Kapitel 12 Der Schock Es war an einem Samstag etwa 2 Wochen spaeter. Das Wetter war schoen und Olaf und Peter duesten mit ihren Fahrraedern durch die Gegend. Peter wusste noch nicht so richtig was sie machen sollten, folgte aber seinem Bruder, der eine ganz 'tolle' Idee hatte. Am Bahngelaende hielt er an, stieg ab und sagte zu seinem Bruder: "Los, schliess auch dein Fahrrad ab und komm mit." Peter schloss auch sein Fahrrad ab und fragte: "Was hast du denn vor?" Olaf krabbelte schon die Boeschung zu den Gleisen hoch und sagte: "Ich habe gestern in der Schule gehoert, wie sich welche aus der Achten unterhalten haben. Die sind auch auf Bahngleise gegangen, haben sich darauf gestellt, gewartet bis ein Zug kam und sind dann im letzten Moment weggesprungen. Das soll ein irre geiles Gefuehl sein und richtig Spass machen." Peter schaute seinen Bruder etwas unglaeubig an und fragte: "Ist das denn nicht gefaehrlich?"
"Ach Quatsch, man muss nur rechtzeitig abspringen. Los komm, dahinten kommt schon einer", forderte Olaf seinen Bruder auf. Noch etwas aengstlich stellte sich jetzt auch Peter auf die Gleise. Es war ein verhaeltnismaessig langsamer Gueterzug, der auch sofort, als er naeher kam, sein Warnsignal lostoenen liess. Etwas liessen die beiden den Zug noch herankommen, bevor sie von den Gleisen die Boeschung heruntersprangen. Auch Peter fand jetzt Gefallen an der Sache. Es war schon irre, sozusagen im Sprung den Luftzug des Zuges hinter sich zu spueren. Sofort krabbelten sie wieder die Boeschung herauf und warteten auf den naechsten Zug. Es war einfach toll und die beiden hatten riesigen Spass. Da kam schon der naechste Zug, aber dieser kam so schnell heran, dass beide wirklich erst im letzten Augenblick von den Gleisen sprangen. Olaf wurde durch den gewaltigen Luftsog fast mitgerissen, landete dann aber doch recht sanft auf der Boeschung. Er schaute sich um, wo war Peter? Dieser hatte einige Bruchteile von Sekunden spaeter reagiert und war durch die Luft gegen einen Baum geschleudert worden. Jetzt sah ihn Olaf und stuerzte sofort zu seinem Bruder. An der rechten Seite des Kopfes war eine klaffende Wunde, und er ruehrte sich nicht. "Peter, sag doch was, was ist los?", rief Olaf verzweifelt. Was sollte er bloss machen, Mensch, sein lieber Bruder, warum sagte der nichts? Und dann das viele Blut! Olaf rannen Traenen das Gesicht herunter. Nochmal schrie Olaf: "Peter, Peter, was ist mit dir, sag doch was." Aber Peter ruehrte sich nicht. 'Ich muss Hilfe holen,' schoss es Olaf durch den Kopf. Er rannte zur Strasse und ueberlegte, wo war die naechste Telefonzelle. Da kam ein Auto. Olaf stellte sich schon fast auf die Strasse und winkte verzweifelt. Ein Glueck, der Wagen hielt an. Olaf war so aufgeregt, dass er nichts Verstaendliches herausbrachte. Der aeltere Herr, der den Wagen steuerte, beruhigte den Jungen erst mal und bekam dann heraus, was geschehen war. Sofort nahm er sein Handy und verstaendigte einen Rettungswagen. Dann schaltete er die Warnblinkanlage seines Fahrzeugs an und stieg aus. "Zeig mir, wo dein Bruder liegt", forderte er Olaf auf, dann nahm er den Verbandskasten aus dem Kofferraum und folgte dem Jungen. Bei Peter angekommen sagte der Mann: "Lauf du wieder zurueck zur Strasse und zeige dem Rettungsdienst den Weg." Olaf lief sofort wieder zurueck, und der Mann legte bei Peter erst mal einen provisorischen Verband an. Olaf wurde schon unruhig, da hoerte er endlich in der Ferne die Sirene des Rettungswagens. Schnell