Zwei Söhne Teil 14 - 16


by Erzähler <Erzhel@gmx.de>

Zum besseren Verstehen der Geschichte lesen sie zuerst bitte die vorherigen Folgen.

Auch hier muss ich darauf aufmerksam machen, dass auf Grund der Gesetze, dieses Maerchen nur fuer Erwachsene bestimmt ist. Ich freue mich ueber jede Anregung und positive, aber auch kritische Bemerkungen. Ohne die Zustimmung des Autors darf die Geschichte nicht an anderen Stellen veroeffentlicht werden.

14. Der Lebensretter

Einige Tage spaeter, Thimmy spuerte immer noch sein wundes Hinterteil, war er mit seinem Bruder in einem nahegelegenen Waeldchen am Spielen. Das Wetter war zur Zeit sehr wechselhaft, von den grossen Schneemassen war bald nichts mehr zu sehen, die Temperaturen waren etwas unter der Frostgrenze und es war feucht. Da hoerten sie laute Schreie: "Hilfe,... Hilfe ich kann mich... nicht festhalten,... Hilfe ich,... ich.. ertrinke, Hilfe, Hiiielfeee."

Micha stiess seinen Bruder an: "Das kommt drueben von dem kleinen Teich, los komm!" Damit schoss er auch schon los, so das Thimmy Muehe hatte mitzukommen. An dem Gewaesser angekommen, streckte Micha die Hand aus und rief: "Da, da ist jemand ins Eis eingebrochen. Thimmy, lauf zum naechsten Haus, ich glaube da hinter der Biegung ist das naechste, sag was los und man soll die Feuerwehr holen. Ich will sehen, ob ich ihn rausziehen kann."

Thimmy sagte: "Aber..., aber du willst doch..., nicht..."

Micha sagte: "Ich muss es versuchen, los, schiess los und lauf so schnell wie du kannst. Wenn die Feuerwehr kommt, zeigst du denen wie sie hierher kommen koennen. Jetzt ab!" Timmy dueste los als ginge es um sein eigenes Leben. Micha dachte kurz nach: >rausziehen ist gut, aber wie, das verflixte Eis ist so verdammt duenn.< Dann erinnerte er sich, was er mal im Fernsehen gesehen hatte. Er legte sich vorsichtig lang auf das Eis und robbte langsam vorwaerts. Das Eis knarrte und knirschte bei jeder Bewegung. >Aber ich kann den doch nicht einfach ertrinken lassen. Es muss gehen, Lieber Gott hilf mir bitte.> Allmaehlich konnte er den Kopf eines Jungen erkennen, vielleicht etwas juenger wie Thimmy, und die Hilfeschreie drangen immer lauter an sein Ohr. Er redete auf den Jungen ein und rief: "Verhalte dich so ruhig wie moeglich, ich bin gleich da und helfe dir, keine Angst."

Thimmy war unterdessen an dem kleinen Haeuschen angekommen, er drueckte mit dem Finger auf die einzige Klingel und liess nicht los. Thimmy glaubte schon, dass keiner da waere und sah sich suchend nach einem anderen Haus um. Als er schon aufgeben wollte wurde endlich die Tuer geoeffnet. Ein aelterer Herr im Rollstuhl sah ihn zornig an. Timmy liess ihn aber gar nicht zu Wort kommen und keuchte: "Rufen sie bitte schnell Hilfe, dort in dem Teich ertrinkt jemand."

Der Zorn auf dem Gesicht des Mannes verflog sofort und geschickt drehte er seinen Rollstuhl herum und rollte den Korridor entlang. Er rief nur: "Komm mit!" Eilig waehlte er die 112 erklaerte kurz den Sachverhalt und bestellte die Hilfe an eine Weggabelung. Dann drehte er sich zu Thimmy herum, und sagte wieder schnell: "Komm mit!" An der Haustuer wies er mit einem Finger hinaus und sagte: "Dort wird gleich die Hilfe eintreffen, stell dich da hin und sage den Leuten genau, wo sie hinmuessen."

Der Mann hatte noch nicht ganz ausgeredet, als Thimmy auch schon wieder davon spurtete. Micha war unterdessen bis auf einen halben Meter an den Jungen herangerobbt, als das duenne Eis an dem sich der Junge verzweifelt festklammerte brach. Der entsetzliche Schrei des Jungen wurde erstickt, als sein Kopf unter Wasser geriet. Jetzt gab es kein Überlegen mehr von Micha. Damit sie ihn nicht hinderte, zog er seine dicke Jacke aus und liess sich in das Wasser sinken. Er konnte unter Wasser kaum etwas sehen, tauchte hinab und tastete den Boden ab. Zum Glueck war der Teich nicht allzu tief. Er musste erst wieder hoch, um seine Lungen voll Luft zu pumpen. Das Loch in der Eisdecke war jedenfalls gut zu erkennen. Wieder tauchte er hinab, aber wieder ohne Erfolg. Die eisige Kaelte durchflutete seinen Koerper und er hatte schon das Gefuehl sich nicht mehr ruehren zu koennen. Noch mal tastete er den Boden ab, und da..., da hatte er Stoff zwischen seinen Fingern.

Er tastete sich weiter vor, bis er den Kragen der Jacke zu fassen bekam. Er verkrallte seine Finger in den Stoff und mit einer uebermenschlichen Anstrengung gelang es ihm, mit dem leblosen Jungen aufzusteigen. Erschoepft saugte er die Luft ein und hielt den Kopf des Jungen ueber Wasser. Aber er schien nicht mehr zu atmen. Er sammelte noch mal alle Kraftreserven, die in seinem Koerper steckten und drueckte nach und nach den Jungen auf das bruechige Eis. Jetzt musste er aber noch herauskommen. Er versuchte es an der gegenueber liegenden Seite, wo er den Jungen hingeschoben hatte. Er wollte diese Flaeche nicht auch noch mit seinem Gewicht belasten.

Es knirschte und knarrte zwar furchterregend, aber ruhig und besonnen konnte er sich aus dem Wasser hieven. Er war auf der Seite gelandet, wo seine dicke Jacke lag. Da kam ihm eine Idee. Er robbte auf die andere Seite zu dem Jungen, breitete die Jacke auseinander und rollte den Jungen darauf. Jetzt robbte er vorsichtig ans Ufer und zog an der Jacke den Jungen hinter sich her. Endlich hatte er das Ufer erreicht, obwohl er sehr vorsichtig gewesen war, hatte das Ganze nicht sehr lange gedauert. In weiter Ferne hoerte er die Alarmsignale der Rettungswagen.

Das war zu dem Zeitpunkt, als der erste dieser Wagen an der Weggabelung hielt, Thimmy hineinstieg und den Weg zu dem Teich angab. Micha hatte nur kurz tief durchgeatmet und beugte sich ueber den Koerper des Jungen. Da er keine Atmung feststellte, erinnerte er sich an den 'Erste-Hilfe-Kurs, den er zusammen mit einem Mofafuehrerschein an der Schule absolviert hatte. >Hoffentlich mache ich alles richtig, aber der Kleine darf nicht sterben,< waren seine Gedanken, als er sich ueber den Jungen beugte und mit der 'Mund-zu-Nase-Beatmung' und der Herzmassage begann. Immer wieder stiess er dem Jungen kraeftig seinen Atem ein und glaubte jeden Augenblick nicht mehr weitermachen zu koennen. Es war eine uebermenschliche Anstrengung, die auch dazu fuehrte, dass es Micha schwarz vor Augen wurde und er ueber dem Koerper des Jungen zusammenbrach.

In diesem Augenblick bog das erste Rettungsfahrzeug um die Ecke und Thimmy schrie: "Er hat ihn rausgeholt, aber... was ist... was ist mit Micha?"

Genau wie die Sanitaeter riss er die Wagentuer auf und stuerzte zu seinem Bruder. Schnell waren hilfreiche Haende da, draengten Thimmy zwar zur Seite, kuemmerten sich dann aber fachgerecht um die beiden Verletzten. Schnell wurden sie beide mit Sauerstoff versorgt und aehnliches, auf Tragen gepackt und in die Krankenwagen verfrachtet. Thimmy bekam gar nicht mit, wie auch er hinten in den Wagen gesetzt wurde, in dem Micha lag. So schnell es ging fuhren die Fahrer die Fahrzeuge zum naechsten Krankenhaus. Als Thimmy seinen Bruder dort liegen sah, fing er an zu weinen. Ein Sanitaeter troestete ihn und erklaerte, dass alles in Ordnung sei. Im Krankenhaus wurden sie schon erwartet, die Verletzten wurden behandelt und Thimmy von einem Pfleger an die Seite genommen. Thimmy beantwortete die ersten Fragen des Pflegers. Dieser bat Thimmy darum, ihm sein Handy zu geben. Er wollte Thimmys und Michas Vater verstaendigen, denn Thimmy weinte immer noch in der Sorge um seinen Bruder. Thimmy gab auch bereitwillig Auskunft und der Pfleger rief Herrn Aster an.

