Zeichen, wenn Guenther weitermachen soll. Wir moechten laut und deutlich hoeren, fuer welchen Anlass ihr um diese Bestrafung gebeten habt."

Frank musste von seinem Vater nur einmal mit einem deutlichem Zeichen mit dem Stock ermahnt werden, endlich zum Kern der Angelegenheit zu kommen. "Wir wollten uns einen Spass machen, mit einer Katze, die dort rumlief. Dann kamen aber die beiden Jungen dort, und es kam zum Streit."

Herr Dirtz hielt ihm den Stock vor das Gesicht und sagte: "Ach, und du meinst das reicht? Welchen Spass wolltet ihr euch denn mit der Katze machen?"

Frank schwitzte wie nach einem 10.000 Meter-Lauf, und sagte schon leiser: "Wir hatten ihr Zeitungspapier um den Schwanz gebunden, und wollten sie dann damit laufen lassen." Frank hoffte, dass die Jungen, die ihr Vorhaben gestoert hatten, vielleicht nicht alles so in allen Einzelheiten erzaehlt hatten.

Sein Vater sagte nur: "Rechte Hand vor, ich glaube wir muessen die Lautstaerke etwas regeln und das Gehirn etwas anregen. Drei Stueck!" Zoegernd hielt Frank seine rechte Hand nach vorne und streckte die Finger. Er hatte noch nichts verlernt, deshalb wusste er auch, wenn er sie wegziehen wuerde, bevor sein Vater es erlaubte, wuerde sein Vater wieder von vorne anfangen und ihm die zugedachte Zahl drueberziehen.

Er schloss deshalb die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken. Schon beim ersten Schlag dachte er, dass ihm die Finger abgerissen wuerden. Er zuckte aber nur leicht und konnte seine Hand in der Stellung lassen. Sein Vater schien heute noch mehr Kraft in die Schlaege zu legen. Als habe er auf eine heisse Herdplatte gefasst, riss er nach dem zweiten Schlag die Hand weg und schrie auf.

Sein Vater erklaerte kurz den Gaesten: "Dieses Wegziehen der Hand, bevor ich es erlaube, bedeutet, dass ich wieder von vorne anfange. Also, hoch damit!" Herr Dirtz war gnadenlos. Auch im zweiten Anlauf riss Frank die Hand beim zweitem Hieb weg. Beim dritten Versuch sogar beim ersten Mal, bevor er dann alle drei Hiebe einsteckte und er die Hand gestreckt liess.

Sein Vater sagte: "In Ordnung." Schnell nahm er die Haende wieder hinter den Kopf.

Nach diesen 8 grausamen Schlaegen bemuehte er sich lauter zu sprechen und ergaenzte seine Aussage: "Wir haben ihr also Zeitungspapier um den Schwanz gebunden und Spiritus hinuebergegossen. Wir wollten dann das Papier anzuenden, wurden aber dann von den beiden da gestoert."

Herr Dirtz wandte sich jetzt an Guenther und fragte: "Kannst du das, was dein Bruder bis jetzt erzaehlt hat, so bestaetigen, oder moechtest du etwas verbessern oder hinzufuegen." Guenther kam jetzt ins Schwitzen. Er dachte: >Frank hat nichts davon gesagt, dass wir sie angezuendet haben. Weiss der Alte das oder nicht. Vielleicht haben das die Kinder vergessen zu sagen. Wenn wir das auch noch sagen, wird es noch schlimmer, wenn er uns aber bei einer Luege ertappt.......... Verdammt noch mal, ich muss mich entscheiden.

Also, Risiko<: "Ich kann das alles bestaetigen."

Sein Vater sah ihn an: "Und du musst auch nichts hinzufuegen?"

Egal<. "Nein!"

Herr Dirtz ging jetzt noch mal zu Frank: "Und du, moechtest du noch etwas verbessern oder hinzufuegen?"

Frank war jetzt auch alles egal, und er konnte jetzt nicht mehr seinen Bruder reinreissen: "Nein!"

Herr Dirtz winkte zu Herrn Aster. Dieser griff unter den Stuhl und zog Zeitungspapier darunter hervor. Frank und Guenther wurden noch eine Spur blasser, ihre Gesichter waren jetzt weiss wie Kalk. Es lief alles ab, wie in einem Gerichtssaal.

Herr Aster zeigte das Zeitungspapier den Gaesten und sagte: "Dieses Zeitungspapier das mit Draht am Schwanz der Katze befestigt war, habe ich mitgebracht. Wie wohl jeder erkennen kann, sind hier schon Teile abgebrannt und restliche schwarze Raender sind zu sehen." Dann winkte er zu Micha, der mit seiner Jacke in der Hand kam. "Mein Pflegesohn Micha war als erster dazwischengegangen, als diese Lumpen das Kaetzchen quaelten. Micha wie war das in dem Moment, als du dazwischen gegangen bist?"

Micha empfand Abscheu vor den beiden Tierquaelern. Zum einen hatten sie das arme Kaetzchen gequaelt, und dann versuchten sie auch noch, sich herauszumogeln und standen nicht voll zu ihrer Tat. Deshalb sagte er jetzt laut und deutlich: "Wir konnten uns erst nicht genau erklaeren, was die beiden vorhatten, deshalb sind wir erst dazwischengegangen, als der da," er zeigte auf Guenther, "das Papier angezuendet hatte. Ich habe dann diese Jacke im Laufen ausgezogen und damit die Flammen erstickt."

Er hielt die Jacke hoch und Linda kam in den Kreis und sagte: "Diese Jacke hatte Micha bei sich, als mein Mann ihn verletzt in unser Haus brachte. Ich habe sofort den Spiritus- und Brandgeruch festgestellt und die Jacke draussen in einem Schuppen aufbewahrt." Sie nahm die Jacke, drehte sie auf Links und sagte weiter: "Wie man hier genau erkennen kann, ist der Stoff des Innenfutters teilweise verbrannt."

Die drei Asters setzten sich wieder und Herr Dirtz nahm einen dickeren Rohrstock in die Hand. Er trat vor seine Soehne und sagte: "Das bedeutet doch wohl, dass ihr gelogen habt. Und das sogar, obwohl ich euch die Gelegenheit gegeben habe, eure Aussage zu aendern oder zu ergaenzen. Ich hoere!"

Guenther merkte zuerst, dass sie verloren hatten und sagte: "Ich bitte darum, fuer das Luegen bestraft zu werden." Jetzt schloss sich auch Frank an und bat ebenfalls um eine Bestrafung fuer das Luegen.

Herr Dirtz forderte jetzt Guenther auf: "Erklaere doch bitte allen genau, wie eine Bestrafung wegen Luegens aussieht!"

Guenther setzte an: "Wir bekommen..."

Sein Vater unterbrach ihn und fragte warnend: "Muss ich bei dir auch erst den Lautstaerkeregler benutzen?" Die Anwesenden lachten.