sprangen die Maenner aus dem Fahrzeug, nahmen aus dem Heck die Trage heraus und eilten hinter Olaf her, der ihnen den Weg zeigte. Die Retter waren sehr zufrieden mit der Arbeit des Ersthelfers, legten Peter auf die Trage und eilten zurueck. Kurz bevor sie die Strasse erreichten, hoerten sie noch eine weitere Sirene, und ein weiterer Wagen mit Blaulicht kam zur Unfallstelle. Es waren Beamte des Bundesgrenzschutzes, die schon vom ersten Guetertransport ueber Funk darueber verstaendigt worden waren, dass hier Kinder auf den Gleisen spielten. Olaf war so in Sorge um seinen Bruder und total verwirrt, dass er gar nicht mitbekam, wie sich die Beamten mit den Sanitaetern absprachen. Dann fuehrte ihn einer der Beamten zum Fahrzeug und forderte ihn auf, sich hinten hereinzusetzen. Beide Fahrzeuge setzten sich dann in Bewegung und fuhren zum naechsten Krankenhaus. Sofort wurde Peter in die Notaufnahme geschoben. Olaf konnte dem Arzt noch so oft versichern, dass er nicht verletzt sei, dieser bestand trotzdem darauf, auch ihn zu untersuchen. Und zum Glueck, bei Olaf konnten bis auf einen kleinen Kratzer am Arm keine Verletzungen festgestellt werden. Als Olaf den Untersuchungsraum verliess, warteten dort die Beamten des Bundesgrenzschutzes. Schluchzend gestand Olaf den Beamten, was sie fuer einen Unsinn gemacht hatten. Er gab ihnen auch seinen Namen, Adresse und Telefonnummern, wo sein Vati zu erreichen war. Zuerst versuchte es einer der Beamten in der Anstalt, aber Herr Fardas hatte heute nur wenige Jungen abstrafen muessen und war schon nach Hause gegangen. Herr Fardas hatte es sich auch gerade gemuetlich gemacht, als das Telefon schrillte. Waehrend des Telefonats weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Trotzdem, dass ihn der Beamte beruhigte, drehte sich alles in seinem Kopf. Immer wieder hoerte er die Worte: 'Unglueck, verletzt, Zug, Elisabethhospital'. Wie in Trance nahm er seine Autoschluessel und raste zum Krankenhaus, wobei er mehrmals die Hoechstgeschwindigkeit ueberschritt. Im Laufschritt eilte er zur Notaufnahme und sah dort auf einer Bank Olaf neben den beiden Beamten des Bundesgrenzschutzes sitzen. Olaf sprang sofort auf und lief auf seinen Vati zu. Dieser drueckte ihn fest an sich, als wenn er ihn nie wieder loslassen wollte. Dann wandte sich Herr Fardas an die beiden Beamten und fragte: "Was ist mit Peter?" Einer der Beamten sagte ruhig: "Er wird noch untersucht, aber keine Sorge, er ist hier in guten Haenden." Herr Fardas wollte gerade die Tuer zur Notaufnahme oeffnen, als ein Arzt herauskam. In allergroesster Sorge um Peter fragte Herr Fardas sofort, wobei ihm schon die Augen feucht wurden: "Was ist mit meinem Sohn, was ist mit ihm, nun reden Sie schon." Der Arzt legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und sagte: "Wir haben soeben noch eine Computertomografie durchgefuehrt und festgestellt, dass Ihr Junge keine ernsthaften Verletzungen hat. Die Verletzung an der rechten Kopfseite sah schlimmer aus, als sie eigentlich war. Er hat eine leichte Gehirnerschuetterung, und die bestehende Ohnmacht wurde vermutlich durch den Schock ausgeloest. Wir geben ihm heute nacht Infusionen, so dass Sie ihn morgen schon nach Hause holen koennen." Ein Glueck, seine Lieblinge waren nicht ernsthaft verletzt. Herr Fardas beruhigte sich etwas und fragte: "Kann ich ihn sehen?" Der Arzt sagte: "Selbstverstaendlich, kommen Sie mit. Lassen Sie sich nicht durch den Kopfverband irritieren. Das