Herr Aster war in seinem Arbeitszimmer, als ihn der Anruf erreichte. Trotz der beruhigenden Worte, die er hoerte, wurde sein Gesicht weiss wie ein Laken. Nach dem Telefonat stuerzte er hinaus, sprang in seinen Wagen und fuhr zum Krankenhaus. Hier nahmen ihn der Pfleger und Thimmy, der sich etwas beruhigt hatte in Empfang. Der Pfleger sagte: "Herr Aster, ich war gerade im Behandlungsraum. Sie brauchen sich keine Sorgen um ihren Sohn machen. Er ist wohl durch die allzu grosse Anstrengung bei der Rettung des anderen Jungen zusammengebrochen. Aber es besteht fuer keinen der Beiden noch Lebensgefahr. Gleich koennen wir ihren Sohn schon auf die Station bringen. Warten sie bitte hier."

In der kurzen Wartezeit erzaehlte Thimmy, der fest von seinem Vati in die Arme geschlossen wurde, zuerst einmal das, was er ueber die ganze Sache wusste. Dann wurde das Bett mit Micha hinausgeschoben. Micha oeffnete ganz kurz die Augen und hauchte: "Vati." Dieser begleitete zusammen mit Thimmy den Transport auf die normale Station. Kurze Zeit spaeter kam ein Arzt ins Zimmer und erklaerte: "Ihr Sohn hat eine hochgradige Unterkuehlung und einen totalen physischen Zusammenbruch. Ob er auch, was wahrscheinlich ist, eine Lungenentzuendung hat, werden wir in den naechsten Stunden feststellen. Er wird die naechste Zeit auch noch nicht ansprechbar sein, aber machen sie sich keine Sorgen."

Die Tuer wurde geoeffnet und der andere Junge wurde in seinem Bett hineingeschoben. Dazu erklaerte der Arzt: "Auch dieser Junge, den wir noch nicht kennen, wird ueberleben. Wir wissen noch nicht genau, was sich dort alles zugetragen hat. Da werden wir warten muessen, bis einer ansprechbar ist. Aber es sieht so aus, nachdem was wir bisher wissen, dass ihr Sohn bei der Rettung des anderen auch mit im Wasser gewesen sein muss, und das er ihn bis zu seinem Zusammenbruch beatmet hat. Das hat dem Kleinen vermutlich das Leben gerettet."

Herr Aster stellte noch einige Fragen, fuhr dann aber mit Thimmy wieder nach Hause. Aber keinesfalls um dort zu bleiben, sondern er ass mit Thimmy Abendbrot, ermahnte Thimmy, dass er puenktlich ins Bett gehen solle, packte ein paar Sachen fuer Micha ein und fuhr wieder ins Krankenhaus zurueck. Dort setzte er sich neben Michas Bett und hielt ihm die Hand. Zwischenzeitlich hatte man auch die Eltern des anderen Jungen ausfindig gemacht, die kurze Zeit spaeter kamen.

Der Mann stellte sich mit 'Kraber' vor und man einigte sich darauf abwechselnd im Zimmer der Jungen zu warten. So konnten immer 2 von Ihnen einen Kaffee trinken gehen und sich erholen. Die erste 'Wache' uebernahm Frau Kraber und die Maenner gingen in die Cafeteria. Herr Kraber eroeffnete das Gespraech: "Und ich hab dem Rainer ausdruecklich verboten auf das Eis zu gehen, warum hat er nicht auf mich gehoert."

Herr Aster sagte: "Ja so ist das nun mal mit unseren Jungs, aber wenn wir doch ehrlich sind, wir haben doch auch nicht immer das getan, was uns die Eltern sagten." Herr Kraber sagte: "Wir haben dann auch immer ganz schoen dafuer bezahlen muessen, wenigstens bei mir war es so, dass ich dann lange Zeit nicht mehr sitzen konnte. Aber ich denke, wenn mein Filius erst mal wieder richtig gesund ist, wird er auch einige Sitzprobleme bekommen, oder was meinen sie, sollte ich tun?"

Herr Aster stimmte zu: "Ich denke, man soll Kinder nicht wegen jeder Kleinigkeit schlagen, wie es bei uns noch ueblich war. Zum Beispiel fuer schlechte Noten, oder wenn wir unsere Arbeiten im Haushalt mal nur widerwillig gemacht haben und solche Dinge. Dafuer gibt es Strafen, die auch sehr hart sein koennen. Aber wenn ein Kind sich selbst oder andere in Gefahr bringt, halte ich es auch fuer angebracht, mal den Stock zu nehmen."

Lange erzaehlte er noch von Thimmy und Micha, wobei er besonders erwaehnte, dass sie ihn sogar mal um Schlaege gebeten hatten, um ihr Gewissen zu beruhigen und um Schuldgefuehle loszuwerden. Herr Aster sah auf die Uhr und sagte: "Jetzt werde ich mal ihre Frau abloesen."

Herr Kraber sagte: "So in zwei Stunden loese ich sie ab."

Herr Aster ging wieder in das Krankenzimmer der beiden Jungen, wo er auch die Nachtschwester antraf. Diese wollte zwar ihn und Frau Kraber davon abhalten, weiter an den Betten der Jungen zu wachen, aber keiner liess sich davon abbringen. Herr Aster sagte: "Ich will wenigstens dasein, wenn mein Sohn aufwacht."

Frau Kraber nickte bestaetigend. Herr Aster setzte sich dann in den bequemen Stuhl, den sie zwischen die beiden Betten geschoben hatten. So hatte er sowohl Micha als auch Rainer im Auge. Nach ungefaehr einer Stunde begann Rainer unruhig zu werden, und stoehnte kraechzend: "Mutti, Vati."

Herr Aster stand auf und strich dem Jungen, der jetzt die Augen oeffnete und verwirrt um sich schaute, ueber das blonde lockige Haar und sagte: "Ich hole deine Eltern, kleinen Moment."

Da die Cafeteria jetzt geschlossen hatte, sassen die Krabers im Aufenthaltsraum der Station. Frau Kraber schien etwas eingeschlafen zu sein und Herr Kraber blaetterte in der Zeitung. Als Herr Aster aber leise mit dem anderen Vater fluesterte, war auch Frau Kraber sofort wieder hellwach. Beide folgten jetzt Herrn Aster in das Krankenzimmer. Nachdem Rainer ausgiebig von seinen Eltern gedrueckt und gekuesste worden war, erzaehlte er leise stoehnend und mit noch kraechzender Stimme von seinem schlimmen Erlebnis. Er endete: "Dann kam ein Junge auf dem Bauch kriechend auf mich zu, um mir zu helfen. Aber kurz bevor er da war, brach das Eis, an dem ich mich festgehalten hatte und ab da, weiss ich gar nichts mehr."

Auch Micha wurde unruhig, oeffnete aber nicht die Augen. Herr Aster entdeckte dicke Schweissperlen auf der Stirn seines Sohnes und sah jetzt, wie Micha den Kopf hin und her warf. Seine Haende krallten sich in die Bettdecke und ganz leise war zu hoeren: "Du darfst nicht sterben, nein, du darfst nicht...".

Herr Aster stand auf und ging zum Schwesternzimmer. Die Nachtschwester kam sofort mit zu Micha, fuehlte den Puls und beobachtete noch einen kurzen Augenblick das Verhalten des Jungen. Die Fingerknoechel von Micha traten weiss hervor, so stark hatte er seine Haende in die Bettdecke gekrallt. Micha keuchte jetzt wie ein Marathonlaeufer kurz vor dem Ziel und wieder war leise zu hoeren: "...nicht sterben, nein,...".

Die Krankenschwester fluesterte Herrn Aster zu: "Ich werde den Arzt holen."

Dieser untersuchte Micha noch einmal und gab der Krankenschwester Anweisungen. Mit besorgtem Gesicht drehte sich der Arzt zu Herrn Aster und sagte: "Er liegt in einem schweren Fieberdelirium und durchlebt offensichtlich noch einmal die Rettung des anderen Kindes. Ich werde ihn an einen Tropf haengen, dann wird er bald ruhig schlafen, dass ist jetzt das beste fuer ihn. Ich werde der Schwester Anweisung geben, dass sie alle 10 Minuten nach ihm sehen soll. Sie koennen aber wirklich unbesorgt nach Hause fahren, er wird bis morgen frueh fest schlafen, und sie koennen nichts fuer ihn tun."

Zwischenzeitlich kam die Krankenschwester mit einer waessrigen Loesung und mehreren Spritzen wieder. Sie gab dem Arzt auch ein Blatt Papier mit den Worten: "Die Laborergebnisse sind auch gerade gekommen."

Der Arzt studierte die Ergebnisse und sein Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur besorgter. Er sagte: "Wie ich schon vermutet habe, hat er auch eine schwere Lungenentzuendung."