Guenther schrie schnell: "Nein, nein. Wir bekommen mit diesem Stock, den mein Vater in der Hand hat, 25 Spezial-Schlaege."

"Genauer", herrschte ihn sein Vater an.

"Wir muessen eine tiefe Bueckstellung einnehmen, also Beine schulterbreit auseinander stellen, Knie durchdruecken und mit den Haenden die Fussknoechel umfassen. Wir muessen jeden Schlag zaehlen und duerfen nicht hochkommen, sonst wird von vorne begonnen".

Sein Vater zeigte mit dem Stock auf die Turnhose und Guenther ergaenzte schnell: "Die Hose muessen wir ausziehen.".

Sein Vater drohte: "Das ist das allerletzte Mal, dass ich dir geholfen habe. Dann wollen wir mal gleich unseren Gaesten zeigen, wie das in der Praxis aussieht. Also, Hose ausziehen und Stellung einnehmen."

Guenther schossen jetzt die Traenen in die Augen und er flehte seinen Vater an: "Bitte Vati, nicht ..."

Sein Vater blieb gnadenlos und knallte dazwischen: "Du willst also keine 25, dann bekommst du eben 30!" Die Gaeste fuehlten sich sehr gut unterhalten und lachten. Guenther steckte zoegernd seine Daumen hinter den Bund der Turnhose, zoegerte aber immer noch.

Wieder herrschte sein Vater ihn an: "Wenn ich sie dir runterziehen muss, bekommst du das Doppelte!" Guenther kannte seinen Vater gut genug und er wusste, dass er das tat, was er sagte. Er zog jetzt mit einem Ruck seine Turnhose runter und zog sie auch gleich aus. Seine Haende flogen dann sofort vor seine schon recht gut entwickelten Geschlechtsteile. Sein Vater blickte ihn nur scharf an, da wusste er Bescheid. Zoegernd nahm er seine Haende hoch und verschraenkte sie wieder hinter seinen Kopf. Die Gaeste hatten nun freien Blick auf seinen zusammengeschrumpften Penis, der sich noch vor einigen Stunden auf eine ganz andere Begegnung heute Abend gefreut hatte.

Herr Dirtz sah erfreut, wie sein Sohn rot bis hinter beide Ohren wurde und ihm Traenen der Scham ueber das Gesicht liefen. Er verzoegerte den Beginn noch etwas indem er den Stock noch einmal weglegte und langsam begann sich das Hemd auszuziehen. Er kommentierte: "So kann ich mich wohl besser bewegen und gerate nicht so schnell ins Schwitzen."

Wieder lachten die Gaeste und Thimmy und Micha bekamen den Mund nicht mehr zu. Jeder hatte schon bei der Begruessung festgestellt, dass seine eigene Hand, im Vergleich zu den Pranken von Herrn Dirtz, fast winzig aussah. Jetzt aber sahen die Gaeste staehlerne Unterarme, an die sich ein Berg von Muskeln anschloss. Die Oberarme waren so umfangreich, wie bei anderen die Oberschenkel. Die Brust und Bauchmuskeln schienen fast das Unterhemd zu zerreissen. Jeder der Gaeste kam sich im Vergleich direkt mickerig vor. Viele konnten zwar verstehen, dass die zwei Suender jetzt zu zittern begannen, aber niemand hatte Mitleid. Es war einfach zu grausam, was die beiden mit dem armen Kaetzchen und den beiden Jungen gemacht hatten.

Einen Spass machen oder einen Streich spielen, dass war in Ordnung, aber ein Tier quaelen und Kinder zusammenschlagen, dass war das Allerletzte. Viele die ihren Blick auf den Penis von Guenther richteten, schmunzelten bei dem Gedanken: >Sollte man denen doch mal Zeitungspapier dranbinden und....<

Aber Herr Dirtz wuerde heute Abend noch an anderen Stellen seiner beiden Soehne ein Feuer entfachen. Er war jetzt soweit, nahm den Stock und deutete auf die Erde. Das war fuer Guenther das Zeichen seine Stellung einzunehmen. Herr Dirtz holte mit aller Kraft aus und knallte den geschmeidigen Rohrstock auf die Hinterbacken seines Sohnes, die jetzt noch weiss waren.

Guenther schrie auf, konnte aber gequaelt "30" rufen und seine Stellung halten. Eine glutrote Strieme zierte jetzt seine Hinterbacken. Auch Herr Dirtz war mit dem Ergebnis zufrieden und wieder holte er aus. Einige der Gaeste dachten an ihr letztes Mal zurueck, wo sie einen Stock zu spueren bekommen hatten.

Aber sie hatten nicht so einen muskelbepackten und durchtrainierten Vater gehabt. Lauter als ein Pistolenschuss knallte der Stock auf, und das Zittern von Guenther deutete darauf hin, dass er alle Willens- und Koerperkraft aufbieten musste, um seine Stellung beizubehalten und unterdrueckt, "29" zu rufen. Einige der Gaeste brauchten neue Getraenke um ihre trockene Kehle anzufeuchten, aber sie begnuegten sich in der Zeit damit, wenigstens den Ablauf der Bestrafung zu hoeren. Im 15- Sekundentakt hoerten sie das Zischen des Stocks, anschliessend den Aufknall des Holzes auf nacktes Fleisch, einen Aufschrei und das nennen der Zahl, das immer gequaelter klang.

Auch frueher hatte es keiner der beiden Delinquenten geschafft, diese Bestrafung im ersten Anlauf hinzunehmen. So war es auch heute bei Guenther, der beim zehnten und dann wieder beim dreizehnten Schlag aus seiner Stellung hochschoss, und mit seinen Haenden an seine Hinterbacken griff. Dann bat er den Regeln entsprechend darum, sich ueber den Tisch legen zu duerfen, wo ihn sein Bruder festhalten sollte. Dieses gab dann automatisch sechzig Schlaege, so dass er am Ende 83 fuerchterliche Schlaege erhalten hatte.

Aber auch Frank bat nach dem dritten Hochkommen darum, sich ueber den Tisch legen zu duerfen. Er war beim zwoelften, fuenfzehnten und achtem Schlag hochgekommen. Mit den zusaetzlichen fuenfzig, hatte er dann 85 Schlaege erhalten. Von der Brutalitaet, die Micha und Thimmy zu spueren bekommen hatten, war jetzt nichts mehr zu merken. Zitternd vor Angst, mit schlappen Penissen, den Haenden hinter dem Kopf, standen sie in der Mitte des Raumes und schluchzten und schnieften. Ihnen war klar, dass dieses aber nur die Strafe fuer ihre Luegen gewesen war, da sie feige waren und nicht offen, alle ihre Taten gestanden hatten.