sieht nur so gewaltig aus, aber mit so einem Turban kann man den besten Halt eines Verbandes erzielen. Er ist jetzt auch noch bewusstlos, wir sorgen aber mit Infusionen dafuer, dass diese Bewusstlosigkeit in einen Schlaf uebergeht. Ich denke, er wird so bis morgen frueh schlafen und dann ist er bis auf leichte Kopfschmerzen wieder fit." Nachdem Herr Fardas sich davon ueberzeugt hatte, dass Peter gut versorgt war, ging er wieder zurueck auf den Flur. Hier liess er sich von einem der Beamten genau ueber alles informieren. Olaf machte sich hinter einem der Beamten ganz klein, denn er sah, wie sein Vati ein paarmal nach Luft schnappte und sein Gesicht rot anlief. Die Beamten verabschiedeten sich dann aber und Olaf hatte jetzt keine Deckung mehr. Herr Fardas musste mehrmals schlucken, er hatte das Beduerfnis sofort auf Olaf zuzustuermen und seine Wut an ihm auszulassen. Es siegte dann aber seine Besonnenheit und er sagte: "Na, dann komm. Ich denke, dass eure Fahrraeder dort noch liegen, die werden wir zuerst einmal holen." Es wurde eine sehr schweigsame Fahrt. Olaf traute sich nicht einen Ton zu sagen und sein Vati war der Meinung, dass Olaf erst mal ueber die Sache nachdenken sollte. Am Ungluecksort aber sagte Herr Fardas: "So, Olaf, dann erklaer mir mal ganz genau, was ihr hier gemacht habt." Stockend berichtete Olaf seinem Vati von dem, was er in der Schule gehoert hatte und dass er das auch mal ausprobieren wollte. Er liess nichts in seinem Bericht aus, auch nicht, dass Peter auf die Gefaehrlichkeit aufmerksam gemacht hatte, was er aber nicht ernstgenommen hatte. Schluchzend sagte er dann: "Vati, mir tut es leid, ich wollte nicht, dass Peter was passiert. Ich habe ueberhaupt nicht darueber nachgedacht, wie gefaehrlich das ist. Vati, ich habe eine harte Bestrafung verdient, aber bitte bestrafe Peter nicht, es war alles meine Schuld." Sein Vati legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte: "Ich denke mal, dass wir darueber spaeter sprechen sollten. Jetzt werden wir erst mal nach Hause fahren." Dann gingen sie zur Strasse zurueck, luden die beiden Fahrraeder ein und fuhren nach Hause. Olaf verkruemelte sich sofort in sein Zimmer und Herr Fardas ging ins Wohnzimmer. Als Herr Fardas kurze Zeit spaeter ins Bad ging, sah er mit Erstaunen, dass Olaf den Rohrstock schon in die Wanne zum Einweichen gelegt hatte. 'Hm, das hatte ich ihm doch noch gar nicht gesagt. Dann muss er wohl ein sehr schlechtes Gewissen haben', dachte Herr Fardas. Er hatte schon die ganze Zeit ueber eine Bestrafung nachgedacht, war aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Fest stand fuer ihn, dass Olaf wegen seiner Verantwortungslosigkeit in jedem Fall bestraft werden musste. Aber was sollte er mit Peter machen, er war zwar ein Jahr juenger wie Olaf, aber auch er haette die Gefahren erkennen muessen. Hatte er ja auch, aber dann trotzdem mitgemacht. Diese Gedanken beschaeftigten ihn noch, bis Olaf ihn zum Abendessen rief. Eine Entscheidung ueber die genaue Bestrafung hatte er noch nicht getroffen und sagte: "Wie ich das sehe, Olaf, hast du ja schon Vorbereitungen fuer deine Bestrafung getroffen. Wir werden das aber auf morgen verschieben, wenn Peter dabei sein kann." Oh, dass war hart fuer Olaf. Er hatte gehofft, die Bestrafung gleich schnell hinter sich zu bringen. So musste er noch bis morgen immer daran denken, dass war schon grausam. Sowohl Olaf als auch sein Vati schliefen nicht besonders gut in dieser Nacht. Olaf musste immer an die bevorstehende Bestrafung denken, und sein Vati gruebelte immer noch ueber eine gerechte Bestrafung nach. Am anderen Morgen hatte sich Herr Fardas entschlossen. Peter sollte nicht bestraft werden, aber auf Olaf wuerde eine harte Bestrafung zukommen. Am anderen morgen sah Olaf, dass das Auto von Vati vor der Garage stand, interessiert fragte er deshalb: "Vati, warst du heute Morgen schon weg?"