Der Doktor legte dann einen Zugang in Michas Vene und verband damit den Tropf. In die Loesung gab er den Inhalt mehrerer Spritzen. Der Arzt gab dann weitere Anweisungen an die Krankenschwester, untersuchte dann noch einmal Rainer, mit dessen Gesundheitszustand er offensichtlich besser zufrieden war. Er sagte dann, dass er in 30 Minuten noch einmal wiederkommen wuerde. So lange wollte Herr Aster auf jeden Fall noch warten. Er stellte schon nach einigen Minuten fest, dass sich das Atmen von Micha normalisierte, er ruhiger wurde und sich der Krampf loeste.

Der Arzt war bei seiner naechsten Visite auch zufrieden mit Michas Zustand und so liess sich Herr Aster doch dazu ueberreden, nach Hause zu fahren. Auch die Krabers fuhren nach Hause, da auch Rainer wieder eingeschlafen war. Thimmy hatte doch sein Vater hereinkommen hoeren und er stuermte die Treppe hinunter: "Was ist mit Micha, Vati."

Sein Vati stoppte den 'Anflug' von Thimmy, indem er ihn in seinen Armen auffing und sagte, sehr diplomatisch: "Der Arzt ist jetzt sehr zufrieden mit ihm, aber es ist so erschoepft, dass er immer noch schlaeft. Und das ist auch gut so, deshalb gehst du jetzt auch wieder schoen ins Bett und ich werde auch Schlafen gehen."

Thimmy sah seinen Vati wieder mit seinem 'steinerweichenden' Blick an und sagte: "Ohne Micha kann ich aber nicht gut schlafen, Vati, darf ich bitte mit zu dir ins Bett?"

Herr Aster streichelte ihm ueber den Kopf: "Na ich denke, du wirst sonst sowieso keine Ruhe lassen. Also, ab mit dir, ich komme gleich nach."

Damit gab er Thimmy einen kleinen Klaps auf den Po. Als er merkte wie Thimmy zusammenzuckte, musste er schmunzeln. >Da spuert er also doch noch was, na hoffentlich war ihm das eine Lehre.< Es wurden jetzt harte und traenenreiche Tage fuer Thimmy und seinen Vati. Michas Zustand blieb unveraendert, er wurde hin und wieder sehr unruhig und redete auch in seinen Fiebertraeumen, wie am ersten Abend, aber er wachte nicht aus dem Koma auf. Herr Aster machte beruflich nur das notwendigste, was auch ganz gut ging, da ihm sein Freund Dieter einiges an Arbeit abnahm. Sonst war er fast immer an Michas Bett, hielt seine Hand, tupfte ihm den Schweiss von der Stirn und befeuchtete seine sproeden Lippen.

Auch die Ärzte wussten nicht mehr weiter und ein hinzugezogener Kinder - und Jugendpsychologe meinte: "Neben der Lungenentzuendung, der Unterkuehlung und dem totalen physischen Zusammenbruch, denke ich, dass sein Unterbewusstsein das Aufwachen blockiert. Wenn man es anders ausdrueckt, er hat Angst vor der Wirklichkeit, da er ja das Ergebnis seiner Anstrengungen nicht kennt. Er erinnert sich nur an seine Bemuehungen und seinen Zusammenbruch, und geht wohl davon aus, dass alles umsonst war und er den Kleinen nicht retten konnte. Wir koennen nur abwarten und muessen ihm, sobald er in einer Wachphase ist, klarmachen, dass er den Jungen gerettet hat."

So ging es jetzt schon 4 Tage. An diesem Samstagmorgen durfte Thimmy mit ins Krankenhaus fahren. Kurz vorher fragte Thimmy: "Es kann doch bestimmt nicht schaden, wenn ich Michas tragbaren CD-Spieler mitnehme. Vielleicht wird er wach, wenn er ueber die Kopfhoerer seine Lieblingsmusik hoert?"

Herr Aster hatte zwar nicht grosse Hoffnung, sagte aber: "Wir koennen es ja versuchen, aber wir werden vorher den Arzt fragen. Ich denke aber auch, dass es ihm in keinem Fall schaden kann."

Thimmy holte schnell die Sachen und dann ging es wieder los, Richtung Krankenhaus. Da der Arzt auch nichts gegen Thimmys Vorschlag einzuwenden hatte, setzte Thimmy seinem Bruder vorsichtig die Kopfhoerer auf und spielte Michas Lieblings-CD ab. Rainer, dem geretteten Jungen, ging es von Tag zu Tag besser, obwohl er laenger in dem eisigen Wasser gewesen war. Heute durfte er sogar das erste Mal aufstehen und seine Eltern hatten ihm wohl das erzaehlt, was bisher ueber seine Rettung bekannt war.

Er kam auch zu Michas Bett, sah beschaemt zu Boden und immer noch etwas kraechzend sagte er, indem er mit dem Finger auf Micha zeigte: "Das habe..., habe ich bestimmt..., ganz bestimmt nicht gewollt... " Traenen rannen ueber sein Gesicht und er drehte sich dann zu Thimmy und sprach weiter: "Und danke..., danke das du so schnell gelaufen bist..., und Hilfe geholt hast, sonst waere ich..., ich jetzt ganz bestimmt... tot."

Thimmy wurde rot, auch gerade deshalb, weil die Eltern von Rainer auch im Zimmer waren. Verlegen winkte er ab und sagte: "Ist schon Ok, ich glaube du haettest das auch gemacht, wenn ich in das Eis eingebrochen waere."

Schon etwas erleichtert ging Rainer wieder zurueck zu seinem Bett. Herr Aster sagte Thimmy jetzt, dass er noch einmal mit dem Arzt sprechen wolle und er hier bleiben solle. Schon zum dritten Mal liess Thimmy die CD abspielen und nahm die Hand seines Bruders. Immer wieder sagte er: "Micha, werde doch wach, Micha ohne dich ist es gar nicht schoen, werde doch bitte wach, ich hab dich doch so doll lieb."

Und da..., da, tatsaechlich schlug Micha die Augen auf und sah seinem Bruder verwirrt ins Gesicht. "Thimmy"..., keuchte er und schloss wieder die Augen.

Sein Bruder fasste seine Hand staerker und sagte erloest und eindringlich: "Micha, Micha, du hast den Kleinen gerettet, er liegt hier neben dir. Micha wach auf, bitte, bitte Micha wach auf."

Wie in Zeitlupe machte Micha seine Augen auf und Thimmy hoerte ueber die sproeden Lippen die Frage: "Gerettet?..., wie denn?..., wirklich?..., tatsaechlich?"

"Ja, Micha, ich beluege dich doch nicht. Ehrenwort," sagte Thimmy.

Zu diesem Zeitpunkt kam Herr Aster mit dem Arzt herein, der Micha jetzt untersuchen wollte. Er sah die offenen Augen seines Jungen und stuerzte an das Bett. Er kuesste vorsichtig Michas Stirn und konnte nur sagen: "Micha, endlich...".

Der Arzt untersuchte Micha jetzt und Micha konnte auch Auskunft auf seine Fragen geben. Dann konnte Micha auch endlich aktiv versorgt werden. Die quaelende Zeit des Wartens war vorbei. Herr Aster draengte Micha nicht, denn er merkte, dass ihm das Sprechen noch sehr schwer fiel. Neben grossem Durst, hatte Micha am Mittag sogar etwas Hunger und bekam eine kraeftige Suppe. Mit jeder Minute schien es ihm besser zu gehen und er erzaehlte nach und nach den Verlauf der Rettungstat, bis zu seinem Zusammenbruch.

Dann kam Rainer wieder aus seinem Bett gekrabbelt, fasste die Hand von Micha und sagte, wobei ihm wieder die Traenen ueber das Gesicht rannen: "Ich bin der Rainer, mich hast du aus dem Teich gezogen, ich..., ich danke dir dafuer..., und es tut mir leid, dass es dir jetzt so schlecht geht. Hoffentlich wirst du bald wieder gesund."

"Ach ist schon gut, du siehst doch, dass es mir jetzt schon ganz gut geht, und ich konnte dich da doch nicht haengen lassen," beruhigte Micha den Kleinen.

Herr Aster mischte sich jetzt ein: "Durch das schlimme Erlebnis, wirst du auch wohl immer daran erinnert werden, und so einen Bloedsinn nicht noch mal machen."

Der Junge schluchzte: "Ganz bestimmt werde ich das nicht noch mal machen. Ich denke auch, mein Vati wird mich noch zusaetzlich daran erinnern," fuegte er noch an, wobei seine Haende schon an den Po griffen.