Herr Dirtz erlaubte ihnen etwas zu trinken und feuchtete selbst seine Kehle an. Dann trat er wieder vor seine missratene Soehne und sagte: "Dieses 'WarmUp' haettet ihr euch sparen koennen. Ich warne euch noch mal, egal was passiert, ihr habt regungslos da stehen zu bleiben, und ich will keinen Ton von euch hoeren." Sofort unterdrueckten die beiden ihr Schniefen und Schluchtzen. Herr Dirtz schlug sich mit die Hand vor die Stirn und sagte: "Da haette ich doch beinahe vergessen, noch einen Gast zu begruessen." Das war jetzt das Stichwort fuer Thimmy und Micha. Sie standen auf und gingen zur Tuer, die in ein Gaestezimmer fuehrte. Als sie die Tuer oeffneten kam sofort ihr Kaetzchen auf sie zugelaufen und wieselte zwischen ihren Beinen herum.

Dann merkte es wohl, dass es da etwas Neues zu erforschen gab. Es flitzte in das Wohnzimmer, drehte zuerst einen Kreis um die Stuhl- und Sesselreihen, sauste zwischen zwei Stuehlen hindurch in den Kreis, stoppte kurz, als ob es sich orientieren wollte und drehte langsamer einer Runde vor den Fuessen der Gaeste her. Es schien nichts gefunden zu haben, was besonders aufregend war. Es drehte sich zur Mitte des Kreises, wieselte einmal um die Beine von Herrn Dirtz, die auch wohl nicht interessant waren, und lief dann auf die anderen zwei Beinpaare zu.

Hier hielt es zuerst schlagartig, knurrte boese und ging vorsichtig weiter. Zoegernd, aber immer noch weiter boese knurrend tapste es zuerst um Frank herum, dann um Guenther, stellte sich vor ihn und knurrte so laut, dass Guenther jetzt schon einen Schrecken bekam. Das Kaetzchen merkte, dass es mit Knurren keine Reaktion hervorrufen konnte. Es tapste daher noch einen Schritt weiter und fauchte Guenther noch mal an. Dann machte es aus dem Stand einen Sprung, bis hoch an die Oberschenkel von Guenther. Es spreizte die Krallen und grub sie tief in das schoene, nackte, bisher unversehrte Fleisch. Beim Hinuntergleiten riss es herrlich, blutende Wunden den ganzen Oberschenkel entlang.

Guenther schrie gepeinigt auf und nahm reflexartig seine Haende hinunter. Im gleichen Moment durchzuckte ihn ein Schmerz auf dem Ruecken, wie er ihn noch nie erlebt hatte. In der Zeit wo er gebannt die Aktivitaeten des Kaetzchen verfolgt hatte, war sein Vater mit einer superduennen Reitgerte hinter ihn getreten. Er hatte ihm diese mit aller Kraft quer ueber den Ruecken gezogen. Erschrocken verschraenkte Guenther seine Arme wieder hinter den Kopf.

Herr Dirtz sagte nur trocken: "So wird das jedesmal sein, wenn du auch nur einen Muskel bewegst." Die Gaeste lachten und applaudierten. Das Kaetzchen schien zu spueren, dass dieser Beifall auch ihm galt. Es drehte sich kurz den Gaesten zu und streckte sich. Es sah so aus, als haette es eine Verbeugung gemacht. Es war wohl gut was es machte, also drehte es sich wieder zu seinen Quaelern um.

Es fauchte wieder drohend und der naechste Sprung galt dem anderen Oberschenkel. Er sollte doch auch so schoen aussehen, dachte es. Guenther schrie auf und zog automatisch das Bein etwas hoch und sofort knallte ihm wieder die Gerte ueber den Ruecken. Er stoehnte gequaelt: "Bitte Vati...", aber wieder traf ihn die Gerte, diesmal laengs, genau zwischen die Schulterblaetter.

Wohl weiter durch den Applaus und das Schreien von Guenther angestachelt, machte jetzt das Kaetzchen mit seinem Racheprogramm weiter. Es wartete erst gar nicht mehr die Reaktion ab, sondern sprang mal rechts und mal links an ihrem Peiniger hoch. Es hinterliess immer staerker blutende Wunden auf der Vorderseite der Oberschenkel. Da Guenther sich jedes Mal wenigstens ein kleines Bisschen bewegte, bekam er auch nach jedem Angriff des Kaetzchens die Reitgerte ueber den Ruecken gezogen.

Nachdem das Kaetzchen bestimm fuenfzehn Mal seine Krallen in das Fleisch der Oberschenkel gegraben hatte, war es wohl etwas erschoepft und suchte sich eine leichtere Angriffsflaeche. Die Unterschenkel von der Vorderseite erschienen ihm nach einem Versuch etwas zu hart. Also wieselte es nach hinten, wo Herr Dirtz auch bereitwillig Platz machte. Er blieb aber seitlich stehen, um mit seinem Erziehungsprogramm weiterzumachen. Das Kaetzchen hatte jetzt die schoenen weichen Hinterseiten der Unterschenkel als Ziel entdeckt. Das war auch nicht so muehsam, es konnte so, ohne hochspringen zu muessen, muehelos seine Krallen in das weiche Fleisch graben und auch diese Koerperteile heftig zum Bluten bringen.

Auch auf dem Ruecken platzen jetzt einige Striemen auf und Blut rann langsam auf den Teppichboden. Nachdem das Kaetzchen auch hier mit seiner Arbeit zufrieden war, schmiegte es sich an die Beine von Herrn Dirtz, der das Kaetzchen streichelte.

Herr Dirtz sagte dann: "Guenther, du wartest im Gaestezimmer, bis ich dich wieder hereinhole". Wie der Blitz schoss Guenther davon. Sein einziger Gedanke war, >bloss weg hier<. Nachdem das Kaetzchen das liebevolle Streicheln genossen hatte, erinnerte es sich wohl, dass da noch etwas war. Etwas wo es sich nur mit Grauen dran erinnerte. Jetzt hatte sie die Beine von Frank wiederentdeckt und fauchte ihn zuerst wieder boese an. Aber hier schien es genauso zu sein, wie eben bei ihrem ersten 'Opfer', naemlich keine Reaktion ausser ein Zittern. Der war ja auch dabei gewesen, wenn er auch nicht die Zeitung angezuendet hatte.

Also kam Racheakt Nummer 2. Bei Frank begann das Kaetzchen erst hinten an den Unterschenkeln damit blutige Spuren zu erzeugen. Frank konnte sich auch nicht kontrollieren, und so bekam er auch die Reitgerte von seinem Vater ueber den Ruecken gezogen. So, als ob das Kaetzchen genau wusste, wer der Schlimmste von beiden gewesen war, fiel hier die Rache ein kleines bisschen milder aus. Nachdem das Kaetzchen zufrieden mit ihrer Rache war, sprang es zu Micha und Thimmy und liess sich ausgiebig streicheln. Aber nicht ohne vorher wieder eine 'Verneigung' vor dem Publikum gemacht zu haben.