"Ja, mein Junge ich hatte noch etwas in der Anstalt zu erledigen", antwortete sein Vati. Was er dort gemacht hatte, sollte Olaf spaeter auch noch erfahren. Nachdem Herr Fardas mit Olaf gefruehstueckt hatte, machten sie noch kurz den Abwasch und fuhren dann zum Krankenhaus. Peter wartete schon mit gemischten Gefuehlen auf seinen Vati. Mensch, was hatten sie da aber auch fuer einen Mist gebaut. Vati wuerde wahrscheinlich sehr boese sein. Trotzdem segelte Peter auf seinen Vati zu und drueckte ihn ganz, ganz fest an sich. Sogar zwei kleine Freudentraenchen liefen ihm uebers Gesicht. Herr Fardas streichelte ihm beruhigend ueber den Ruecken, da Peter immer noch seinen Turban trug. Herr Fardas hatte noch einmal mit dem Arzt gesprochen, der ihm versicherte, dass tatsaechlich alles in Ordnung sei. In zwei Tagen sollte Peter zum Hausarzt gehen, der ihm dann den Turban entfernen wuerde. Nachdem sie sich lange genug gedrueckt hatten, loeste Herr Fardas die Umklammerung und fuhr mit seinen Soehnen nach Hause. Die Fahrt war schweigsam verlaufen und zu Hause sagte Herr Fardas: "Ich denke, dass ihr zwei einiges zu besprechen habt und ich moechte auch noch in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken. In einer Viertelstunde kommt ihr runter ins Wohnzimmer." Schnell duesten die zwei Jungen die Treppe rauf, und in ihrem Zimmer fragte Peter: "Ist Vati sehr boese?" Sein Bruder zuckte die Schultern und sagte: "Als er es gestern im Krankenhaus erfahren hat, puh, da waere ich am liebsten weggelaufen. Ich dachte schon, dass er mir an Ort und Stelle den Po versohlt. Seitdem hat er nicht mehr darueber gesprochen, ich weiss nicht ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Aber du hast ja nichts zu befuerchten, ich habe Vati sofort gesagt, dass das Ganze meine Idee war." Die beiden unterhielten sich die ganze Zeit ueber die Folgen ihres Abenteuers, bis Peter sagte: "Hey, wir muessen runter, komm schnell, nicht dass Vati noch boese wird, weil wir uns verspaeten." Schnell liefen die beiden die Treppe hinunter und gingen so vorsichtig ins Wohnzimmer, als ob sie Angst haetten jemanden aufzuwecken. Aber Herr Fardas schlief nicht, sondern erwartete die beiden Lausebengels schon. Dann begann Herr Fardas: "Ich bin sehr enttaeuscht von euch beiden, am meisten aber von dir Olaf. Ich hatte geglaubt, dass gerade du als Älterer soviel Verstand besitzen muesstest, um einzusehen, wie gefaehrlich euer Unternehmen war. Stattdessen wischst du die Hinweise auf die Gefaehrlichkeit durch deinen Bruder zur Seite und ueberredest ihn zum Mitmachen. Ist euch denn gar nicht klar gewesen, was haette noch alles passieren koennen?" Beide Jungen senkten die Koepfe und nuschelten: "Nein, Vati."