Herr Aster goennte sich jetzt erst mal ein Kaffeepause und liess die 3 Jungen allein im Krankenzimmer. Als er eine halbe Stunde spaeter wieder das Zimmer betrat, hatten die Jungen die Kopfhoerer von Micha abgestoepselt, so dass sie alle die Musik hoeren konnten. Rainer und Thimmy sassen bei Micha mit auf dem Bett und die 3 unterhielten sich angeregt. Sie hatten inzwischen festgestellt, dass sie gar nicht so weit voneinander entfernt wohnten, Rainer aber auf eine Schule ging, die etwas naeher fuer ihn war. Somit hatten sie sich vor dem Unfall nicht gekannt.

Herr Aster hatte noch einmal mit einem der Ärzte gesprochen, und dieser meinte: "Wenn Michas Gesundung jetzt weiter solche Fortschritte macht wie heute, denke ich, dass wir ihn am Donnerstag entlassen koennen. Die letzte Entscheidung darueber wird der Professor bei seiner Chefvisite am Mittwochmittag treffen."

Micha hatte inzwischen realisiert, dass er mehrere Tage im Koma gelegen hatte und jetzt fiel ihm siedensheiss etwas ein, worueber er auch sofort mit seinem Vati sprach: "Mensch Vati, jetzt schaffe ich es doch gar nicht mehr, meine Geburtstagsparty fuer den naechsten Freitag vorzubereiten."

Sein Vati lachte: "Micha, es gefaellt mir sehr gut, dass du schon wieder an die Zukunft denkst. Ich glaube aber, du traust deinem Vati wohl nicht zu, fuer dich etwas zu organisieren, und Thimmy ist doch auch noch da. Sobald du dir das zutraust, solltest du hier vielleicht mal aufschreiben, wie du dir deine Party wuenscht. Einmal so, wie es dein groesster Wunsch waere, und einmal wie du es fuer realisierbar haeltst."

Thimmy war sofort begeistert und sagte: "Schreiben brauchst du gar nicht, ich schreibe alles auf, was du mir sagst. Fangen wir doch gleich an!"

"Dann kann ich euch ja eine Weile allein lassen, denn ich habe auch noch einiges zu tun. Macht aber nicht ganz so grossen Laerm. Bedenkt immer, dass ihr in einem Krankenhaus seid", sagte Herr Aster und ging hinaus.

15. Michas Geburtstag

Im Krankenzimmer von Micha ging es bald zu wie in einem Managerbuero. Micha war etwas traurig darueber, dass er in der kalten Jahreszeit geboren wurde. Er haette gerne so eine 'Openairfete' veranstaltet, wie Thimmy bei seinem Geburtstag. Also entwickelten sie zwei Plaene. Der eine Plan war eine Riesenparty mit vielen Gaesten, der andere erschien Micha jedoch realistischer. Er wollte weniger Gaeste einladen und in Thimmys und seinem Zimmer feiern, wobei sie einige Moebel umruecken mussten und den Korridor miteinbeziehen wollten. Fuer beide Moeglichkeiten erstellten sie aber eine Gaesteliste. Nachdem Herr Aster am Abend zurueckgekommen war, blieb er noch eine Weile und fuhr dann mit Thimmy nach Hause. Unterwegs erlaeuterte Thimmy ihm schon die Ergebnisse der Planungen.

Beim Abendessen sagte Herr Aster mit einer Verschwoerermine zu Thimmy: "Ich hab da eine Idee: Wir lassen Micha in dem Glauben, dass wir die 'kleine Party' vorbereiten, aber wir planen die 'Grosse', und feiern diese hier unten im Wohnzimmer und Flur. Damit er nicht am Freitag beginnt bei euch im Zimmer alles umzuraeumen, werden wir ihm sagen, dass viele der Gaeste, die er zu seiner 'kleinen Party' einladen will, am Freitag keine Zeit haetten und wir somit die Party auf Samstag verlegen wuerden. Am Freitag musst du dann dafuer sorgen, dass er abgelenkt wird, und von den Vorbereitungen hier unten nichts mitbekommt."

Thimmy war begeistert und begann nach dem Essen sofort die Einladungen am Computer zu erstellen. Micha erzaehlten sie dann in den naechsten Tagen, wie weit die Vorbereitungen zu seiner kleinen Feier fortgeschritten waren. Es gab eine Menge zu tun, da alles so abgestimmt sein musste, dass Micha, wenn er am Donnerstag nach Hause kaeme nichts von den anderen Vorbereitungen mitbekam. Nachdem auch der Professor zugestimmt hatte, wurde Micha dann am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen. Rainer, dessen Gesundung in der ersten Zeit schneller verlief wie bei Micha, hatte einen kleinen Rueckfall erlitten und musste noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Thimmy versprach ihm aber, dass er ihn besuchen wuerde und das er auch gerne spaeter mit ihm spielen wollte.

Als Micha wieder in sein und Thimmys Zimmer kam wartete eine Überraschung auf ihn. Er fand auf seinem Schreibtisch viele Zeitungsausschnitte, die von seiner grossen Rettungstat berichtet hatten, einige sogar mit einem Foto von ihm, dass sein Vater den Zeitungen zur Verfuegung gestellt hatte. Natuerlich war er stolz ueber diese Berichte, sagte aber spaeter, als sie alle drei beim Essen waren: "Ich verstehe gar nicht, warum die Zeitungen da so viel Wind drueber machen, nur weil ich den Kleinen da rausgeholt habe. Ich denke, es haette doch wohl jeder so gehandelt. Der grosse Vorteil war, dass ich in der Schule schon den Erste-Hilfe-Kurs zusammen mit dem Mofafuehrerschein gemacht habe. Aber den letzteren werde ich wohl erst noch nicht brauchen", fuegte er traurig an.

Denn eine Mofa zu besitzen, konnte er sich gar nicht vorstellen. An seinem Geburtstagsmorgen war Micha doch etwas aufgeregt, wenn auch seine kleine Feier erst morgen sein sollte. Frueher wie die anderen beiden war er schon angezogen und wollte schon damit beginnen das Fruehstueck vorzubereiten. Aber auch Herr Aster kam schon fertig angezogen die Treppe hinunter. Als er Micha durch den Tuerspalt in der Kueche sah, schlich er durch den Hintereingang nach draussen und ging zu dem kleinen Schuppen. Er rief von dort: "Micha, kommst du bitte mal und hilfst mir!"

Micha konnte zuerst nicht lokalisieren, von wo der Ruf kam. Dann sah er aber seinen Vati am Schuppen, der mit der Hand winkte. >Was will Vati denn schon so frueh im Schuppen,< dachte er, ging dann aber hinaus und betrat den Schuppen. Vati umarmte ihn, drueckte ihn und sagte: "Guten Morgen, Micha, herzlichen Glueckwunsch zu deinem Geburtstag, und hier", damit zog er ein grosses Tuch zur Seite, "ist dein Geschenk."

Micha glaubte zu traeumen, da stand eine Nigelnagelneue Mofa, und das Chrom blitzte ihn an. Sein Mund blieb offen stehen und er konnte zuerst gar nichts sagen. Dann aber stiess er einen Freudenschrei aus, der bestimmt alle Nachbarn, die noch in den Betten schlummerten, aus dem Schlaf riss. Er stammelte: "Aber Vati..., dass ist doch..., dass ist doch viel zu...".

Herr Aster nahm Micha noch mal in die Arme und sagte: "Ich weiss doch wie sehr du dir eine Mofa gewuenscht hast, auch wenn du es mir nicht gesagt hast. Und fuer dich mein Lieber, ist mir nichts zu teuer. Oder willst du das Mofa etwa nicht mehr," fragte er schmunzelnd.

Micha kraechzte: "Doch, doch..., aber..."

"Nun lass mal dein 'aber' und schau sie dir erst mal naeher an", sagte Herr Aster und ging hinaus. In der Kueche traf er dann die weiteren Vorbereitungen fuer das Fruehstueck.

Kurze Zeit spaeter kam Micha herein, hatte etwas beschaemt seinen Kopf gesenkt und sagte: "Entschuldige, Vati, ich war so durcheinander, dass ich mich gar nicht mal bedankt habe."

Er umarmte seinen Vati gab ihm mehrere Kuesse und sagte immer wieder: "Danke Vati, danke Vati das ist so ein tolles Geschenk, was ich aber gar nicht verdient habe, wenn ich an die Sache in der Brauerei denke."

Sein Vati fasste ihn an die Schultern und sah ihn in die Augen, wobei er fragte: "Welche Sache in der Brauerei?"

Micha war so gluecklich, dass er seinen Vati noch mal fest an sich drueckte. Es war einfach toll, fuer Vati war die Angelegenheit erledigt und er wollte davon nichts mehr hoeren. Micha liefen jetzt sogar ein paar Traenen des Gluecks ueber das Gesicht. Sein Vati loeste jetzt die Umarmung, setzte sich und sagte: "Micha, setze dich auch hierhin, denn das Geschenk gibt's nur unter ein paar Bedingungen. Ich moechte, dass du beim Fahren immer die gesetzlichen Vorschriften beachtest. Ich denke, die wirst du kennen. Dazu gehoert ruecksichtsvolles Fahren im Strassenverkehr. Du faehrst auch nicht bei Schnee und Glatteis mit dem Mofa. Das verbiete ich dir nicht, um dich zu aergern, sondern weil ich dich sehr lieb habe und ich nicht moechte, dass du dich verletzt. Auch deine erste Probefahrt wirst du noch etwas verschieben muessen. Erstens koennen die Strassen doch noch teilweise glatt sein, und zweitens solltest du dich auch noch etwas schonen."