Herr Dirtz legte die Reitgerte auf den Tisch und sagte: "Frank, du kannst deinen Bruder holen und ihr koennt etwas trinken". Guenther hatte sich unterdessen verzweifelt auf den Teppich gelegt. Dieses ging nur auf der Seite. In dieser Embryohaltung lag er, immer noch weinend, als Frank das Zimmer betrat. Guenther hatte in der Zeit ueber einen Ausweg nachgedacht, aber eine Loesung hatte er nicht gefunden. Genauso wusste Frank keine Loesung, der waehrend der Racheaktion des Kaetzchens an seinem Bruder, Zeit gehabt hatte, um zu ueberlegen. Nach kurzer Verstaendigung gingen sie dann wieder ins Wohnzimmer.

Herr Dirtz war aber noch nicht fertig fuer heute. Nach einer kurzen Pause winkte er die beiden Missetaeter wieder zu sich und sagte indem er sich drohend vor Guenther aufbaute: "Jetzt erzaehl du doch bitte mal genau, was anschliessend geschehen ist, als die beiden tapferen Jungen dazwischen gegangen sind."

Durch das 'Verhoer' seines Bruders hatte Guenther noch nichts gelernt und wollte keine Einzelheiten nennen, sondern sagte nur: "Wir haben mit den beiden gerauft."

Herr Dirtz hatte schon seinen Aufmunterungsstock in der Hand. Er drueckte mit dem Stock unter das Kinn seines Sohnes, so dass dieser den Kopf heben musste und genau in die boese funkelnden Augen seines Vaters sah. Der sagte jetzt: "Ich glaube, du hast etwas mit den Ohren. Ich hatte doch gesagt, 'genau'. Ich denke fuenf Stueck werden dein Gehirn anregen. Also, rechte Hand raus!" Guenther wusste, es gab keinen Ausweg, streckte brav seine Hand aus und streckte die Finger grade.

Herr Dirtz war keineswegs muede geworden, sondern hatte jetzt erst, wie er es beim Sporttraining nannte, seine Betriebstemperatur erreicht. Somit knallte er den Stock gnadenlos ueber die Hand seines Sohnes. Immer wieder riss dieser schreiend die Hand zurueck, was seinen Vater veranlasste, immer wieder von vorne anzufangen. Nachdem Guenther schon zehn Schlaege erhalten hatte, fand er nicht mehr den Mut seine Hand hochzuhalten. Aber Herr Dirtz fackelte nicht lange. Mit zwei geschickten Griffen hatte er seinen Sohn so im Griff, dass er jetzt mit einer Hand, die bisher noch nicht verpruegelte Hand seines Sohnes ausgestreckt festhielt, und trotzdem noch genuegend Bewegungsfreiheit hatte, um mit dem Rohrstock weit auszuholen.

Herr Dirtz kommentierte das ganze lachend: "Du raufst doch gerne, aber wohl nur gerne mit Schwaecheren, die 4 - 5 Jahre juenger sind als du. Wo bleiben denn jetzt deine tollen Raufkuenste, willst du dich denn nicht wehren? So, die andere Hand wollen wir mal in Ruhe lassen, mein lieber Sohn. Aber da du die Fuenf nicht nehmen willst, gibt es jetzt also noch zehn auf dieses Patschhaendchen."

Das Publikum amuesierte sich koestlich und feuerte Guenther jetzt sogar an: "Nun wehr dich doch endlich, du Schlappschwanz. Los du mieser Feigling", und aehnliches musste Guenther sich anhoeren. Warum konnte er sich denn nicht irgendwo verkriechen?

Sein Vater begann jetzt damit, die bisher unbestrafte Hand hart zu schlagen. Guenther konnte nur seine Finger bewegen. Beim dritten Schlag schloss er die Hand, aber im gleichen Augenblick bereute er es. Sein Vater zog wieder mit voller Kraft durch und knallte den Stock auf die Fingerknoechel seines Sohnes. "Dieser zaehlt nicht", erklaerte er trocken und machte weiter. Guenther bemuehte sich seine Finger gestreckt zu halten, denn der Schlag auf die Fingerknoechel erzeugte einen Schmerz, der ihm durch den ganzen Koerper zog.

Aber noch zweimal schloss Guenther reflexartig die Hand und die Prozedur wiederholte sich. Nachdem er also zehn extrem harte Schlaege in die Handflaeche und drei auf die Fingerknoechel bekommen hatte, liess ihn sein Vater los. Er sprang auf und wie ein Tanzbaer huepfte er im Zimmer herum, bis ihn sein Vater scharf ansah. Er nahm sofort wieder seine Stellung ein und verschraenkte die Haende hinter den Kopf.

Sein Vater brauchte nur auffordernd mit dem Stock zu winken und Guenther versuchte jetzt zum zweiten Mal zu erklaeren, wie er mit Thimmy 'gerauft' hatte. Etwas ausfuehrlicher wurde der Bericht. Er gab schon mal zu, dass er Thimmy einige Faustschlaege ins Gesicht und in den Bauch gegeben hatte. Er beendete seinen Bericht: "Ja,... und bei einem Schlag in den Magen, ist er dann auf die Erde gefallen. Und dann kam auch schon der Herr, dort", damit nickte er zu Herrn Aster.

Fast nebensaechlich fragte Herr Dirtz: "Das wars?"

Guenther quetschte gerade hoerbar durch die Zaehne: "Ja!" Jetzt war es mit der Beherrschung von Herrn Dirtz vorbei. Er machte einen Schritt auf Guenther zu und knallte ihm seine Pranken zweimal rechts und links um die Ohren. Guenther wunderte sich, dass sein Kopf nicht abgerissen wurde. Er schrie, schluchzte, wimmerte und Traenen rannen in Stroemen ueber sein Gesicht.

Dann hatte Herr Dirtz seine Fassung wiedergefunden und sagte: "Thimmy, komm doch mal hierhin." Er legte Thimmy eine Hand auf die Schulter und fragte: "Thimmy, kannst du dich noch erinnern, wie das genau war?"

Thimmy antwortete etwas zoegerlich: "Ja,... das stimmt soweit..."

Guenther atmete etwas erleichtert auf, aber Thimmy musste nur schlucken und fuegte an: "Als ich aber auf der Erde lag hat er mich noch zweimal hier unten reingetreten," damit zeigte er auf seinen Unterbauch. Thimmy ergaenzte: "Und dabei hat er geschrieen: "Haltet euch da raus ihr Assis', oder so aehnlich." Thimmys Stimme wurde jetzt ganz traurig, als er noch sagte: "'Assis', nennen sie uns, weil wir aus dem Martinshaus kommen."