"Ihr haettet nur ungluecklich stolpern muessen, oder zu spaet von den Gleisen runtergesprungen sein, dann waert ihr vom Zug ueberfahren worden. Wenn ihr dann Glueck gehabt haettet, waeren euch die Arme oder die Beine abgefahren worden. Meint ihr, verdammt noch mal, dass es ein schoenes Leben ist, wenn man keine Beine mehr hat. Fragt unten in Nummer 9 mal den Herrn Schedwig, wie ein Leben ist, wenn man sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen kann", schrie jetzt schon fast Herr Fardas. Die beiden Jungen begannen zu weinen, aber ihr Vati war noch nicht fertig mit ihnen: "Oder es haette noch schlimmer kommen koennen, dass ihr jetzt beide oder einer tot waert. Überlegt mal, ob es noch ein schoenes Leben waere, wenn euer Bruder nicht mehr da waere." Peter schrie unter Traenen: "Bitte Vati, hoer auf." Aber Herr Fardas machte weiter mit seiner Strafpredigt: "Was glaubt ihr, wie ich mich fuehlen wuerde, wenn ihr beiden auf mal nicht da waert. Kein Lachen mehr im Haus, keine gemeinsamen Spiele mehr, dass einzige was mir bliebe, waere dass ich euch auf dem Friedhof besuchen koennte. Ich haette bestimmt keine glueckliche Minute mehr, wenn ihr, meine beiden Lieblinge, nicht mehr da waert." Die beiden Jungen weinten jetzt bitterlich und Herr Fardas konnte nicht anders, er zog sie zu sich heran und nahm sie beide in seine Arme. Beruhigend streichelte er sie und sagte: "Nun, dieses Mal habt ihr beiden ja Glueck gehabt und es ist nicht viel passiert, denkt aber immer daran, wie gefaehrlich so etwas ist." Langsam beruhigten sich die Jungen und standen jetzt immer noch schniefend vor ihrem Vati. Olaf sagte schluchzend: "Du hast recht Vati, ich bin wirklich bloed gewesen, dass ich das getan habe. Ich haette auf Peter hoeren muessen und daran denken muessen, wie gefaehrlich das ist. Bitte Vati, verzeih mir, ich werde so etwas bestimmt nicht nochmal machen. Und bitte Vati, ich weiss, dass du mich hart bestrafen wirst, das habe ich auch verdient, aber bitte bestrafe Peter nicht, denn es war doch alles meine Schuld." Herr Fardas sah seine Beiden ernst an und sagte: "In Ordnung, Peter wird nicht bestraft. Dann kommen wir zu deiner Bestrafung, Olaf. Du hast selbst schon gesagt, dass du eine harte Bestrafung erwartest und sie auch verdient hast. Ich werde dich heute auch sehr hart bestrafen, damit du immer wieder daran denkst, wenn du Gleise siehst. Du bekommst 8 Schlaege mit dem Gurt auf den Po, anschliessend 8 Schlaege mit dem Gurt auf die Oberschenkel." Jetzt stand Herr Fardas auf und zog eine kleine Wanne unter dem Tisch hervor. Dann nahm er eine kleine Birke heraus, hielt sie Olaf entgegen und sagte: "Das ist eine Birke, das schlimmste Instrument, womit ich die Jungen in der Anstalt bestrafe. Ich habe sie heute Morgen noch aus der Anstalt geholt. Mit dieser Birke bekommst du dann die naechsten 8 Schlaege. Die Birke trifft sowohl deinen Po als auch deine Schenkel." Mit offenem Mund starrte Olaf auf das ihm bisher unbekannte Zuechtigungsinstrument. Aber es sollte noch schlimmer kommen, denn sein Vati sagte: "Danach bekommst du 8 Schlaege mit dem Rohrstock und zum Abschluss 4 Schlaege mit der Reitgerte auf deinen Po. Also hole erstmal den Rohrstock und den Gurt." Im ersten Augenblick als Olaf diese harte Bestrafung hoerte, wollte er seinen Vati bitten, die Bestrafung zu mindern. Dann aber presste Olaf die Lippen zusammen und verliess das Zimmer. Peter kaempfte unterdessen mit sich selbst. Verfixt, er war doch auch mit dabei gewesen, er haette seiner Ansicht nach auch eine Bestrafung verdient, na ja, vielleicht nicht ganz so hart wie Olaf. Sollte er denn nun gleich seinem Vati den Vorschlag machen, ueber den er schon die ganze Zeit nachdachte? Olaf kam direkt wieder zurueck und legte den Gurt und den Rohrstock auf den Tisch. Ohne lange zu zoegern zog er dann