Micha sah seinen Vati fest in die Augen und sagte ernsthaft: "Ist o. k. Vati, und nochmal, Danke."

Sie wollten gerade mit dem Fruehstueck beginnen, als auch Thimmy hereinkam, der durch den Freudenschrei seines Bruders beinahe aus dem Bett gefallen war. Er sauste auf seinen Bruder los, umarmte ihn und sagte: "Micha, herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag." Nachdem er die Umarmung geloest hatte, ging er zur Tuer griff um die Ecke und kam mit einem schoen eingepacktem Geschenk wieder auf seinen Bruder zu: "Und das ist mein Geschenk fuer dich."

Er gab seinem Bruder ein Paket, dass so gross war, wie ein Kuerbis. Micha fetzte das Papier ab und ein toller Sturzhelm leuchtete ihn an. Er sah seinen Bruder erstaunt an und sagte: "Danke Thimmy, danke, danke. Aber dann..., dann hast du die ganze Zeit gewusst, was ich von Vati bekomme?"

Thimmy nickte heftig mit dem Kopf und dachte: >Und ich weiss noch einiges, warte nur ab.< Er erklaerte dann stolz: "Und ich habe nichts verraten. Und, Micha, setze den immer auf, wenn du losduest."

Herr Aster sagte dazu: "Das ist eine weitere Bedingung fuer das Geschenk. Ich moechte dich nie, aber auch nie, und wenn es nur ein paar Meter sind, ohne den Helm fahren sehen."

Den weiteren Tag verstand es Thimmy sehr gut, Micha so abzulenken, dass er von den weiteren Vorbereitungen im Haus nichts mitbekam. Dann kamen aber Vorbereitungen, die Micha nicht uebersehen und ueberhoeren konnte. Somit ging Herr Aster gegen 15:00h in das Zimmer der Jungen und sagte: "Micha, der Arzt im Krankenhaus hat mir auch gesagt, dass du einmal am Tag so fuer 2 Stunden an die frische Luft gehen sollst. Ich wuerde vorschlagen, du ziehst dir jetzt deine schoene warme Jacke an, bindest noch deinen dicken Schal um und gehst mit Thimmy 2 Stunden spazieren. Und du Thimmy packst dich auch schoen warm ein, denn es ist ungemuetlich, kuehles Wetter."

Dann wurde es im Hause Aster nochmal sehr hektisch, denn die Gaeste waren zu 17:00h eingeladen. Als Thimmy und Micha nach 2 Stunden zurueckkamen sah Micha zuerst in der Einfahrt den Wagen von Herrn Spell mit dem grossen Anhaenger, mit dem er die Musikanlage zu Partys brachte. Micha dachte: >Ob Herr Spell kurzfristig die Anlage fuer eine Party vermieten konnte, und er mich wieder als Discjockey braucht? Hoffentlich geht das, meine Stimme ist ja noch nicht so ganz in Ordnung.< Als sie das Haus betraten, kam Herr Spell schon auf sie zu und sagte: "Hallo ihr Zwei", er gab dann Micha die Hand und sagte: "Herzlichen Glueckwunsch zu deinem Geburtstag. Ich weiss, Micha, dass du im naechsten Jahr die Schule verlaesst. Wie du mir schon mal gesagt hast, moechtest du auch nicht weiter zur Schule gehen, sondern lieber eine Ausbildung machen. Wenn du moechtest, kannst du bei mir in die Lehre gehen. Hier ist schon einmal eine Art Vorvertrag."

Damit gab er Micha ein Papier, dass in einer Klarsichthuelle steckte. Er sagte dann weiter: " Mich wuerde es freuen, wenn du bei mir eine Lehre machst, denn du hast fuer Technik die richtige Hand und auch das richtige Verstaendnis."

Micha starrte unglaeubig auf das Blatt, dann sah er wieder Herrn Spell an, der das stumme Ansehen falsch deutete und sagte: "Du musst dich natuerlich nicht sofort entscheiden."

Jetzt wurde Micha wach, er hatte schon oft an die Moeglichkeit gedacht, bei Herrn Spell eine Lehre zu machen. Aber er hatte nie den Mut, ihn danach zu fragen. Etwas war immer noch die Scham wegen dem Diebstahl vorhanden. Er sagte jetzt: "Da brauche ich gar nicht ueberlegen, ich habe schon mal daran gedacht, hatte aber wegen damals nie den Mut, sie zu fragen."

Herr Spell fasste ihn an die Schultern: "Micha, die Angelegenheit ist doch total vergessen, ich habe es dir doch schon oft gesagt. Glaube es doch endlich."

Micha sagte nur: "Danke, Herr Spell, vielen Dank. Das ist ein ueberaus grosszuegiges Geschenk, gerade wo die Lehrstellen so knapp sind. Ich nehme ihr Angebot gerne an. Vielen, vielen Dank."

"Nun," sagte Herr Spell, "ich mache das ja nicht ganz uneigennuetzig. Ich weiss, dass du mir, wie ja schon jetzt, eine grosse Hilfe sein wirst. Und damit du heute als Geburtstagskind nicht auch noch fuer die Musik sorgen musst, werde ich das heute Abend machen..., natuerlich nur wenn du moechtest."

Wieder schaute Micha dumm aus der Waesche: "Aber..., aber...".

Micha wusste gar nicht was er sagen sollte, denn die grosse Musikanlage war doch gar nicht eingeplant, und wo sollten sie denn auch damit hin, so gross war doch das gemeinsame Zimmer von Thimmy und ihm gar nicht. Und dann, 'heute Abend'?, was sollte das denn bedeuten. Da schaltete sich Herr Aster ein und sagte, indem er Micha an die Schulter fasste und zur Wohnzimmertuer schob: "Du solltest jetzt aber endlich deine Gaeste begruessen."

"Aber..., wieso..., warum..., Gaeste...? Wir feiern doch erst...", stammelte Micha verwirrt.

Herr Aster sagte nichts mehr, oeffnete die Wohnzimmertuer und schob Micha hinein. Sofort erklang ein 'Happy Birthday' von alle den Leuten, die Micha gerne zu einer grossen Party eingeladen haette. Auf einem grossen Schild stand: 'Geburtstagsfeier fuer Micha, den Lebensretter'. Micha blieb wie angewurzelt stehen und benoetigte erst einen Moment um alles zu begreifen. Dann drehte er sich zu seinem Vati um, fiel ihm um den Hals, gab ihm einen dicken Kuss und stammelte immer noch etwas verwirt: "Danke, Vati", wobei sogar eine vorwitzige Traene am Gesicht herunterlief.

Micha war egal was die anderen ueber seinen Gefuehlsausbruch dachten. Viele meinten vielleicht, dass ein 15-jaehriger nicht mehr weinen solle, und schon gar nicht, noch seinem Vater um den Hals faellt und ihm einen Kuss gibt. >Alles Quatsch<, dachte Micha, >ich kann doch ruhig zeigen, dass ich meinen Vati so lieb habe<. Dann war Micha soweit, dass er auch die Glueckwuensche seiner Freunde und Freundinnen entgegen nehmen konnte. Herr Spell begab sich hinter seine Musikanlage und schon droehnten die neuesten Hits aus den riesigen Lautsprechern. Aber auch als Micha die Glueckwuensche seiner Freunde entgegengenommen hatte, war die Gratulationskur noch nicht vorueber.

Auch viele Nachbarn kamen zum Gratulieren, denn Herr Aster hatte sie informiert, dass es heute Abend und Nacht wegen der Feier etwas lauter wurde, und Micha und Thimmy waren sehr beliebt. Aber die einzige, der das wohl missfiel, war wohl die 'Kralle', die natuerlich auch nicht zum Gratulieren erschien. Der Tag wurde einfach phantastisch. Herr Aster kuemmerte sich um die erwachsenen Gaeste, die er in sein Arbeitszimmer winkte und die dick gepolsterte Tuer schloss. Somit drang die laute Musik nicht mehr ganz so stark zu den Erwachsenen. Thimmy flitzte ueberall herum und als er mit seinem Bruder zusammentraf, drohte dieser: "Mit dir werde ich auch noch ein Huehnchen rupfen. Du hast alles gewusst, und mir nichts davon gesagt."

Thimmy sagte nur: "Überraschungen verraet man ja auch nicht, sonnst ist es ja keine Überraschung mehr".

