Brüder Im Geiste, Teil 2 German


by Hans Jorgens

Bitte lesen Sie zum besseren Verstaendnis zunaechst Teil 1 der Geschichte.

Brueder im Geiste (2. Teil)

Der Wecker im Schlafzimmer der Eheleute Peter und Rosemarie Schulze rasselte um neun Uhr los. Die beiden schreckten aus ihrem sonntaeglichen Morgenschlaf hoch.

"Nee", murmelte Peter und drehte sich noch einmal um.

"Doch, mein Schatz", sagte Rosi und gab ihrem Mann einen Kuss auf den ihr zugewandten Hinterkopf, "weisst du noch, dass du heute endlich mal den Schuppen aufraeumen wolltest?"

"Neeeee", sagte Peter und tat so, als wuerde er wieder einschlafen. Er haette es dringend noetig gehabt, denn sein Schaedel brummte von den vielen Bieren, die er am Abend zuvor im Kreise seiner Schuetzenbrueder getrunken hatte.

Rosi setzte sich im Bett auf, gaehnte, streckte sich ausgiebig und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

"Was ist denn das da?", fragte sie ploetzlich ueberrascht.

"Was ist was?", brummelte Peter in sein Kissen.

"Na, das lange Ding, das auf der Kommode liegt."

Peter reagierte zunaechst nicht. Dann erinnerte er sich auf einmal.

"Das ist'n Rohrstock. Den hab' ich mir von Rudi geliehen."

"Und zu welchem Zweck, wenn ich fragen darf?"

"Na, drei Mal darfst du raten."

Peter setzte sich auf und lehnte sich mit hinter dem Kopf gefalteten Haenden gegen die deutsch-eichene Bettwand. Rosi wandte sich ihm zu.

"Der ist doch nicht etwa fuer Michi?", fragte sie unglaeubig.

"Doch, genau das, mein Schatz. Bei Rolleks Klaus wirkt so'n Ding jedenfalls Wunder."

"O Gott, Peter, kannst du ihm nicht anders beikommen?"

Schulze sah seine Frau an. "Hast wohl Angst, dass dein Liebling es nicht ueberleben wird?"

"Na ja. Vielleicht kommt er nach einer Tracht mit dem Ding tatsaechlich mal zur Besinnung."

"Das denke ich auch. Und wenn er hinterher immer noch den grossen Mann spielen will, dann weiss er zumindest, was er tut."

"Wahrscheinlich hast du Recht. Alle anderen Mittel haben in letzter Zeit ja nicht mehr viel bei ihm bewirkt."

Rosi beugte sich zu Peter hinueber und gab ihm einen langen Kuss. Erregt zog er er schliesslich ihr Nachthemd hoch und fasste ihr zwischen die Beine. Sein Glied ragte aus dem Schlitz seiner Schlafanzughose hervor.

"Nimm einen Pariser, bitte", gurrte sie, "wir wollen doch kein drittes Kind, oder?"

"Ach, Mist", sagte Peter, zog die Nachttischschublade auf, holte eine quadratische Packung daraus hervor, oeffnete sie und versuchte, das feuchte Praeservativ ueber seinen steifen, aber glitschigen Schwanz zu rollen. Rosi half ihm dabei, und endlich konnte das Liebesspiel der Schulzes beginnen. Es war eine kurze, routinierte, aber nach all den Jahren immer noch fuer beide befriedigende Angelegenheit. Als es vorbei war, standen sie zuegig auf und gingen gemeinsam ins Bad, um sich frisch zu machen.

"Wann willst du dir Michi denn vornehmen?", fragte Rosi, waehrend sie sich abtrocknete.

"Wenn der junge Herr sich mal wieder daneben benimmt ", war Peters Antwort aus der Dusche, "und das kann eigentlich nicht all zu lange dauern."

"Da hast du wohl Recht, mein Schatz", sagte sie. "Ich wecke die Jungs schon mal, und in zwanzig Minuten gibt's Fruehstueck."

Als Rosi Schulze das Kinderzimmer betrat, herrschten dort Dunkelheit und Stille. Nur regelmaessiges Atmen war zu hoeren und verriet ihr, dass ihre Soehne noch fest schliefen. Sie ging zum Fenster und zog kurz an dem gruenen Rollo, das daraufhin seinen schnellen Weg nach oben antrat. Helles Morgenlicht flutete in den Raum. Der elfjaehrige Frank ruehrte sich wie immer als erster. Rosi ging zu dem Etagenbett der Jungen, beugte sich zu Frank hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Aufstehen!", sagte sie sanft, aber bestimmt.