seine Hosen aus. Da sagte Peter: "Du Vati, ich finde das nicht ganz gerecht, dass ich nicht auch bestraft werde. Wenn ich auch erst gemeint habe, wie gefaehrlich das sei, so habe ich aber doch danach mitgemacht. Wenn du mich schon nicht dafuer bestrafen willst, so sei bitte so lieb und lass mich einige Schlaege von Olaf nehmen, damit das fuer ihn nicht so schlimm wird." Jetzt war es Herr Fardas, der mit offenem Mund dastand. Er war so ueberrascht, dass er sogar eine kleine Notluege gebrauchte und sagte: "Mh, das muss ich mir aber erst ueberlegen, ich wollte sowieso vorher noch zur Toilette." Vor der Tuer tat er erstmal einen tiefen Atemzug. Peter hatte ihn ganz schoen durcheinander gebracht. Also, mit so einem Vorschlag hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sollte er auf den Vorschlag eingehen? Warum nicht, er hatte ja eine ganze Nacht ueberlegt, ob er Peter nicht auch bestrafen sollte. 'Also gut, mein Junge', dachte er und ging wieder ins Wohnzimmer. Beide Jungen schauten ihn erwartungsvoll an und er sagte: "In Ordnung, Peter, aber sei dir darueber im klaren, dass es sehr weh tun wird." Peter begann auch schon seine Hosen auszuziehen und sagte: "Vati, das weiss ich, aber ich hab's auch verdient."
"Wieviel Schlaege moechtest du denn deinem Bruder abnehmen," fragte Herr Fardas. Ohne lange zu ueberlegen, denn das hatte er sich vorher schon alles genau ueberlegt, antwortete Peter: "Von allen wo Olaf 8 bekommen soll, nehme ich ihm 3 ab und von den vieren mit der Reitgerte nehme ich ihm 2 ab."
"Na, gut," sagte sein Vati, "Olaf fangen wir mit dir an. Leg dich ueber den Arm des Sessels!" Olaf legte sich sofort in die richtige Bestrafungsposition und ballte seine kleinen Haende zu Faeusten. Sein Vati nahm den Gurt in die Hand und liess ihn mit angemessener Kraft auf die kleinen Pobaeckchen seines Sohnes fallen. 'Spack'. "Eins", kam es klar und deutlich von Olaf. 'Spack'. "Zwei", quittierte Olaf den naechsten Schlag. 'Spack'. "Ah, Drei", rief Olaf aus und rutschte auf dem Sesselarm hin und her. 'Spack'. "Aaauuu, Viiiiier", toente es im Wohnzimmer und Olaf hatte sichtliche Muehe Liegenzubleiben. 'Nur noch einer', dachte er, 'nicht aufspringen'. 'Spack'. "Aaauuuuu, Fueueuenf", brachte Olaf noch hinaus und blieb liegen bis ihm sein Vati das Hochkommen erlaubte. Dann sprang er auf und begann intensiv damit, den Schmerz aus seinen kleinen Broetchen herauszureiben. Das weitere "Anwaermen" der Bestrafungsflaechen mit dem Gurt war zwar auch schon eine recht schmerzhafte Angelegenheit, aber die beiden Jungen hielten diese Phase der Bestrafung tapfer durch, ohne Zusatzschlaege einstecken zu muessen. Dann nahm ihr Vati die Birkenrute in die Hand und sagte: "Da das heute eine besonders harte Bestrafung ist, werdet ihr euch fuer alle Schlaege ueber die Armlehne des Sessels legen. Ab jetzt braucht ihr die Schlaege auch nicht mehr zu zaehlen. Ihr solltet aber in eurer Position liegen bleiben. Ich erlaube euch aber, dass ihr euch gegenseitig festhalten koennt. Also, Olaf, machen wir weiter." Olaf besah sich noch einmal das furchteinfloessende Zuechtigungsinstrument und sagte dann zu seinem Bruder: "Peter, es ist wohl besser, wenn du meine Haende festhaeltst." Dann legte er sich in die Bestrafungsposition und reichte Peter seine Haende, die dieser kraeftig umfasste. Und es war gut so, dass Peter sofort kraeftig zugepackt hatte, denn schon beim ersten Schlag versuchte Olaf sich wie wild loszureissen. Er hatte gequaelt aufgeschrieen und ruderte mit den Beinen. Einen solchen Schmerz hatte Olaf noch nicht erlebt. Es war nicht wie ein Schnitt vom Rohrstock oder Reitgerte, nein der ganze Po und die Oberschenkel fuehlten sich an, als seien sie von Tausenden Nadeln gestochen worden. Da war schon das naechste mal das 'Swosch' der Birke zu hoeren und blitzartig breitete sich wieder der stechende Schmerz ueber seine Bestrafungsflaeche aus. Wieder schrie er laut auf und war froh, dass er nicht auch noch die Schlaege zaehlen musste. 