Herr Dirtz strich ihm beruhigend ueber den Kopf und sagte: "Ok, Thimmy, setze dich mal wieder neben deinen neuen Vati." Er drehte sich zu Guenther und fragte den zitternden 17-jaehrigen nur: "Stimmt das?" Guenther konnte nicht antworten, er wusste auch nicht was er sagen sollte. Wenn er die Tritte abstreiten wuerde? Wem glaubte sein Vater? In der jetzigen Situation, wohl eher dem Thimmy. Weiter kam er nicht, denn sein Kopf wurde wieder durch einen gewaltigen Schlag weggerissen. Diesmal hatte sein Vater sogar mit der Aussenseite der Hand zugeschlagen.

"Antworte!", sagte sein Vater nur. Guenther schmeckte Blut im Mund und sah, dass auch Blut aus dem Gesicht auf den Teppichboden tropfte. Er schluckte krampfhaft. Verdammt, was fuer eine Scheiss-Situation. Sein Vater betrieb in seiner Freizeit Sport, und zwar Ringen. Gerade da war Fairness das oberste Gebot. Guenther konnte deshalb schon verstehen, warum sein Vater so wuetend darueber war, dass er sich mit einem wesentlich Schwaecheren gepruegelt hatte. Wenn er jetzt noch gestehen wuerde, dass er einen am Boden liegenden getreten haette, wuerde er ihn umbringen. Aber vielleicht... Es war wieder Schluss mit seinen Überlegungen, denn der naechste harte Schlag traf sein Gesicht, diesmal von der anderen Seite.

Wieder sagte sein Vater nur: "Antworte!"

Zuerst wollte Guenther noch leugnen. Dann aber erinnerte er sich, dass sein Vater ihm heute ja schon mal eine Luege nachgewiesen hatte, und diesmal hatte er noch schlechtere Karten, da Thimmy schon den Vorfall geschildert hatte. >Also,< so dachte Guenther, >werde ich jetzt genau das Gegenteil von dem sagen, was ich zuerst sagen wollte.<

Er raeusperte sich und kraechzte leise: "Ja, das stimmt!"

Sein Vater sagte: "Was stimmt, erklaere uns das bitte genauer, und lauter, damit wir es auch alle hoeren koennen."

Guenther konnte nicht mehr, er schrie: "Ja, verdammt, ich habe ihm, als er auf den Boden lag, unten rein getreten."

"Wie oft?", hakte sein Vater nach.

Guenther holte Luft: "Himmel, Arsch und Zwirn, zweimal!"

Herr Dirtz blieb recht gelassen und raeumte den Tisch zur Seite und zog eine zweisitzige Couch in die Mitte des Raumes, wobei er ruhig sagte: "Also, hab ich nicht nur einen Sohn, der Schwaechere zusammenschlaegt, sondern noch so mies ist und einen am Boden Liegenden tritt. Zutritt mit den Fuessen."

Guenther gestand sich ein, dass er eine Scheiss-Angst hatte. Waere sein Vater jetzt ausgeflippt, so haette er das verstanden. Aber der war jetzt so ruhig, dass war schon nicht mehr zu ertragen. Und was raeumte der da? Er sprach jetzt mit seiner Mutter, die hinausging. Sein Vater ging jetzt zu einem Freund von ihm. Er sprach kurz mit ihm, und dieser nickte. Seine Mutter kam jetzt wieder herein und hatte zwei grosse Tuecher in der Hand. Eines der Tuecher breitete sein Vater jetzt ueber die Sitzflaeche der Couch.

Jetzt war er offensichtlich fertig mit seinen Vorbereitungen und winkte Guenther heran. Guenther dachte er haette Pudding in den Knien und ganz langsam ging er auf seinen Vater zu. Sein Vater schrie jetzt: "Ich zaehle bis drei, dann stehst du hier vor mir! Eins..."

Weiter brauchte Herr Dirtz gar nicht zu zaehlen, in zwei langen Saetzen kam Guenther heran und stand brav vor ihm. "So, mein Junge du legst dich jetzt mit dem Bauch genau hierhin, so herum. Ich habe die Laken hier nur hingelegt, damit du mit dem Blut nicht alles versaust." Guenther gehorchte, konnte sich aber noch nicht denken, was das ganze sollte. Und wo sollte er denn mit seinen Fuessen hin. Er lag mit den Knien direkt vor der Seitenlehne und musste schon seine Fuesse nach oben strecken.

Jetzt legte ihm sein Vater das zweite Laken ueber die blutenden Oberschenkel. Immer noch hatte es bei Guenther nicht 'Klick' gemacht. Jetzt winkte sein Vater den Freund von ihm heran, mit dem er eben gesprochen hatte. Dieser setzte sich sofort auf seine Oberschenkel und Guenther schrie gepeinigt auf. Das war genau der Moment, auf den sein Vater gewartet hatte, und er schob ihm schnell ein Taschentuch in den Mund.

Er sagte sueffisant: "Die naechsten Nachbarn sind zwar weit entfernt, aber ich habe Angst, dass du mit deinem Geschrei die Glaeser zum Springen bringst." Als jetzt sein Freund fest seine Fussknoechel fasste, kam Guenther die Erleuchtung. Wie wild versuchte er sich zu wehren, aber hatte ueberhaupt keine Chance, da ja auch sein Freund mit seinem ganzen Gewicht auf seinen Oberschenkeln sass. Guenther konnte noch mit einem Arm, der nach aussen herunterhing, gegen die Unterseite der Couch schlagen und etwas seinen Oberkoerper anheben.

Sein Vater trat vor ihn und sagte: "Du brauchst deine Kraft noch, mein Junge. Ich wuerde mich lieber ruhig verhalten und schoen flach weiteratmen." Guenther versuchte seinen Vater mit seinem flehenden Blick von seinem Vorhaben abzubringen. Aber Herr Dirtz ging zuerst einmal zum Tisch und waehlte in aller Ruhe ein Zuechtigungsinstrument aus. Alle Gaeste sahen ihm gespannt dabei zu. Die meisten hatten schon erkannt was Herr Dirtz machen wollte, aber immer noch hatte keiner, auch nur eine kleine Spur von Mitleid.

Herr Dirtz hatte jetzt gefunden, was er suchte. Mit einem Rohrstock, so duenn und geschmeidig wie der 'Aufmunterungsstock', nur doppelt so lang, ging er zur Couch zurueck. Er stellte sich zuerst so, dass Guenther ihn sehen konnte und bog den Stock vor dessen Augen, um ihm zu zeigen, wie biegsam dieser war. Herr Dirtz sah mit Genugtuung die Angst in den Augen seines Sohnes.

Dann sagte er betont und langsam: "Du bist so mies mein Junge, dass du ein am Boden liegendes Kind mit den Fuessen trittst. Und dazu noch in den Unterleib. Hast du gar nicht ueberlegt, dass Thimmy davon sogar bleibende Verletzungen bekommen koennte. Unter Umstaenden, so eine Verletzung, dass er nie Kinder zeugen koennte. Wie wuerdest du dich fuehlen, wenn das jemand mit dir machte? Ich werde dich auch nicht dauerhaft verletzen, aber an das was jetzt kommt, wirst du ewig denken. Da du also mit den Fuessen getreten hast, werde ich jetzt auch deine Fuesse bestrafen. Und zwar bekommst du auf jede Fusssohle zwanzig Stueck."