Der blonde Knabe oeffnete seine Augen und sah seine Mutter an.

"Duerfen wir heute schwimmen gehen?", fragte er sofort munter.

"Guten Morgen, mein Schatz!"

"Morgen, Mutti. Duerfen wir heute zum See?"

"Darueber sprechen wir beim Fruehstueck. Erst mal ab ins Bad, junger Mann!"

Frank schaelte sich unter seiner Decke hervor, und Rosi stellte fest, dass er lediglich eine Unterhose trug. Sie gab dem Jungen einen festen Klaps auf sein Hinterteil.

"Auaaa!"

"Wie oft hab' ich dir nun schon gesagt, dass du im Bett deinen Schlafanzug tragen sollst?", sagte sie halb laechelnd, halb drohend.

"Aber Mutti, es ist doch so warm", wandte der Junge ein und verschwand eilig in Richtung Badezimmer.

Das stimmt, dachte Rosi Schulze. Es widersprach aber nun mal ihrem Ordnungssinn, wenn jemand im Bett nicht das Kleidungsstueck trug, das fuer diesen Ort vorgesehen war. Sie wandte sich dem oberen Bett zu und strich ihrem Ältesten ueber den kurzen Haarschopf. Einen Guten-Morgen-Kuss lehnte er seit fast zwei Jahren ab.

"Aufstehen, Michi!"

Der Junge bewegte sich leicht und brummelte etwas Unverstaendliches.

"Guten Morgen. Gleich gibt's Fruehstueck!", sagte Rosi etwas lauter. Sie betrachtete das Hinterteil ihres Sohnes und stellte fest, dass der gestreifte Schlafanzug langsam zu klein fuer ihn wurde. Der Junge ruehrte sich nicht. Sie kitzelte ihn oberhalb des Bauches und wiederholte, was sie zuvor gesagt hatte. Michael reagierte, in dem er nach seiner Decke griff und sie sich wieder ueber den Koerper zog.

"Lass mich", sagte er ungehalten, "ich will noch weiterschlafen." Dieses Verhalten war an den letzten Sonntagen schon zum Ritual geworden.

"Du stehst jetzt auf, und nach dem Fruehstueck machen wir zusammen Ordnung im Schuppen", ertoente die Stimme Peter Schulzes. Rosi drehte sich zu ihrem Mann um, der angezogen im Tuerrahmen stand.

Jetzt wurde es unter der Bettdecke lebendig. "Was?!? Heute ist Sonntag!!", rief Michael, setzte sich hin und starrte seinen Vater fassungslos an.

Schulze sagte nichts. Er wartete.

Michael war zwar noch schlaftrunken, gleichzeitig aber kochte er innerlich, weil er einen schoenen freien Sonntag am Badesee gefaehrdet sah. Sein inneres Warnsystem funktionierte noch nicht richtig. Keine guten Voraussetzungen fuer eine kluge Reaktion.

"Wieso soll ich denn ploetzlich im Schuppen helfen?", fragte er eine Spur zu heftig.

"Weil ich es so moechte. Und jetzt will ich nichts mehr hoeren. Steh' gefaelligst auf und wasch' dich!"

"Aber davon hast du mir vorher nichts gesagt!"

Damit hatte der Junge natuerlich Recht, aber er ahnte ja nichts davon, dass sein Vater sich am Abend zuvor entschieden hatte, die Zuegel bei seinem Ältesten von nun an wesentlich fester in die Hand zu nehmen. Michael konnte auch nicht ahnen, dass seine weissen Hinterbacken bereits in aeusserster Gefahr waren. Denn Peter Schulze wollte es so schnell wie moeglich hinter sich bringen.

"Ich zaehle jetzt bis drei. Wenn du dann nicht aus dem Bett bist, hol' ich dich hoechstpersoenlich da 'runter und hau' ich dir die Jacke voll!"

Rosi Schulze fuehlte sich sichtlich unwohl. Was fuer ein Beginn des heiligen Sonntags.