'Swosch', wieder suchten die Birkenzweige ihr Ziel auf Olafs Po, den Schenkeln und auch den Schenkelinnenseiten. Wieder ein lauter Aufschrei von Olaf, dem jetzt durch den Kopf ging, warum er diese schlimmen Schlaege bekam. Er sah sich und Peter wieder auf den Gleisen und in seiner kurzen Phantasievorstellung schaffte Peter den Absprung nicht und wurde vom Zug ueberrollt. Im gleichen Augenblick spuerte er wieder den Schmerz der Birke und schrie: "Neiiiiiiiiiiin." 'Swosch', und zum letzten Mal wurde seine Kehrseite von Tausenden von Nadeln gestochen. Wieder bruellte Olaf seinen Schmerz hinaus, und Peter musste seine ganze Kraft aufbieten, um seinen Bruder in der Position zu halten. Dann kam endlich das erloesende: "Du darfst aufstehen." Olaf sprang auf, betastete aber nur ganz vorsichtig seine Kehrseite. Er hatte das Gefuehl, als wenn jede staerkere Beruehrung den Schmerz nur verschlimmern wuerde. Obwohl Peter gesehen hatte, wie schmerzhaft die Schlaege mit der Birke waren, bereute er seinen Entschluss nicht. Er legte sich in die Position und bat auch seinen Bruder darum, ihn festzuhalten. Auch Peter konnte natuerlich bei solchen Schlaegen nicht ruhig bleiben. Er schrie dreimal kraeftig seinen Schmerz hinaus, ruderte mit den Beinen und versuchte sich von Olafs Umklammerung loszureissen. Dann hatte auch er die schlimmen Schlaege mit der Birke ueberstanden. Ihr Vati erlaubte ihnen fuer 10 Minuten ins Bad zu gehen, was die beiden auch gerne taten. "Mensch", schnueffelte Peter, "so was Schlimmes hab ich noch nie erlebt." Olaf schluchzte: "Da hast du recht, diese verflixte Birke ist ja schrecklich, dass fuehlt sich zuerst an, als wenn man tausendmal gestochen wird und dann, als wenn man auf einem Ofen sitzen wuerde." Die beiden begannen jetzt schnell damit, mit nassen Tuechern ihre Kehrseiten abzukuehlen. Dann sagte Olaf: "Du, erst mal Danke, dass du mir einige Schlaege abnimmst. Das ist ganz toll von dir, das werd ich dir nie vergessen. Wenn ich mich irgendwie revanchieren kann, musst du nur was sagen."
"Ach, ist schon in Ordnung. Wir haben nun mal beide diesen Mist gemacht, also sollten wir auch beide dafuer gerade stehen. Puh, wenn ich an gleich denke, dann wird mir ganz schummerig", sagte Peter. Olaf bekraeftigte: "Du, mir geht das auch so. Wenn man jetzt allein schon mit der Hand den Po beruehrt dann zieht das schon wie verrueckt. Wenn dann gleich aber der Rohrstock und diese verflixte Reitgerte unsere Pos beruehren, na dann gute Nacht. Ach, was soll das ganze 'wenn', Peter, wir muessen da durch und bald ist alles vorbei." Jetzt hoerten sie ihren Vati rufen und gingen langsam die Treppe hinunter. Die Abkuehlung hatte beiden recht gut getan, denn trotz der Schmerzen auf seiner Kehrseite frotzelte Olaf bevor er die Wohnzimmertuer oeffnete: "Jetzt kommen wir an den Marterpfahl." Als die Jungen das Zimmer betraten, stand ihr Vati sofort auf und nahm den Rohrstock in die Hand. Olaf begab sich auch sofort wieder in die Position und Peter hielt ihn wieder fest. 