story:
Es war Freitag am spaeten Nachmittag, als Andreas mit seinem Freund David nach hause kam.
Die beiden zwoelfjaehrigen hatten beschlossen, dass David die naechsten beiden Naechte bei seinem Freund verbringt. Beide Eltern waren damit einverstanden.
Nachdem sie noch eben die Hausaufgaben gemacht hatten, machten sich die beiden auf, Andreas Zimmer herzurichten.
Sie holten das Gaestebett, so eine Klappliege, vom Dachboden und bauten sie auf. David packte seinen Tasche aus, legte seinen Schlafanzug aufs Bett und brachte die Zahnbuerste ins Bad.
Als er seine frische Unterwaesche auf den Schreibtisch legte, entdeckte er dort eine Kladde mit der Aufschrift „Andreas".
Neugierig schlug er sie auf. Als Andreas das sah, versuchte er sie David abzunehmen.
„Wasn das?" fragte David und las weiter, „ 18. Mai: Kochloeffel, 5. Juni: Autsch, 30. Juni: Rohrstock...." „ Ach ist nicht so wichtig, gib her!" sagte Andreas hektisch und nahm das Heft an sich und packte es in den Schrank.
Den ganzen restlichen Abend ging David das Buch nicht aus dem Sinn. Andreas hatte ihm gegenueber schon mal angedeutet, dass er manchmal Schlaege kriegt, aber so hatte er sich das nicht vorgestellt.
Als die beiden dann abends im Bett lagen, fasste sich David ein Herz und fragte seinen Freund nach dem Buch.
Nach einigem Zoegern stand Andreas schliesslich auf und ging an den Schrank um das Buch zu holen.
„Hier auf der linken Seite werden Kreuze gemacht, wenn ich Mist gebaut habe, oder frech war.
Bei vier Kreuzen muss ich mir das Instrument aussuchen, mit dem ich den Hintern voll kriege, das wird dann mit Datum rechts daneben eingetragen," erlaeuterte er David.
Der war irgendwie fasziniert von diesem Buch. Er bekam nie Pruegel zu hause, hoechstens mal einen Schlag in den Nacken, ansonsten geben ihm seine Eltern nur mal ne Woche Stubenarrest.
„Und wie geht es dann weiter?" fragte David mutig.
„Wenn ich mir das Instrument ausgesucht habe, ziehe ich mir den Schlafanzug an und sage Bescheid, dass ich fertig bin.
Dann kommt meine Mutter oder mein Vater hoch und ich muss die Hose runterlassen und mich dort ueber die Sessellehne legen.
Dann bekomme ich Schlaege auf den Hintern bis ich Rotz und Wasser heule.
Erst versuchst du nicht zu heulen, aber irgendwann tut es so weh, dass du aufgibst und nur noch heulst.
Dann gibt es noch ein paar kraeftige Hiebe und es ist vorbei.
Mein Po ist danach immer total geschwollen und brennt wie Feuer.
Bis ich mich wieder beruhigt habe, dauert immer etwas.
Meine Ma oder mein Pa bleiben dann solange bei mir.
Dann ziehe ich mir wieder die Hose hoch und muss ins Bett.
Meistens bin ich dann so fertig, dass ich sofort einschlafe.
Wenn ich dann wieder aufwache, brennt mein Hintern meistens immer noch, aber ich fuehle mich danach immer irgendwie erleichtert.
Am Abend oder am naechsten Morgen muss ich dann noch mal meinen Hintern zeigen, ob auch alles in Ordnung ist."
„Ist dir das nicht peinlich?" fragte David unglaeubig.
„Ach weisst du, es sind doch nur meine Eltern und die wissen, wie ich aussehe und nach zwei bis drei Tagen ist auf dem Hintern nichts mehr zu sehen."
„Welche Instrumente hast du denn zur Auswahl?" fragte David neugierig.
„Den Kochloeffel, den Latschen, den Ping-Pong-Schlaeger -auch Autsch genannt-, den Riemen, den Stock oder die kleine Gerte. Die Schlaege mit dem Stock und der Gerte tun hoellisch weh, da dauert es nicht sehr lange bis ich genug habe."
„Wenn deine Eltern dir sagen, dass du den Hintern voll kriegst, weigerst du dich nicht ihnen deinen Po zu praesentieren, ich glaube ich wuerde mich wehren."
„Das habe ich frueher auch schon probiert. Das Ende vom Lied war, dass ich am naechsten Tag noch mal antreten durfte um zu lernen zu meinem Mist zu stehen und die Strafe zu akzeptieren," entgegnete Andreas, "jedenfalls habe ich im Sommer bei 30 Grad keine Woche Stubenarrest sowie du."
„Wenn du weisst, dass du bald wieder was hinten drauf kriegst, hast du da keine Angst?"
„Angst nicht direkt," meinte Andreas, „meistens ist da so ein komisches Kribbeln im Bauch, wenn du weisst, dass du gleich heulst wie ein 3-jaehriger.
Manchmal bekomme ich vorher auch einen Steifen, aber nach dem ersten oder zweiten Hieb ist der wieder weg.
Hast du gesehen, dass ich schon wieder drei Kreuze habe?
Beim naechsten Mal bin ich wieder reif.
Aber jetzt moechte ich gern schlafen – Gute Nacht!" „Gute Nacht", sagte David.
Er hat noch lange wach gelegen und ueber dieses Gespraech nachgedacht. Er stellte sich vor wie es Andreas wohl zumute ist, wenn er bestraft wird und er nahm sich vor, Andreas Eltern dazu zu bringen, ihn einmal genauso zu verhauen.
Nur wie er das machen sollte, wusste er noch nicht.
(Fortsetzung folgt)