Michaels Warnsystem lief immer noch nicht auf Hochtouren. Er verschraenkte die Arme vor der Brust und blickte weiterhin wuetend seinen Vater an.

"Eins."

"Michi, bitte!", sagte Rosi Schulze fast flehend.

"Zwei."

Im Kopf des Jungen rasten die Gedanken wild durcheinander. Zu wild, um das Unheil noch abzuwenden.

"Drei!"

Peter Schulze ging entschlossen auf das Etagenbett zu. Auf einmal stellte sich ein Schalter in Michaels Gehirn um. Der Junge schlug die Decke zur Seite und schwang die Beine ueber das hoelzerne Gestell. Wuerde es noch reichen? Sein Vater fasste ihn grob am Arm und zog ihn von dem oberen Bett herunter. 'Plop' machte es, als seine nackten Fuesse den Linoleumfussboden beruehrten.

"Ich steh' ja schon auf!!", rief Michael, doch sein Vater war an dieser ploetzlichen Bereitschaft nicht mehr interessiert.

"Ab!", herrschte er den Jungen an und zerrte ihn am Oberarm mit sich in Richtung elterliches Schlafzimmer. Dort angekommen, verpasste er ihm mit dem Knie einen kraeftigen Stoss in den Hintern, so dass Michael ins Straucheln geriet und auf einem Bettvorleger landete.

"Frank", rief Peter Schulze, "komm' mal 'rueber ins Schlafzimmer!"

Der Junge hatte seinen Vater trotz angelehnter Badezimmertuer gehoert und betrat innerhalb von wenigen Sekunden den Raum.

"Was ist denn, Vati?", fragte er verwirrt.

"Schliess die Tuer ab", befahl Peter Schulze.

Mit einem schnellen Blick zu seinem Bruder verliess Frank das Schlafzimmer und machte die Tuer zu.

"Von innen, verdammt noch mal!"

Der Junge kam wieder herein, schloss die Tuer und drehte den Schluessel herum.

"Gib' ihn her und setz' dich auf's Bett!"

Schulze steckte den Schluessel in seine rechte Hosentasche. Michael hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und stand mit hochrotem Kopf ratlos in der Gegend herum. Sein Vater wandte sich ihm zu:

"So, mein lieber Freund, jetzt werden wir uns mal miteinander unterhalten. Dein derzeitiges Benehmen geht mir ziemlich auf die Nerven. Erstens kommst du staendig zu spaet nach Hause. Was ich davon halte, habe ich dir schon ein paar Mal gesagt, und ich hab' dir dafuer auch schon mal was hinten drauf gegeben. Das hat aber offensichtlich nicht geholfen. Vorgestern Abend solltest du um acht zu Hause sein, und wann bist du angetrudelt gekommen? Na?"

Michael scharrte unsicher mit dem linken Fuss. "Um halb neun", sagte er leise.

"Richtig. Wenn ich acht Uhr sage, dann meine ich auch acht Uhr. Auf fuenf Minuten soll es nicht ankommen, aber alles, was darueber hinaus geht, ist reiner Ungehorsam. Und weiter im Text: In letzter Zeit habe ich dich ein paar mal verwarnt, wenn du frech zu deiner Mutter warst oder ihr nicht gehorcht hast. Stimmt das?"

"Ja."

"Und warum hast du gestern nicht sofort den Muell rausgebracht, als sie es dir gesagt hatte?"

"Habe ich doch gemacht!"

"Ja, aber erst nach zweimaliger Aufforderung. Und dann hast du den Abfalleimer mit einem Gesichtsausdruck nach draussen gebracht, als haette Mami dich gezwungen, in eine Jauchegrube zu springen. Ich will, dass das aufhoert. Das gilt auch fuer dich, Frank. Eure haeuslichen Pflichten sind nicht so umfangreich, dass sie euch am Tag mehr als zehn Minuten kosten. Bin ich verstanden worden?"

Die beiden Jungen nickten schlaff.

"Ob ihr mich verstanden habt, habe ich gefragt!"

Nun antworteten sie mit einem deutlichen "Ja".

Schulze wandte sich wieder allein an Michael: "Wenn deine Mutter dich morgens weckt, dann erwarte ich, dass du spaetestens nach zwei Minuten aus dem Bett bist, egal ob an Schultagen oder am Sonntag, und zwar ohne Kommentar. Solche Auffuehrung wie vorhin will ich nicht noch einmal erleben. Verstanden?"