Und Thimmy hatte heute sogar eine Premiere. Herr Spell hatte gerade die Maedchen aufgefordert, sich einen Tanzpartner auszusuchen. Da zufaellig einige Jungen am Bueffet, dass Herr Aster mit Thimmy und einigen der Maedchen zwischenzeitlich im Korridor aufgebaut hatte, oder zur Toilette waren, waren zu wenig Jungen im Wohnzimmer und eines der Maedchen kam zu ihm und forderte ihn zum Tanzen auf. Anfangs wirkte er noch etwas unbeholfen, aber das wurde schnell anders. Zum Abschluss, als Dank fuer den Tanz gab ihm das Maedchen einen Kuss auf die Wange. Thimmy war froh, dass das Licht etwas dunkel eingestellt war, denn sonst haette jeder gesehen, wie er rot bis hinter beide Ohren wurde.

Es ging schon auf 2:00h zu, als die letzten Gaeste das Haus verliessen, und nach kurzem Aufraeumen, machten sich die drei Asters erschoepft bereit fuer das Bett. Bei der 'Katzenwaesche' in dieser Nacht ueberlegte Thimmy, ob er denn die Wange, auf der er seinen ersten Kuss von einem Maedchen bekommen hatte, auch waschen sollte. Er entschied sich dagegen und legte sich uebergluecklich in sein Bett.

16. Heisse Folgen fuer kaltes Erlebnis

Fast 2 Wochen spaeter, Thimmy und Micha hatten soeben ihre Hausaufgaben fertig, klingelte es an der Haustuer. Die Jungen hoerten dann: "Hallo ihr zwei, Besuch fuer euch."

Sie eilten an die Treppe und sahen dann Rainer die Treppe hinaufkommen. "Hallo, wir hatten ja abgemacht, dass ich mich melde, wenn ich aus dem Krankenhaus entlassen, und wieder gesund bin. Am letzten Wochenende bin ich rausgekommen und heute darf ich das erste Mal raus."

Die drei begruessten sich mit grossem 'Hallo'. Im Laufe des Nachmittags fragte Thimmy dann, ob er denn seine 'Abreibung' schon bekommen haette. Ungern erinnerte sich Rainer, und so war es gewesen:

Am Samstag durfte er nach Hause. Sowohl am Sonntag als auch am Montag hatte sein Vati nichts gesagt. Da konnte Rainer es nicht laenger aushalten. Am Dienstag, also gestern, als sein Vati von der Arbeit nach Hause kam, erinnerte er sich an die Erzaehlungen von Thimmy und Micha, nahm all seinen Mut zusammen, ging zu seinem Vati und sagte: "Vati..., ich habe ja wohl ganz schoen grossen Bloedsinn gemacht, und dir... nicht gehorcht. Ich sehe ein, dass ich auch dafuer bestraft werden muss. Da das ja nun wirklich schlimm war, und ganz boese haette ausgehen koennen, ja, ich koennte sogar... tot sein, musst du mich wohl mit... dem Stock bestrafen. Kannst du das jetzt nicht machen, damit ich es hinter mir habe?"

Puh das war raus. Rainer schwitzte schon und hatte ein ganz komisches Gefuehl auf seinen Hinterbacken. Sein Vati sah ihn etwas erstaunt an und sagte: "Ja, Rainer, du hast schon recht. Ich wollte dir eigentlich noch eine Weile Zeit lassen, damit du dich von deiner Krankheit erholst, aber wenn du es gerne hinter dir haben willst, dann machen wir es heute. Am besten jetzt sofort, denn deine Mutti ist Einkaufen gefahren. Du weisst doch, dass sie nicht so gerne dabei ist, und so machen wir das dann eben unter uns zwei Maennern aus. Also, hol schon mal den Stock."

Rainer holte den Rohrstock vom Kuechenschrank, eilte zurueck ins Wohnzimmer und begann sich auszuziehen. Genau wie sonst bei solchen Anlaessen, zog er sich splitternackt aus. Als er gerade seinen Slip, als letztes Kleidungsstueck ausgezogen hatte, und wieder hoch blickte, sah er wie sein Vati seinen Lederguertel aus der Hose zog. Oh je, sollte er auch Schlaege mit dem Guertel bekommen?

Sein Vati erklaerte dann: "Du hast eben schon ganz richtig festgestellt, dass du ganz grossen Bloedsinn gemacht hast. Und wenn ich dir nicht so oft verboten haette, auf dem Eis zu spielen, wuerde die Bestrafung auch nicht so hart ausfallen. Wenn ich dir etwas verbiete, hat das auch immer seinen Grund. Also wirst du eine sehr harte Bestrafung erleben, damit sich das bei dir auch gut einpraegt und du lernst, mir zu gehorchen. Du wirst zuerst jeweils 20 Schlaege mit dem Guertel auf den Po und deine Schenkel erhalten, und dann jeweils 20 Schlaege mit dem Rohrstock auf den Po und die Oberschenkel. Also, leg dich ueber den Sessel!"

Jetzt wurde Rainer doch recht aengstlich, 20 mit dem Stock auf den Po hatte er ja schon mal erhalten, aber jetzt, jetzt 40 Schlaege und auch noch 40 auf die Oberschenkel, oh je. Gar nicht auszudenken. Aber verflixt, Vati hatte Recht, es war schon verdammt schlimm und er konnte sich gar nicht ausdenken, wenn er Mutti und Vati nie wiedergesehen haette.

Also ging er langsam aber gefasst zu dem Sessel, holte noch mal tief Luft und beugte sich hinueber. Er fuehlte sich wie ein Seeraeuber, der aufgehangen werden sollte, von denen er gerade in einem Buch gelesen hatte. Er fasste mit seinen Haenden unter die Kante des Sitzkissens und dachte, In diese Überlegungen hinein hoerte er, wie der Guertel mit einem unbekanntem Geraeusch die Luft durchschnitt. Dann kam ein Aufknall, wie ein Pistolenschuss, und Sekundenbruchteile spaeter zog sich ein gewaltiger Schmerz durch seine Hinterbacken. Rainer stiess die Luft aus und in gleichmaessigem Tempo fielen die harten Schlaege auf seinen nackten Po. Rainer wollte schon triumphieren, als beim neunzehnten Schlag ein solcher Schmerz durch seinen Koerper schoss, dass er instinktiv seine Haende nach hinten riss, um den Schmerz 'wegzureiben'.

Nachdem er sich beruhigt und seine Lage wieder eingenommen hatte, erklaerte sein Vati: "Der zaehlt nicht, also Wiederholung, 2 Extra und einer fehlt noch, also noch 4 Schlaege."

Bevor Rainer eine erste Verschnaufpause bekam, fetzten diese 4 Schlaege auch noch ueber seinen armen Po. In der Pause betastete er vorsichtig die dicken wulstigen Striemen auf seinen Hinterbacken. Das wuerde ja verflixt schlimm werden, da gleich noch 20 mit dem Stock drauf. Rainer versuchte gar nicht daran zu denken. Dann forderte sein Vati ihn wieder auf seine Lage ueber dem Sessel einzunehmen. "Und die Beine weiter auseinander," kommandierte Herr Kraber.

Und dann brach das Unheil auch ueber Rainers Oberschenkel herein. Beim vierzehnten und achtzehnten Schlag traf die Guertelspitze genau auf die Innenseite des rechten Oberschenkels und Rainers Koerper flog hoch. Somit bekam er 26 Schlaege mit dem Guertel auf seine Oberschenkel. Herr Kraber goennte seinem Sohn eine etwas laengere Pause, in der Rainer im Bad seine gemarterte Haut mit einem nassen Lappen kuehlte.

Zitternd folgte er dann wieder der Aufforderung seines Vatis und legte sich ueber den Sessel. Jetzt begannen die ersten, der wohl schlimmsten 8 Minuten in Rainers Leben. Schlag auf Schlag, im 5-Sekundentackt knallten die Rohrstockschlaege auf den schon wunden Po. Herr Kraber schlug zudem noch diagonal zu den ersten Schlaegen, was Rainer veranlasste, immer lauter zu kreischen. Aber bis zum dreizehnten Schlag konnte er wenigstens in seiner Stellung liegen bleiben. Bei diesem Schlag hatte sich die Spitze des Rohrstocks in seine linke Pohaelfte gebohrt, genau da, wo der Ansatz zu den Oberschenkeln war. Kreischend sprang er auf und fasste an die so schlimm getroffene Stelle. Obwohl Herr Kraber schon etwas Mitleid mit seinem Sohn bekam, verkuendete er: "Der wird wiederholt und 2 Extra."

Es war gut, dass Herr Kraber daran gedacht hatte, ueber das Sitzkissen des Sessels ein Handtuch zu legen, denn immer staerker tropfte ein Gemisch aus Traenen, Rotz und Schweiss darauf. Zitternd legte sich Rainer wieder ueber den Sessel und konnte bis zum neunzehnten Schlag in der Lage bleiben. Dann flogen wieder seine Haende nach hinten, genau wie auch noch beim naechsten Hieb. Somit hatte er 29 fuerchterliche Rohrstockhiebe zu den 23 Schlaegen mit dem Guertel auf seinen Po erhalten.