Guenther riss entsetzt die Augen auf. Mit einer solchen Anzahl hatte er nicht gerechnet und so wie sich das anhoerte, wollte sein Vater seine Fuesse einzeln bestrafen. Das hiess 40 Mal wuerde der Stock auf seine Fusssohlen knallen. Die Hoffnung, dass sein Vater vielleicht etwas weniger stark zuschlagen wuerde, begrub er sofort wieder. Sein Vater machte nie Kompromisse.

Herr Dirtz ging jetzt zu der Seite, wo die Fuesse von Guenther nach oben ragten und erklaerte Guenthers Freund, dass er einen Fuss mit dem Koerper an der Seite festklemmen und nur einen Fuss aufrecht festhalten solle. Dann stellte er sich in Position und knallte den Stock mit aller Kraft auf die nach oben zeigende Fusssohle seines Sohnes. Der Oberkoerper von Guenther baeumte sich auf und mit der einen Hand schlug er wie ein Wahnsinniger gegen die Unterseite der Couch. Unbeirrbar liess Herr Dirtz den Stock auf die Fusssohle knallen. Die Gaeste starrten alle mit offenem Mund auf das Geschehen.

Nach zehn Schlaegen bat Herr Dirtz den Freund von Guenther darum, ihm zuerst den anderen Fuss hinzuhalten. Und auch hier liess Herr Dirtz gnadenlos den Stock 10 X aufknallen. Dann ging er zu seiner Frau, die Guenther das Taschentuch aus dem Mund entfernte und ihm Wasser einfloesste. Nachdem sich auch einige Gaeste erfrischt hatten, nahm Herr Dirtz den Stock wieder in die Hand.

Da sprang Thimmy auf und lief auf Herrn Dirtz zu. Er legte den Kopf in den Nacken, um Herrn Dirtz in die Augen schauen zu koennen und sagte: "Lieber Herr Dirtz, bitte erlassen sie Guenther doch den Rest der Strafe, Er hat mir zwar sehr weh getan, aber er ist doch jetzt genug bestraft."

Herr Dirtz hatte zwar mit Protest von eines der Maedchen oder von seiner Frau gerechnet, aber das Thimmy sich hier fuer Guenther einsetzte, und ihn um den Erlass der restlichen Strafe bat, damit hatte er nicht gerechnet. Einen Moment ueberlegte er. Noch nie hatte er irgendetwas, was er gesagt hatte, nicht ausgefuehrt. Und jetzt stand, wie er zwischenzeitlich wusste, ein 12 - Jaehriger vor ihm, der ihn ins Wanken brachte. Er wollte den Einwand schon uebergehen und weitermachen. Da sah er noch mal in die schoenen, haselnussbraunen Augen von Thimmy, die flehentlich auf ihn gerichtet waren.

Thimmy sagte noch mal: "Bitte, Herr Dirtz, erlassen sie ihm den Rest."

Verflixt noch mal<, dachte Herr Dirtz, und lachte innerlich, >wenn Thimmy mein Sohn waere, und er wuerde mich immer so anblicken, koennte ich ihn nie bestrafen.< Dann streckte er die Hand aus, wuschelte Thimmy durch das Haar und sagte: "Das ist ganz toll von dir, dass du mich um den Erlass der weiteren Bestrafung fuer Guenther bittest, obwohl du doch das groesste Interesse daran haben solltest, dass er hart bestraft wird. Hast du das auch gut ueberlegt, nicht das es dir spaeter leid tut?"

Thimmy nickte eifrig: "Doch, Herr Dirtz, dass habe ich. Bitte, Bitte."

Herr Dirtz seufzte tief: "Also gut," er gab dem Freund von Guenther einen Wink, der bedeutete, dass er den Fuss loslassen und aufstehen sollte. Dann griff er Guenther, der zwar die Entscheidung verstanden hatte, aber am liebsten liegengeblieben waere, unter die Arme und stellte ihn muehelos auf die Erde. Als Guenthers Fuesse die Erde beruehrten, sprang er entsetzt hoch und wechselte von einem Bein auf das andere. Sein Vater gab ihm ein Zeichen, dass er sich neben seinen Bruder stellen sollte.

Herr Dirtz trat wieder vor die beiden Suender und sagte: "Euch ist hoffentlich klar, dass das bisher nicht eure ganze Bestrafung war. Aber fuer heute sollte es reichen. Zur Erinnerung an euer Vergehen am Donnerstag, werdet ihr 2 Monate lang jeden Donnerstag 25 'Spezialschlaege' bekommen. Dann hat mir heute morgen eure Mutter ueber euer Verhalten in letzter Zeit, ihr gegenueber, ausfuehrlich berichtet. Ich habe dann noch viele andere Dinge von euren Lehrern erfahren. Ich kann mir gar nicht erklaeren, wie meine Unterschrift auf einen Zettel kommt, den ich nie gesehen habe. Darauf stand unter anderem, dass ihr haeufig nicht zum Unterricht erscheint und einiges mehr. Über alle diese Dinge werden wir in den naechsten Tagen 'sprechen'.

Guenther und Frank standen wie versteinert da und starrten ihren Vater mit offenem Mund an. >Puh, da kommt wohl noch einiges auf uns zu. Aber Vati hat recht, wie wir uns in letzter Zeit Mutti gegenueber benommen haben, war echt mies. Und auch sonst, verflixt, wie war das eigentlich alles gekommen? Natuerlich, als Vati vor einem halben Jahr aufgehoert hat, den Stock zu gebrauchen. Bei irgendwelchen Dingen, die ihm bekannt wurden, hat er immer wieder mit uns gesprochen, wie mit Erwachsenen. Vielleicht sind wir doch noch nicht ganz so erwachsen<, so, oder aehnlich dachten die beiden jetzt.

Herr Dirtz wollte jetzt allmaehlich zum Schluss kommen und sagte grinsend: "Damit ihr seht, dass ich mich auch um euch sorge, habe ich heute auch eine Krankenschwester eingeladen." Er winkte Frau Aster zu, die jetzt mit einer Tasche in der Hand zu Herrn Dirtz ging. Herr Dirtz sagte: "Das ist Frau Aster, die neue Pflegemutter von Thimmy und Micha. Sie hat frueher als Krankenschwester in einer Unfallstation eines Krankenhauses gearbeitet. Frau Aster, sie haben auch Thimmy und Micha am Donnerstag medizinisch versorgt. Welche Verletzungen hatten die beiden?"