"Aber am Sonntag kann ich doch wohl so lange schlafen, wie ich will!"

"Das kannst du eben nicht. Mutti und ich wollen mit euch gemeinsam fruehstuecken, und das geht eben nur, wenn der eine Herr Sohn nicht bis Mittags in den Federn liegt. Wir stehen ja Sonntags selber erst um neun oder halb zehn auf. Das ist fuer hiesige Verhaeltnisse reiner Luxus. Denk' doch mal an die Landwirte; die muessen auch am Wochenende spaetestens um sechs, halb sieben aus den Federn. Aber dieses Thema haben wir schon oft genug diskutiert. Ab sofort ist Schluss damit. Ich hab' die Schnauze voll davon. Kapiert?"

"Ja."

Michaels Denkapparat lief nun endlich auf vollen Touren. Er haette zwar gerne weiter widersprochen, tat es aber vorsichtshalber nicht.

Peter Schulze sprach weiter: "Und glaub' ja nicht, dass mir deine Faulheit in der Schule entgangen ist. Vieren in Erdkunde und sogar neulich eine Fuenf in Geschichte! Das sind reine Lernfaecher, mein Lieber, da kannst du mir nicht erzaehlen, dass ein Gedaechtniskuenstler wie du damit irgendwelche Probleme haben kann. Der Grund ist ganz einfach: du bist stinkefaul und mit den Gedanken nicht bei der Sache. Aber auch das wird sich aendern, verlass' dich darauf!"

So eine Predigt hatte Michael schon lange nicht mehr von seinem Vater zu hoeren bekommen, und beim letzten Mal hatte der ihn anschliessend ueber's Knie gelegt und ihm ordentlich den Hintern versohlt. Michael ahnte dunkel, dass er auch diesmal nicht ungeschoren davon kommen wuerden. Doch noch war es nicht so weit.

"Du weisst, dass du als der Ältere ein Vorbild fuer deinen Bruder bist", fuhr Peter Schulze fort, "und ich erwarte von dir, dass du ihm gefaelligst keine Flausen in den Kopf setzt. In letzter Zeit hat Frank schon die eine oder andere Unart von dir uebernommen. Mutti und ich haben aber keine Lust, uns jeden Tag ueber etwas anderes zu aergern. So geht es einfach nicht mehr weiter. Und deshalb kriegst du jetzt im Beisein deines Bruders einen richtigen Hinternvoll!"

„Nein Vati, bitte nicht, ich bin jetzt auch immer ganz lieb!", rief Michael aengstlich aus, doch seinen Vater interessierte diese Äusserung schon nicht mehr.

„Zieh' die Schlafanzughose `runter und leg' dich ueber die hintere Bettkante", befahl er seinem Ältesten.

„Vatiiii ...!"

Peter Schulze ging auf Michael zu und knallte ihm eine, dass dem Jungen Hoeren und Sehen verging. Traenen schossen ihm in die Augen. Unwillkuerlich presste er eine Hand auf die brennende Wange. Klatsch!! Diesmal war die andere Seite dran.

„Auuuuaaa!!"

Schulze fasste Michael mit einer Hand am Arm, drehte den Jungen einmal um die eigene Achse, griff mit der anderen Hand in den Saum seiner Schlafanzughose und zog sie ihm mit einem kraeftigen Ruck ueber die Pobacken bis hinunter auf Kniehoehe. Dann packte er ein Ohr des Jungen und zog ihn daran bis hinueber zum Bett. Michael jaulte vor Schmerz auf. An der Bettkante angekommen, wurde er am Ohr so weit hinunter gebogen, bis er eine baeuchlings liegende Stellung ueber der schmalen Holzkante eingenommen hatte. Das alles war so schnell gegangen, dass der Junge gar nicht wusste, wie ihm geschehen war. Sein Vater packte ihn nun hinten zwischen Kopf und Schultern am Hals und hielt auf diese Weise seinen Oberkoerper auf der Bettdecke. Die Fuesse des Jungen hatten keinen Stand, weil nur der Spann und die Oberseite der Zehen den Boden beruehren.