Mit Grauen dachte Rainer in der Verschnaufpause an die naechsten 20 Schlaege. Ihm war klar, dass er auch bei diesen mehrmals hochkommen wuerde. Aber er haemmerte sich in seinen Kopf: >Ich hab es verdient, ich hab es verdient und ich werde Vati zeigen, wie tapfer ich bin.< Mit diesen Vorsaetzen legte er sich wieder ueber den Sessel. Er fasste seine Haende ineinander und wollte so liegen bleiben, egal welche Schmerzen die Schlaege verursachten.

Es blieb aber leider bei diesem Vorsatz, denn, genau wie andere Jungen, empfand er die Schlaege auf die Oberschenkel als noch schlimmer, wie auf den Po. Zudem zeigte sein Vati auch keinerlei Ermuedungserscheinungen und schon gar kein Erbarmen. Gleichmaessig hart, wieder im 5-Sekundentakt, peitschte er die Oberschenkel seines Sohnes mit dem Rohrstock. Rainer konnte mit aeusserster Willenskraft bis zum elften Schlag in seiner Lage bleiben. Aber dieser Schlag, so dachte er, hatte ihm wohl ein Stueck Fleisch aus seinem Oberschenkel gefetzt. Ganz so schlimm war es nicht, aber die Spitze des Rohrstocks hatte sich in die empfindliche Innenseite seines rechten Oberschenkels gebohrt.

Rainer brauchte jetzt immer etwas laenger, um sich wieder zu sammeln. Aber, wie auch bei den naechsten Malen, wo er seine Stellung nicht halten konnte, legte er sich immer wieder ohne Aufforderung in die Bestrafungslage zurueck und bot seine Oberschenkel dem schrecklichen Rohrstock dar. Noch 4 Mal musste er hochkommen und hatte dann nach 15 Minuten endlich alle Schlaege bekommen. Zusammen waren dieses 35 Schlaege mit dem Rohrstock, die zu den 26 Schlaegen mit dem Guertel auf seine Oberschenkel dazugekommen waren.

Als er jetzt endlich alles ueberstanden hatte, nahm ihn sein Vati liebevoll in den Arm und sagte: "Ich hoffe mein Junge, dass du diese Bestrafung nie vergisst. Wenn sie auch sehr hart war, so war es doch wohl notwendig, um dich immer wieder daran zu erinnern, dass ich dir nicht einfach so etwas verbiete, sondern das immer ein guter Grund fuer ein Verbot vorhanden ist. Du kannst dich jetzt frisch machen und ins Bett gehen".

Rainer hatte seinen 2 neuen Kameraden ausfuehrlich ueber die Bestrafung berichtet. Thimmy fragte nach: "Du sagst, dass war gestern erst gewesen?"

Rainer nickte. "Dann wird es heute wohl immer noch fuerchterlich weh tun. Aber pass auf, ich komme gleich wieder", sagte Thimmy und sauste los.

Eine Minute spaeter kam er schon wieder angeduest und hatte die Lotion in der Hand, die sie auf ihren Hinterteilen, nach einer Tracht Pruegel, schon als reinste Wohltat empfunden hatten. Zum Glueck war die Flasche noch halb voll und Thimmy sagte: "Das besorgt unser Vati immer, wenn wir mal dran waren. Das ist grosse Klasse, wir koennen deinen Po und deine Schenkel sofort damit behandeln. Du wirst sehen, es ist ein Wundermittel fuer gluehende Popos."

"Aber dann habt ihr doch nichts mehr, und jetzt sofort hier?", wollte Rainer einwenden.

Micha lachte: "Also, wir brauchen es doch nicht und ich hoffe auch in der naechsten Zeit nicht, und wenn, wird unser Vati wohl eine neue Flasche kaufen. Er wird es uns wohl nicht uebel nehmen, wenn wir dieses hier verschenken. Und zu deiner naechsten Frage: Du brauchst dich nicht zu genieren, wir Jungen sehen doch alle gleich aus".

Die Aussicht darauf, dass sein Po gleich nicht mehr so fuerchterlich brennen wuerde, brachte Rainer dazu, jetzt doch zoegernd seine Hosen herunterzuziehen und sich aufs Bett zu legen. Fachmaennisch betrachteten die anderen beiden den verstriemten Po und die Oberschenkel. Micha pfiff durch die Zaehne und meinte anerkennend: "Dein Vati hat aber auch eine verflixt gute Handschrift."

Thimmy sagte mitleidig: "Es tut bestimmt noch doll weh, aber warte ab, gleich wird es besser."

Dann begannen Micha und Thimmy damit, die wunden Koerperteile von Rainer einzusalben. Dieser stoehnte wohlig auf und sagte: "Mensch das ist ja ein tolles Mittel, das kuehlt so herrlich. Den Namen der Lotion muss ich mir aufschreiben", lachte er, "man weiss ja nie?"

Thimmy sagte bestimmend: "Den Rest der Flasche nimmst du erst mal mit, denn nach einigen Stunden laesst die Wirkung nach, dann kannst du sofort wieder damit einreiben."

"Das ist toll, dass finde ich ganz super von euch beiden. Vielleicht kann ich mich bei euch mal revanchieren. Wenn ihr fertig seid, muss ich aber auch nach Hause, sonst wird Vati wieder boese, wenn ich nicht puenktlich bin. Dafuer bekomme ich zwar keine Schlaege, aber ich will ja auch nicht, dass noch ein Hausarrest dazukommt, jetzt gerade, wo ich wieder nach draussen darf", sagte Rainer.

Nachdem also die beiden 'Samariter' ihre Arbeit vollendet hatten, lief Rainer uebergluecklich mit der Flasche in der Tasche nach Hause. Am naechsten Nachmittag sagte Herr Aster zu Micha: "Wir hatten ja jetzt schon einige Tage schoenes Wetter und es friert auch nicht mehr. Zudem hast du ja auch jetzt deine schlimme Erkrankung total ueberstanden. Ich denke, wenn du moechtest, und daran zweifele ich nicht, kannst du heute deine erste Mofafahrt unternehmen."

Mich jubelte auf, denn es war schon hart fuer ihn gewesen, die ganze Zeit abzuwarten. Er war aber diszipliniert und einsichtig genug, dass er in der Zeit nicht herumgemault hatte. Dieses brachte ihm zusaetzlichen Respekt von seinem Vater ein. Jetzt war er aber nicht mehr zu halten. Auch sein Vater und Thimmy wollten natuerlich den ersten Start sehen und begleiteten ihn nach draussen. Micha hatte sich warm eingepackt, natuerlich den funkelnden Helm von Thimmy aufgesetzt, und dann kam der grosse Augenblick.

Da er ja grosses technisches Verstaendnis hatte und den Mofafuehrerschein gemacht hatte, gab es fuer ihn keinerlei Schwierigkeiten damit, das Gefaehrt zu starten. Und dann empfand er ein ganz tolles Gluecksgefuehl als er losrauschte. Er konzentrierte sich natuerlich auf das Fahren, den Strassenverkehr und die Vorschriften, aber er konnte es nicht vermeiden, zurueckzudenken. Wie bei einem Film im Schnellvorlauf erinnerte er sich an das Heim und wie sehr er die Jugendlichen bewundert hatte, die mit einer Mofa fuhren.

Selbst einmal so zu fahren, erschien ihm damals wie ein Traum, der nie in Erfuellung gehen wuerde. Dann flogen die Bilder vorbei, wie er mit Thimmy seine neue Familie kenngelernt hatte, auch wie seine Pflegemutti starb und wie sie sich alle drei nach der Gerichtsentscheidung in den Armen gelegen hatten. Ja, Vati, der war der Groesste, und ihm hatte er es zu verdanken, dass er jetzt voller Glueck durch die Gegend brausen konnte. Micha sah es nicht, wie die meisten Jungen seines Alters, als eine Selbstverstaendlichkeit an, eine Mofa zu besitzen. Nein fuer ihn war es das Allergroesste und etwas Besonderes dieses tolle Geschenk zu besitzen. Er wuerde diese Mofa ganz doll pflegen und hueten, wie seinen Augapfel, nahm er sich vor.

Wieder zu Hause angekommen flog er seinem Vati noch einmal um den Hals und sagte: "Das war ganz toll, Vati, noch mal danke dafuer, dass du mir ein so grossartiges Geschenk gemacht hast. Du bist fuer mich der Allergroesste und liebste Vati der Welt."