Frau Aster freute sich auf ihren 'Einsatz' und sagte: "Die beiden waren schlimm zugerichtet. Thimmy konnte gar nicht mehr laufen und musste von meinem Mann getragen werden. Er kruemmte sich immer noch vor Schmerzen und hielt sich den Bauch. Die Tritte in den Unterleib haben ihm vermutlich die Luft genommen. Micha konnte nur noch humpeln, und ich musste ihm den rechten Fuss bandagieren. Die vielen offenen Wunden bei beiden, hauptsaechlich im Gesichtsbereich an den Knien und Schienbeinen, waren unzaehlig und ich musste sie desinfizieren und verbinden. Am ganzen Koerper fand ich blutunterlaufende Stellen, die ich nur mit einer Salbe behandeln konnte. Thimmy habe ich anschliessend noch ein schmerzstillenden Tee, und Micha Tropfen gegeben, da er keinen Tee mag."

Sie holte neuen Atem und berichtete weiter: "Zum Glueck hat sich bei einer Untersuchung durch Dr. Rember herausgestellt, dass keine Brueche oder weitere Verletzungen bestanden. Jetzt muss ich noch regelmaessig die Verbaende wechseln, was fuer die beiden aeusserst schmerzhaft ist, aber es sind zwei ganz tapfere Jungs. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die beiden nichts mehr von den Folgen spueren."

Thimmy und Micha wurden rot, als sie ihre Mutti als tapfere Jungs bezeichnete. Guenther und Frank dagegen hatten entsetzt zugehoert. Allmaehlich drang immer staerker in ihr Bewusstsein, was sie alles angerichtet hatten. Sie wurden vor Scham rot und senkten ihre Koepfe. Herr Dirtz sagte jetzt, wobei er in Richtung der Gaeste lachte: "Wenn sie sich die beiden da anschauen," und er zeigte auf seine Soehne, "muessen diese Wunden auch behandelt werden?"

Frau Aster versuchte so ernst und sachlich wie moeglich zu bleiben und sagte: "Auf jeden Fall muessen die Wunden desinfiziert werden. Durch die Krallen des Kaetzchens und auch durch den Stock, koennen Schmutzpartikelchen eingedrungen sein und die Wunden koennten sich sonst entzuenden."

Herr Dirtz sagte: "Es ist zwar eine Zumutung, wenn ich gerade sie bitte, den beiden zu helfen, die ihre Soehne so furchtbar zugerichtet haben. Aber wuerden sie so nett sein, und die Wunden der beiden desinfizieren? Ich bin doch sehr besorgt um meine Soehne."

Frau Aster sagte ernst: "Ich bin Krankenschwester, und verpflichtet jedem zu helfen. Dann mal los, der Erste bitte, am besten auf das kleine Sofa, da liegt ja noch das Tuch." Die anderen Gaeste mussten sich zurueckhalten, um nicht laut loszulachen. Keiner der beiden Angesprochenen ruehrte sich.

Da nahm Herr Dirtz eine Reitgerte in die Hand und sagte: "Also los, Guenther zuerst, ich denke du bist froh, wenn du nicht auf deinen Fuessen stehen musst. Aber dalli, sonst helfe ich nach." Jetzt konnten die Gaeste sich doch nicht mehr zurueckhalten und lachten laut los. Als sie dann noch sahen, wie Guenther versuchte auf den Aussenkanten seiner Fuesse zu gehen, kamen einigen sogar die Traenen vor Lachen.

Es war schlimm fuer die beiden Suender diese Demuetigungen zu ertragen, aber es sollte noch schlimmer kommen. Frau Aster machte ihre 'Arbeit' naemlich sehr genau, damit auf keinen Fall Entzuendungen entstanden. Sie hatte sich mit einer grossen Flasche Jod eingedeckt und desinfizierte die Wunden, was jetzt, zuerst bei Guenther, erneut dazu fuehrte, dass er Schmerzensschreie ausstiess, als wuerde ihm die Haut abgezogen.

Immer wieder traenkte Frau Aster die Behandlungstupfer mit dem guten Desinfektionsmittel und drueckte sie tief in die Wunden. Jetzt gerade in die tiefen Wunden an den Waden von Guenther, die die Katze erzeugt hatte. Mit dem Hintern war sie schon fertig. Sie war so richtig in ihrem Element und erinnerte sich an Thimmy und Micha, die sie am Donnerstag behandeln musste. Mit der Versorgung der Wunden auf der Rueckseite von Guenther war sie nun fertig und klatschte ihm mit der Hand auf den Hintern: "So, umdrehen!"

Guenther unternahm einen verzweifelten Versuch um seine missliche Situation zu verbessern: "Koennte ich das nicht selbst machen, Frau Aster?"

Die Angesprochene sagte ernst: "Nein, das geht in keinem Fall, dass muss schon von einer Fachkraft gemacht werden, mein Lieber. Also los, dreh dich schon um. Du brauchst dich nicht zu genieren, ich hab schon viele nackte Maenner gesehen und behandelt." Guenther sah jetzt auch noch seinen Vater kommen, der wieder die Reitgerte in der Hand hielt. Damit wollte er heute keine Bekanntschaft mehr machen, also drehte er sich schnell um und legte sich auf den Ruecken.

Bevor Guenther reagieren konnte, ergriff Frau Aster herzhaft seine Hoden und seinen Penis mit den Worten: "Na so was Besonderes ist das auch nicht. Du hast ja Glueck, da brauchen wir nichts zu desinfizieren. Also, halt mal dein Gehaengsel zur Seite, dass ich richtig arbeiten kann."

Die Gaeste hatten vorher nicht geglaubt, dass die Party so unterhaltsam wurde und prusteten wieder los. Es war schlimm fuer Guenther. Die "Behandlung' war ja noch schmerzhafter, als die Angriffe der Katze oder die Schlaege. Dazu noch diese Demuetigungen, wie jetzt, als Frau Aster ihr Taschentuch herauszog und ihm die Traenen aus dem Gesicht wischte, mit den Worten: "Armer Junge, tut das denn so schrecklich weh, das tut mir aber leid."

Endlich hatte er es ueberstanden und durfte aufstehen. Beinahe waere er zusammengesackt, denn seine Beine schienen aus Pudding zu sein. Diese 'Behandlung' hatte aber auch einiges in seinem Kopf bewirkt. Sein Vater hielt ihm seine Turnhose hin, die er schnell anzog. Als er aber den Stoff auf den Striemen seiner Hinterbacken spuerte, haette er sie am liebsten wieder ausgerissen. Frank hatte sich jetzt auf das Sofa gelegt und Frau Aster behandelte auch ihn, ohne Ermuedungserscheinungen zu zeigen, genauso gruendlich, wie zuvor seinen Bruder.