„So, mein Lieber: Runde eins!", verkuendete Peter Schulze, zog einen Pantoffel vom Fuss, holte aus und liess die Ledersohle mit grosser Wucht auf die entbloessten Hinterbacken seines Ältesten klatschen.

„Mmmhhhhhhhh !!!"

Weil sein Gesicht in die Bettdecke gepresst war, hoerte man von Michael nur ein dumpfes Geraeusch.

KLATSCH !!!

„Mmmmmmmmmmmhhhhhhhhhhh !!!"

KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!!

Michi hatte seinen Kopf ein wenig zur Seite drehen koennen. Waehrend er nun richtig losheulte, sah er durch einen Traenenschleier den schmalen Koerper seines Bruders, der auf der Bettkante sass und die Zuechtigung regungslos mit offenem Mund verfolgte. Michi hatte laengst kapiert, dass sein Vater es heute absolut ernst mit ihm meinte. Ohne, dass es ihm richtig bewusst war, zappelte er verzweifelt mit den Beinen und trommelte mit den Fuessen abwechselnd auf den Fussboden.

KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!!

Es ging immer weiter. Peter Schulze wollte ein Exempel statuieren, und genau das tat er auch. Zunehmend geriet er ins Schwitzen, doch das stoerte ihn nicht weiter. Er hatte zu tun. Die vorher weissen Hinterbacken seines Sohnes faerbten sich langsam, aber sicher von einem hellen Rosa ueber ein kraeftiges Rosarot bis hin zu einem satten, tiefen Dunkelrot ein. Gelegentlich bekamen auch die Oberschenkel ihren Teil von dem Segen ab. Michi kreischte sich die Lunge aus dem Hals und wurde zunehmend heiserer.

„AUAAAAAAAAAAHHHHHAUAAUAAUAUUUUUUUUHUUUUUHUUUUUUUAAA !!!"

KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!!

„PAPPAAAH! PAPPAAAH! AAAAAAHHAUAHUUUUUUAAAAAH! PAPPAAAH! AUHUUUHUUU !! AAUUUUUAAAAAAAAAAAAAHAAAAAAAAAAUUUUAAAAAAH!!"

KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!! KLATSCH !!!

Der elfjaehrige Frank hatte laengst vergessen, dass er sich, nur mit einer knappen Unterhose bekleidet, im zugig-kuehlen Schlafzimmer befand. Ihm war heiss von den Haarspitzen bis zu den Fusssohlen. Sein Blick wanderte zwischen dem hochroten, verschwitzen, verzerrten Gesicht seines Bruders und seinem Vati hin und her, der den Pantoffel so kraeftig auf Michaels Pobacken sausen liess, wie Frank es noch nie zuvor erlebt hatte. Dann hoerte er endlich damit auf, doch Michi heulte und jaulte zunaechst unvermindert weiter. Er hatte noch gar nicht kapiert, dass keine Schlaege mehr auf seinen infernalisch brennenden Hintern hernieder prasselten. Peter Schulze zog den Pantoffel wieder an, wischte sich mit seinem Taschentuch ueber die Stirn und wartete, bis Michael sich etwas beruhigt hatte und sein haltloses Schluchzen in ein gedaempfteres Flennen uebergegangen war.

„So, Michael, steh' auf, und lass' die Hose unten."

Frank sah seinen Vater entgeistert an. Was sollte denn nun noch kommen?

Michi stuetzte sich auf dem Bett ab und kam langsam hoch. Als er stand, konnte er sich kaum entscheiden, ob er zunaechst seine Pobacken reiben oder sich die Traenen aus dem Gesicht wischen sollte. Peter Schulze ging zu der Kommode, auf der der Rohrstock bereit lag. Michael drehte sich um, und waehrend er noch seine Hinterbacken knetete, gewahrte er das Zuechtigungsinstrument in der Hand seines Vaters. Seine verheulten Augen weiteten sich vor Schreck.

„So, mein lieber Freund", sagte sein Vater, „mit so einem Ding hier wirst du in Zukunft deine Schlaege bekommen. Und wie sich das anfuehlt, wirst du jetzt erleben. Du kriegst drei Stueck. Bueck' dich !"

„Vati, neeeeiiin !!", schrie Michael auf und begann schon wieder zu heulen.

„Wenn du nicht sofort gehorchst, kriegst du die doppelte Ration!"

Diese Worte bewegten den Jungen, sich in sein Schicksal zu ergeben.