Wieder rollte Micha eine vorwitzige Traene uebers Gesicht, aber ihn stoerte das nicht, er hatte seinen lieben Vati im Arm. Noch eine ganze Weile lagen sich die beiden im Arm, denn auch Herr Aster war geruehrt ueber diese grosse Dankbarkeit seines 'Grossen'. Am naechsten Wochenende war Micha zu einer Party eingeladen, diesmal nicht im Auftrag von Herrn Spell. Er hatte Ausgang bis Mitternacht bekommen. Herr Aster wusste, dass er sich, was das puenktliche Wiederkommen von Micha anbetraf, auf ihn verlassen konnte. Dieses hatte dieser schon oft bewiesen, weshalb Herr Aster auch nicht auf Micha wartete, sondern schon um 23:00h zu Bett ging.

Aber sein Schlaf wurde durch Rumoren und Poltern gestoert. Er warf ein Blick auf die Uhr, die 1:15h anzeigte. Er stand auf und wollte feststellen, was das fuer Geraeusche waren. Er hatte seine Schlafzimmertuer geoeffnet, da sah er direkt wie Micha die Stufen der Treppe hochwankte. Also hatte er die Geraeusche verursacht. Herr Aster schloss schnell wieder seine Tuer. Jetzt war mit Micha sowieso nicht zu reden. Herr Aster war doch ganz schoen wuetend und enttaeuscht ueber Michas Verhalten.

Herr Aster dachte: >Micha ist doch noch nie spaeter wie vereinbart wiedergekommen, und dann auch noch betrunken. Ob es das erste Mal war, dass er Alkohol getrunken hat. Bisher hab ich es jedenfalls nicht bemerkt. Dieses Problem musste ja mal kommen. Ich werde mal morgen ganz ruhig mit ihm reden.< In der Nacht wurde Herr Aster noch zweimal durch Geraeusche gestoert, die darauf schliessen liessen, dass Micha sich uebergeben musste. >Na, vielleicht lernt er daraus, hoffentlich hat er morgen einen gewaltigen Kater<, dachte Herr Aster.

Zu Michas Glueck war Thimmy mit den Vorbereitungen zum Fruehstueck an der Reihe, so konnte er weiterschlafen, was auch normalerweise nicht aussergewoehnlich fuer den war, der keinen Kuechendienst hatte. Erst gegen 11:00h wurde er wach und wollte sich mit einem Schwung aus dem Bett begeben. Oh, was war mit seinem Kopf? Der war so schwer, dass er sich sofort wieder hinlegte. Dazu haemmerte es in seinem Kopf, als wuerde jemand einen Takt mit dem Hammer auf seinem Kopf schlagen. Dann war ihm auch noch so uebel, dass er dachte, sich schon wieder uebergeben zu muessen.

Langsam setzte die Erinnerung an den vergangenen Abend ein. Verfixt die anderen hatten ihn doch diesmal tatsaechlich dazu ueberredet, Bier zu trinken. Bisher hatte er immer diesen Angeboten widerstanden, auch was das Rauchen anbetraf. >Ich Idiot, nie wieder trinke ich auch nur einen winzigen Schluck Alkohol. Scheisse, mir ist ja so uebel, ich glaube ich sterbe. Ooh, ich glaube ich war noch niemals um Mitternacht zu Hause. Verflixt ich weiss doch nicht mehr wie spaet es war? Ob Vati etwas von dem Ganzen mitbekommen hat? Allein schon auf der Toilette, denke ich, dass er das gehoert hat. Und habe ich nicht auch unten im Flur den Schirmstaender umgestossen? Verflixt, ich weiss es nicht mehr. Mensch was mach ich bloss? Nein ich werde nicht warten, bis Vati mich darauf anspricht. Ich werde jetzt duschen und ihm dann alles erzaehlen.<

Herr Aster war in seinem Arbeitszimmer, als es klopfte. Nach seinem 'Herein' steckte Micha vorsichtig den Kopf durch die Tuer und fragte: "Darf ich dich stoeren, Vati?"

"Ja, komm nur herein", war die Antwort von Herrn Aster.

Micha fuehlte sich nach der Dusche einigermassen fit. Wenn nur diese verflixten Kopfschmerzen nicht waeren. Er hatte das Gefuehl, als ob sein Kopf jeden Augenblick zerspringen wuerde. Herr Aster musste ein Lachen unterdruecken, denn er sah Micha doch noch an, wie sehr er leiden musste.

Micha druckste kurz noch herum, bevor er mutig sagte: "Vati, mir ist letzte Nacht etwas passiert, was ich dir erzaehlen moechte. Ich Bloedmann habe mich zum ersten Mal dazu ueberreden lassen, Bier zu trinken. Und Vati, ich schwoere dir, es war tatsaechlich das erste Mal, dass ich Alkohol getrunken habe und es war wirklich nur Bier. Es waren so 6-7 Glaeser, die mich aber schon so umgehauen haben, dass ich nicht mehr weiss, wann ich nach Hause gekommen bin. Ich denke, es war aber auch nach Mitternacht. Vati, ich werde nie wieder Alkohol trinken, dass verspreche ich. Bitte Vati, entschuldige mein Verhalten und bestrafe mich."

Herr Aster freute sich darueber, dass Micha ohne Aufforderung zu ihm kam und offen zu dem stand, was er angestellt hatte. Micha hatte auch nicht mit einem Wort seinen schlechten Zustand erwaehnt, um damit Mitleid zu erregen. Herr Aster dachte zuerst, Micha sei durch seinen elenden Zustand schon genug bestraft, aber dann hoerte er wieder Worte wie: "... gerade beim ersten Mal muss sich eine Strafe einpraegen", und aehnliches.

Daher sagte er: "Ich freue mich zwar, dass du direkt zu mir kommst, mir von deinem Fehlverhalten berichtest und einsichtig bist. Aber die Einsichtigkeit und Reue die du zeigst, und auch dein Versprechen, nie wieder Alkohol zu trinken, sind kein Grund dafuer, dass ich dich nicht bestrafen muss. Du hast ja auch selbst um eine Bestrafung gebeten. Du hast nicht nur gegen unsere Regeln verstossen, sondern auch gegen Gesetze. Ich denke mal du wirst einige Wochenenden keinen Ausgang bekommen. Das gilt jeweils von Freitags bis Sonntags. Fuer das Trinken von Alkohol wuerde ich sagen, 2 Wochenenden und fuer das Zuspaetkommen noch mal 2 Wochenenden. Also hast du die naechsten 4 Wochenenden Arrest, ausser wenn Herr Spell dich braucht, aber diese Tage werden angehaengt."

Oh, das war hart und traf Micha wie ein Keulenschlag. >Soll ich vielleicht..., aber verflixt der Rohrstock..., aber 4 Wochenenden..., also doch lieber den Stock<, waren Michas Überlegungen. Er sagte dann: "Vati, koennen wir die Strafe..., die Strafe vielleicht umwandeln..., umwandeln in eine Strafe mit dem..., mit dem Stock?"

Herr Aster lachte seinen Sohn an und sagte: "Das habe ich mir fast gedacht, lieber eine schnelle Strafe, als so lange bestraft zu werden. Aber Micha, ich denke, der Rohrstock sollte nur in Ausnahmefaellen in Aktion treten, sonst gewoehnt ihr euch zu sehr daran", fuegte er schmunzelnd an, und sagte weiter: "Ich halte die von mir eben verhaengte Strafe fuer angemessen, und sie wird dich die naechsten 4 Wochenenden, wenn vielleicht andere Partys feiern, immer an dein Fehlverhalten erinnern. Also bleibt die Strafe bestehen", fuegte Herr Aster streng an.

Oh, wenn Vati so sprach, dann war auch nichts mehr zu aendern. >Er hat ja auch recht, warum habe ich mich so idiotisch benommen<, dachte Micha. Sein Vati stand auf, wuschelte ihm durch sein Haare und sagte: "Du wirst es ueberleben. Ach, oben im Kuechenschrank sind Kopfschmerztabletten, die helfen dir jetzt auch bei deinem Kater. Ich denke, wenn du da eine von genommen hast, sollten wir beide uns noch gemuetlich ins Wohnzimmer setzen und ueber Alkohol und andere Drogen ausfuehrlich sprechen."

Es wurde ein langes Gespraech und Micha freute sich darueber, dass sein Vati so richtig 'von Mann zu Mann' mit ihm ueber die vielen Probleme sprach. Zum Schluss sagte Micha: "Vati, du hast vollkommen recht, und ich habe bisher auch wirklich mit Drogen in irgendwelcher Art auch tatsaechlich nichts zu tun gehabt. Ich habe bisher sogar keinen Rauchversuch gemacht. Ich weiss nicht, wie ich gestern Abend so bloed sein konnte, und mich ueberreden lassen habe. Ich werde bestimmt keinerlei Drogen mehr anfassen, ich bin doch auch Sportler und ich will auch fuer Thimmy kein schlechtes Vorbild sein. Ich glaube Thimmy hat auch irgendwas mitbekommen. Ich werde ihn mal holen und ihm die Sache erklaeren."

Das geschah dann auch und sie unterhielten sich zu dritt noch einmal ausfuehrlich ueber alles, was Drogen betraf.


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