Guenther ging zuerst zu seinem Vater und sprach leise mit ihm. Dann biss er die Zaehne zusammen und machte wohl, vielleicht, den schwersten Gang seines Lebens, nicht nur wegen der Schmerzen seiner Fusssohlen. Mit gesenktem Kopf ging er auf Thimmy zu, streckte ihm seine Hand entgegen und sagte laut und deutlich, so das es alle im Raum hoeren konnten: "Danke, Thimmy, dass du meinen Vati darum gebeten hast, mir den Rest der Strafe zu erlassen. Ich finde das grossartig von dir. Ich weiss nicht, ob ich an deiner Stelle auch so gehandelt haette. Ich haette aber auch den Rest der Strafe noch verdient, denn was ich mit dem Kaetzchen und anschliessend mit dir gemacht habe, war wirklich schlimm und ich schaeme mich jetzt dafuer. Thimmy, es tut mir wirklich sehr leid, bitte verzeihe mir."

Thimmy gab ihm auch seine Hand und sagte ganz einfach: "Ist in Ordnung, Guenther." Guenther ging anschliessend zu Frank hinueber, kniete sich hin um leise mit ihm sprechen zu koennen. Das Gespraech wurde zwar immer wieder von Franks Schmerzensschreien unterbrochen, aber am Ende der Behandlung hatten sie ihre Absprachen getroffen.

Nachdem Frank auch seine Turnhose anziehen durfte, ging er zu Micha und entschuldigte sich ebenfalls. Anschliessend gingen die beiden bestraften Brueder wieder in die Mitte des Kreises. Frank drehte sich den Gaesten zu und sagte: "Guenther und ich haben etwas..., ich weiss nicht wie ich es sagen soll? Wir haben etwas Bloedes, Dummes..., ja wir haben am Donnerstag sogar Straftaten begangen."

Frank drehte sich jetzt an Guenther und dieser ergaenzte: "Ich weiss nicht, wie wir so bloed sein konnten, ich will aber keine Entschuldigung suchen, denn die gibt es nicht, fuer das, was wir getan haben. Wir haben das Kaetzchen gequaelt und dann auf feige Art und Weise Thimmy und Micha regelrecht zusammengeschlagen. Wir haben die ganze Bestrafung, so wie ihr sie alle gesehen habt, voll verdient. Wie mir eben mein Vati gesagt hat, haben wir es ihnen Herr Aster zu verdanken, dass wir nicht vor einem Jugendrichter stehen, da sie auf eine Anzeige verzichtet haben. Vielen Dank dafuer."

Guenther tauschte noch mal einen Blick mit seinem Bruder und dieser sagte noch: "Wir haben uns nicht nur am Donnerstag mies und feige verhalten, sondern sogar heute noch, da wir erst gelogen haben und nicht voll zu dem gestanden haben, was wir gemacht haben. Wohl durch Thimmys Bitte an unseren Vati, dass er Guenther die restliche Strafe erlassen soll, ist uns, glaube ich, erst richtig klargeworden, wie mies und feige wir waren. Lieber Vati, danke dass du uns nicht sofort hinausgeworfen hast, sondern uns diese Moeglichkeit angeboten hast, durch diese Bestrafung die Sache in Ordnung zu bringen."

Er nickte seinem Bruder zu und gemeinsam sagten sie: "Vati wir danken dir fuer die harte Bestrafung, vielleicht wuerden wir ohne diese Bestrafung, weiter Bloedsinn machen und Straftaten begehen. Also, vielen Dank dafuer."

Guenther drehte sich wieder seinen Gaesten zu und sagte: "Es tut uns leid, dass aus unserer Party nichts geworden ist. Ich spreche auch fuer Frank; Wir wuerden gut verstehen, wenn ihr mit solchen miesen Feiglingen, wie uns beiden, nichts mehr zu tun haben wollt. Vielleicht koennen wir, mit der Unterstuetzung unseres Vatis, in naechster Zeit beweisen, dass wir uns bessern und auch andere Eigenschaften besitzen, und koennen dann wieder Freunde werden."

Trotz der entsetzlichen Schmerzen konnte er doch schon wieder sein Gesicht zu einem leichten Grinsen verziehen und sagte: "Ihr habt sicherlich Verstaendnis dafuer, wenn Frank und ich die Party jetzt verlassen. Ihr koennt, wenn es unser Vati erlaubt, ruhig noch bleiben. Getraenke sind, so wie ich das sehe, noch reichlich vorhanden."

Alle Gaeste hatten mit grossem Erstaunen die Aussagen der beiden Brueder gehoert, und waren jetzt immer noch positiv geschockt. Keiner sagte dann auch etwas, als Frank und Guenther das Wohnzimmer verliessen.

Herr Dirtz schaute auf die Uhr und sagte: "Sie koennen also gerne noch bleiben. Ich danke ihnen allen, dass sie gekommen sind, obwohl ich ihnen ja gesagt habe, dass die Party nicht stattfindet. Ich denke, dass gerade die Beschaemung, die ihre Anwesenheit bei meinen beiden Jungen erzeugt hat, fuer die Zukunft meiner Soehne hilfreich ist. Also, noch viel Vergnuegen."

Es wurde zwar keine affen - megageile Party, aber bei allen hinterliess sie einen bleibenden Eindruck. Alle Gaeste bedienten sich zuerst einmal bei den Getraenken, denn in der letzten halben Stunde, war niemand mehr aufgestanden, um sich Nachschub zu holen. Alle waren gefesselt gewesen, von dem was geschah. Die Teenager diskutierten heftig ueber den Verlauf der 'Party'. Micha und Thimmy kuemmerten sich erst mal um ihr geliebtes Kaetzchen und die beiden Elternpaare hatten sich zusammen gesetzt.

Herr Dirtz sagte gerade: "Also, mit solch einer Reaktion meiner Beiden, hatte ich nicht gerechnet. Und haben sie das mitbekommen, sie haben mich sogar wieder Vati genannt. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen fuer die Zukunft."

Seine Frau meinte hoffnungsvoll: "Meinst du wirklich, dass sich die beiden wieder aendern, und sie auch mit mir wieder respektvoll umgehen?"

Herr Dirtz sagte lachend: "Das wird nicht so einfach gehen, aber ich kann ja damit", er deutete auf den Tisch mit den Zuechtigungsinstrumenten, "etwas helfen. Ich glaube, die beiden haben aber heute Abend schon verstanden, dass solche Strafen auch hilfreich sind. Sie haetten sich sonst nicht zum Schluss dafuer ausfuehrlich bedankt. Dieser Abend hat einen Wandel zum Besseren angedeutet. Also warten wir mal ab."

Die Ehepaare unterhielten sich noch eine ganze Zeit ueber Thimmy und Micha, und in dem Zusammenhang auch ueber das Kinderheim 'Martinshaus'. Aber am meisten wurde ueber Thimmy gesprochen. Herr Dirtz konnte immer noch nicht begreifen, warum Thimmy ihn um den Erlass der Schlaege fuer Guenther gebeten hatte. Noch erstaunter war er, dass dieser kleine Bursche ihn dazu gebracht hatte, etwas nicht zu tun, was er gesagt hatte.

Nach und nach verliessen dann aber die Gaeste das Wohnzimmer und auch die Asters gingen Hand in Hand nach Hause.

Fortsetzungen folgen


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