„Haende an die Knoechel!"

Schulze liess den Stock ein paar mal probeweise durch die Luft zischen; schliesslich hatte er noch nie eine Tracht mit diesem Instrument verabreicht. Dann stellte er sich seitlich hinter den heulenden Bengel und nahm Mass.

SSSSSST, ZACK!

„Auuuhuuuuua !!!"

Michael kam sofort hoch, nach dem das duenne Rohr quer ueber beide Backen gesaust war. Verzweifelt griff er mit beiden Haenden nach hinten und rieb wie wild ueber die gestriemte Strafflaeche.

„Bueck' dich, aber sofort !!"

„Bitte Vati, ich bin jetzt auch immer ganz artig", versprach der Junge heulend, „bitteeeee !!"

„Ich habe gesagt: bueck' dich ! Und wehe dir, du bleibst diesmal nicht unten, Bengel !!"

Inzwischen hatte auch Frank zu weinen begonnen. Er schniefte vor sich hin und rieb sich die Traenen aus den Augen. Das hier war zu viel fuer ihn; schliesslich verehrte er seinen grossen Bruder. Und nun musste der Elfjaehrige mit ansehen, wie Michi von ihrem Vater auf diese ruede Weise zurecht gestutzt wurde. Schon zischte der Stock mit grosser Wucht zum zweiten Mal auf die gewoelbten Hinterbacken, und die naechste Strieme bluehte unterhalb der ersten auf.

„Ouuuuuuuuuuuuhhhhh!!!"

Die Haende schossen sofort wieder nach hinten, doch diesmal schaffte Michael es irgendwie, in der gebueckten Stellung zu bleiben. Die Schlafanzughose hatte sich inzwischen laengst um seine Fuesse gewickelt.

„Haende weg!"

Gesagt, getan.

SSSSSSSSSSST, ZACK!!!

„Ouhuuuuuu, aua, auaaaah!!!"

Dieser Brenner war genau zwischen Po und Oberschenkeln gelandet, also auf jener Flaeche, die man gewoehnlich zum Sitzen benutzt.

„So, mein Lieber, jetzt weisst du, wie sich ein Rohrstock anfuehlt", konstatierte Vater Schulze, „merk' es dir gut, mein Sohn, sehr gut, denn sonst wirst du ihn in Zukunft noch oefter zu spueren kriegen. Und dann bleibt es nicht bei drei Hieben, verlass' dich drauf!"

Michael kam hoch und rieb sich eifrg ueber die gezuechtigten Backen. Immer noch liefen dicke Traenen ueber sein puterrotes Gesicht. Schliesslich wurde er sich seiner Nacktheit bewusst und zog die Schlafanzughose wieder hoch.

„Und du", wandte sich Schulze an Frank, „hast hoffentlich sehr gut aufgepasst. Denn fuer dich gilt das Gleiche wie fuer deinen Bruder. Ich hau' euch den Hintern voll, wenn ihr nicht spurt. In Zukunft will ich zwei hoefliche, freundliche, artige Soehne erleben, und zwar sowohl zu Hause als auch an jedem anderen Ort. Habt ihr mich verstanden?"

„Ja, Vati!", ertoente es synchron.

„Gut. Jetzt macht ihr eure Morgenwaesche, und in einer Viertelstunde wird gefruehstueckt. Danach helft ihr mir beide, den Schuppen aufzuraeumen, und wenn ihr dabei gut mit anpackt, duerft ihr heute Nachmittag vielleicht noch zum Baden an den See. Ab durch die Mitte!"

Peter Schulze schloss die Schlafzimmertuer auf, und als die Jungs eilig den Raum verliessen, gab er Frank mit der Hand spontan einen ordentlichen Klaps auf die Unterhose.

„Auaa!"

„Was sagt man da?", fragte Schulze laechelnd.

Der Junge blieb stehen und ueberlegte. Dann stahl sich ein verlegenes Grinsen auf sein huebsches Gesicht:

„Danke, Vati!"

Peter Schulze strich seinem Juengsten ueber den verwuschelten Haarschopf.

„Na also, es geht doch!"

Tiefe Zuneigung wallte in ihm auf und ein erhebendes Gefuehl, dass im Hause Schulze nun alles wieder seine Ordnung hatte.


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