'Swisch, Twack', hoerte Olaf jetzt wieder das bekanntere Geraeusch des Rohrstocks und ein unglaublicher Schmerz zog durch seine Hinterbacken. Sonst tat der Rohrstock schon verflixt weh, aber jetzt, wo die Hinterbacken vom Leder und von der Birke 'vorbehandelt' waren, das war grausam. 'Swisch, Twack', Olafs Koerper baeumte sich auf und er schrie so laut er konnte. Peter hatte allergroesste Muehe, seinen Bruder in der Position zu halten. Olaf strampelte mit den Beinen und versuchte durch hin und herrutschen dem naechsten Biss des Rohrstocks zu entkommen. 'Swisch, Twack', Herr Fardas traf trotzdem sehr genau und Olaf meinte, er wuerde in Scheiben geschnitten. 'Swisch, Twack', wieder traf der Stock das wunde Fleisch des Jungen. Eine Sekunde lang kam Olaf der Gedanke seinen Vati um Gnade zu bitten. Dann aber siegte sein Stolz, nein, das wuerde er nicht tun. Erstens war er nicht so eine Memme wie Dirk und zweitens hatte er die Strafe verdient. Wieder sah er den Zug ankommen. 'Swisch, Twack', durch den Schmerz wurden seine Gedanken auf seinen Po gelenkt. Dann erlaubte sein Vati das Aufspringen. Ein kleines bisschen stolz sogar, erhob sich Olaf. Er war keine Memme. Auch Peter schrie sich die Lunge aus dem Leib und strampelte wild mit den Beinen herum, aber auch er war trotz der schlimmen Schmerzen so tapfer, dass er nicht um Beendigung der Bestrafung flehte. Jetzt also nur noch die 2 Schlaege mit der verflixten Reitgerte, dachten beide Jungen. Als Olaf jetzt wieder seine Position eingenommen hatte, kamen Herrn Fardas gerade Gedanken ueber den Grund der Bestrafung. Er sah die zerfetzten Koerper seiner zwei Lieblinge auf den Gleisen liegen. Herr Fardas geriet etwas ausser Kontrolle und schlug die Reitgerte mit ganzer Kraft auf das Gesaess seines Sohnes. Als er durch den lauten Aufschrei seines Jungen in Wirklichkeit zurueckgeholt wurde, tat es ihm leid, dass er seinen armen Jungen so hart geschlagen hatte. Er versuchte alles auszugleichen und der letzte Schlag fiel nur ganz schwach auf die Hinterbacken seines Jungen. Nachdem die Jungen die Rollen getauscht hatten bekam Peter noch seine zwei Schlaege mit der Reitgerte, die recht sanft ausfielen, ihm aber doch zwei Aufschreie entlockte. Dann war endlich alles vorbei. Herr Fardas setzte sich und sah seinen Soehnen zu, wie sie einen kleinen Tanz im Zimmer absolvierten. Olaf hatte noch etwas auf dem Herzen, schniefend fragte er seinen Vati: "Vati, wo wir dich durch unser bloedes Verhalten so enttaeuscht haben, hast du uns denn jetzt noch so lieb wie vorher?" Herr Fardas winkte beide heran, umarmte sie und drueckte sie an sich: "Natuerlich habe ich euch noch genauso lieb wie vorher. Darum habe ich euch ja auch so hart bestraft. Ich moechte doch nicht, dass ihr beiden nochmal so etwas macht und euch vielleicht Schlimmeres passiert." Fast gleichzeitig legten die Jungen ihre Arme um den Hals ihres Vatis und gaben ihm einen Kuss. Olaf sagte: "Ich hab dich auch ganz, ganz lieb und ich werde dich nie wieder so enttaeuschen." Peter sagte: "Ich habe dich auch ganz viel lieb und ich werde sowas bestimmt nicht nochmal machen." Herr Fardas war geruehrt ueber die Liebesbezeugungen und sagte schnell: "Dann ist ja alles in Ordnung, dann verschwindet mal, ich denke ihr habt noch ein bisschen mit euren Pos zu tun." Die Jungen verschwanden, und Herr Fardas zog sein Taschentuch aus der Tasche, mit dem er zwei Traenen der Ruehrung wegwischte.